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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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streckte die Hand aus. Er hatte blaßblaue Augen und trug eine britische Fliegerjacke aus dem Zweiten Weltkrieg und Lamm fellstiefel.
      »Sie haben von Savary gehört?«
      »Natürlich. Sie wollen zum Lake District. Kommen Sie bitte
    ins Büro.« Sie folgten ihm und sahen, daß auf dem Schreibtisch mehrere Karten ausgebreitet waren. »Eine dunkle Nacht für dunkle Arbeit«, sagte Graham.
      »Heißt das, Sie wollen es nicht machen?« sagte Brosnan.
      Graham lachte. »Der Union Corse schlägt man nichts ab.
      Dieser Platz gehört ihr. Sie geben mir Brot und Butter und eine gute Portion obendrauf. Wo genau möchten Sie landen?«
      »Ein alter RAF-Stützpunkt aus dem Krieg, südlich von ei
    nem Ort, der Ravenglass heißt. Flugplatz Tanningley.«
      »Schlechtes Gelände«, sagte Graham. »Ein Freund von mir ist dort dreiundvierzig mit einer Lancaster gegen einen Berg gerast. Nur der hintere Bordschütze überlebte, er brach sich aber beide Beine.« Er suchte auf den Karten, während er sprach. »Das ist es. Stillgelegt.«
      »Die Piste scheint aber noch intakt zu sein«, sagte Devlin. »Der Mann, den wir suchen, kennt den Platz. Er fliegt gerade hin. Ist um Mitternacht gestartet.«
      »Womit?«
      »Cessna drei-eins-null.«
      »Wir haben Gegenwind«, sagte Graham. »Ich habe mir den Wetterbericht geben lassen. Mit dem Ding kann er deshalb höchstens dreihundertzehn fliegen. Ich würde sagen, er wird gegen halb fünf da sein. Vielleicht gegen fünf, aber das ginge auch noch. Im Morgengrauen, verstehen Sie? Auf einer alten Piste ohne Funk- und Leuchtfeuer kann er nur einen Sichtflug machen, er braucht also Tageslicht.« Er faltete die Karten zusammen. »Genau wie wir.«
      Devlin sah auf die Uhr. Es war zwei. »Er hat zwei Stunden Vorsprung.«
      Graham schüttelte den Kopf. »Meine Navajo ist hundertfünf zig Kilometer schneller als er, und der Gegenwind macht uns nicht so viel aus. Ich schätze, wir können es in drei Stunden schaffen.«
    »Dann wären wir um fünf da.« Brosnan wandte sich an Dev
    lin. »Etwa zur gleichen Zeit wie er. Warten wir nicht länger.«
      »Noch eines, bevor wir starten«, unterbrach Graham. »Ich brauche einen Zielflughafen, um die Jungs von der Kontroll stelle zu befriedigen. Ich habe Orly deshalb gesagt, daß ich dringend nach Glasgow muß, um Blut abzuholen, das heute nachmittag für eine Operation in Paris benötigt wird.«
      »Blut?« sagte Brosnan.
      »Ja, eine seltene Gruppe. Sie kennen das ja. Ein Trick, den wir manchmal benutzen, wenn wir einen Flug vorhaben, der ein bißchen aus dem Rahmen fällt. Jean-Paul hat sich schon bei einem Kontaktmann in Glasgow abgesichert, nachdem er mit Ihnen sprach, so daß ich einen stichhaltigen Grund für den Flug habe.«
      »Und wie wollen Sie uns einbauen?«
      »Der Lake District liegt genau auf der Strecke und gehört nicht zum kontrollierten Luftraum. Im richtigen Augenblick gehe ich schnell runter, Sie springen hinaus, und ich starte wieder und bete, daß ich nicht doch von irgendeinem Radar erfaßt werde. So früh am Morgen ist die Chance aber nicht schlecht.«
      »Und wenn man Sie doch entdeckt?«
      »Dann werde ich mir was ausdenken«, sagte Graham lä
    chelnd. »Ich hab 1939 bei der RAF mein Fliegerabzeichen gemacht, Mr. Devlin. Ich bin schon lange dabei. Mir können sie nicht mehr viel beibringen. Wenn ich sage, ich hätte Pro bleme mit den Instrumenten gehabt, kann mir kein Mensch das Gegenteil beweisen. Aber wie dem auch sei, wir müssen los.«
      Sie schoben die Hangartore auf, und Devlin und Brosnan kletterten in die Navajo. Drinnen war Platz für zehn Leute. Graham stieg hinter ihnen ein, zog die Tür hoch und verriegelte sie.
      »Ich habe nur meine Tragflächenbeleuchtung«, sagte er. »Bei einer solchen Suppe scheint man kaum starten zu können, aber es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Wenn Ihnen mulmig wird, machen Sie einfach die Augen zu.«
      Die Motoren donnerten los, und Devlin und Brosnan schnall ten sich an, während die Maschine ins Freie und zum Ende der Piste rollte und in den Wind drehte.
      »Du weißt doch, was die Leute vom Theater sagen?« fragte Devlin. »Jemandem Glück wünschen, bringt Unglück.«
      »Vielen Dank«, erwiderte Brosnan. »Darauf hab ich gerade gewartet.«
      Und dann pflügten sie durch den Nebel. Graham zog den Steuerknüppel genau im richtigen Moment zurück, und sie hoben ab. Er wollte nicht zu schnell steigen, also

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