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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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paar hundert Meter weiter rechts, durch den strömenden Regen, die Piste und die Hangars aus machte. Graham riß die Maschine sofort herum und ging so tief, daß die rechte Tragfläche kurz vor der Landung keine zehn Meter vom Boden entfernt war. Das Flugzeug kam holpernd auf und rollte schließlich zu den Hangars.
      »Raus!« schrie Graham. »Jetzt!«
      Im Nu war er aus dem Cockpit und stieß die Tür auf. Bros
    nan sprang hinaus, und Devlin kam so schnell hinter ihm her, daß er strauchelte und hinfiel. Hinter ihnen wurde die Tür samt Treppe hochgezogen, und während sie aus dem Weg rannten, rollte die Navajo schon wieder auf die Piste, hielt kurz, brauste dann los und hob ab.
      Binnen Sekunden war sie im Nebel verschwunden, und ihr Motorengeräusch wurde immer schwächer.
      Devlin sagte: »Hoffentlich sind wir hier richtig. Wir können uns keinen Fehler leisten.«
      Brosnan war schon bei dem halb geöffneten Hangartor, schob es noch ein Stück weiter auf, so daß die Cessna zu sehen war. »Wir sind richtig. Aber wo steckt Barry?«
      »Ich denke, das müßte dieser Salter uns sagen können. Aber laß uns das Ding hier erst unbrauchbar machen, falls Barry vorhaben sollte, es noch mal zu benutzen.«
      Devlin zog einen Browning aus der Tasche, zielte sorgfältig und schoß zweimal auf das Fahrwerk. Die Cessna wackelte ein bißchen, als die Luft aus den beiden Reifen entwich.
      »Sehr gut«, sagte Brosnan. »Und jetzt nichts wie weiter. Nach der Karte sind es bis Marsh End ungefähr fünf Kilome ter.«
      Aber das Glück war ihnen hold, denn als sie ein paar Minu ten später die Hauptstraße entlangmarschierten, überholte sie ein Pritschenwagen mit Milchkannen und hielt vor ihnen.
      Der Mann, der sich aus dem Fenster beugte, schien trotz der frühen Stunde guter Laune zu sein. Er war unrasiert, und unter seinem alten Regenmantel lugte eine Pyjamajacke hervor.
      »Schwierigkeiten?«
      »Ja, gestern abend«, log Devlin geistesgegenwärtig. »Wir hatten auf dem Paß hinter dem nächsten Tal eine Panne.«
      »Wastwater?«
      »Stimmt. Wir müssen schon acht oder zehn Kilometer gelau
    fen sein.«
      »Zwölf, würde ich sagen. Wohin wollen Sie denn?«
      »Kennen Sie Mr. Salters Geschäft?«
      »Komme jeden Tag daran vorbei. Wenn Sie dahin wollen, springen Sie hinten auf, und ich setze Sie ab.«
      »Danke«, sagte Devlin. »Von dort können wir die nächste Werkstatt anrufen.«
      Sie kletterten auf die Pritsche und hockten sich zwischen die Milchkannen. Brosnan sagte: »Dir fällt auch immer was ein.«
      Devlin grinste. »Wenn man lange leben will, darf man nicht auf seinem Hirn sitzen.«

    Barry fuhr den Pfad am Fluß entlang und hielt am Bootssteg. Die Kathleen dümpelte im Regen vor sich hin; der Nebel hüllte das Moor in eine graue Decke. Er half Anne-Marie aus dem Land Rover, nahm sie am Ellbogen und führte sie auf den Steg.
    Salter lief hinter ihnen her. »Was haben Sie vor, Mr. Sin
    clair?«
      Barry half Anne-Marie über die Reling. »Ich will nur etwas holen, das mir gehört, Mr. Salter, und dafür brauche ich Ihr Boot. Danach bekommen Sie die fünftausend, bringen uns wieder nach Tanningley, und ich fliege weg, in den grauen Morgen, wie ein Gespenst, das sich in Luft auflöst. Ich bin
    sicher, Ihnen wird ein Stein vom Herzen fallen.«
      Salter blieb auf dem Anleger stehen und starrte ihn an. »Aber das geht nicht.«
      »Warum nicht?« Barry runzelte die Stirn. »Als ich neulich hier war, sagten Sie doch, die Kathleen sei immer fahrbereit.«
      »Der Zündschlüssel«, sagte Salter. »Ohne ihn kann ich die Maschinen nicht anlassen, und er ist oben im Haus.«
      Barry fluchte. »Dann fahren Sie und holen ihn, Sie ver dammter Idiot. Und machen Sie um Gottes willen schnell.«
      Salter drehte sich um, lief ans Ufer und sprang in den Land Rover. Barry schob Anne-Marie über das Deck ins Ruderhaus.
      »Wie gefällt es Ihnen bis jetzt?« Sein Lächeln war starr, seine Augen glänzten vor Erregung, und als er eine Zigarette anzündete, zitterten seine Hände.
      »Ihre Nerven machen nicht mehr lange mit«, sagte sie.
      »Meine Nerven?« Er lachte hektisch. »Da muß schon was anderes passieren.«
      Er öffnete die Klappe unter dem Instrumentenbrett. Die Ster ling und die Smith & Wesson waren noch da. Als er die Klappe wieder schloß, sagte sie: »Das erwartet also den armen Mr. Salter.«
      »Ja«, sagte er. »Ich hasse es nun mal, etwas

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