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Die Teufelssonate

Die Teufelssonate

Titel: Die Teufelssonate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex van Galen
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hatte.«
    »Du kannst mir mein Leben nicht stehlen. Du kannst mir meine Kunst nicht einfach wegnehmen, als wäre es ein Spielzeugauto!«
    »Ich verstehe deine Wut und deine Angst, aber so kann es nicht weitergehen.«
    »Mischa, nun hör doch auf sie!« sagte Linda. »Wenn du so weitermachst, kann ich dich nicht länger beschützen.«
    »Wovon redest du?«
    »Die Polizei wartet darauf, daß Valdin Anzeige erstattet.«  
    »Na und?«
    »Sie wollen dich am liebsten hier festhalten. Du kannst nicht mehr für dich sorgen. Jemand muß dich vor dir selbst beschützen.«
    »Herrgott noch mal, ich bin erwachsen!« rief Notovich wütend. »Ich habe es gründlich satt, permanent bemuttert zu werden. Ehrlich gesagt, finde ich deine übertriebene Fixierung auf mich auch ziemlich beunruhigend.«
    »Das ist nicht dein Ernst. Das ist die Krankheit, die spricht«, antwortete Linda mit hoher Stimme.
    »Vielleicht mußt du selbst mal zum Psychiater! Du widerst mich an!«
    Linda war ganz bleich geworden. Ihre Lippen zitterten. Er wollte ihr nicht weh tun, aber er dachte nicht daran, seine Worte zurückzunehmen.
    »Na gut, Mischa«, sagte sie schließlich ruhig. »Du hast es nicht anders verdient.«
    Er sah sie verblüfft an. Er verstand den Ausdruck in ihren Augen nicht.
    »Wie meinst du das?«
    Im Nebenraum schwang auf einmal eine Tür auf. Durch das Mattglas glaubte er, die magere Silhouette von Valdin zu erkennen. Zu seinem Erstaunen wurde dieser von zwei Ermittlern ins Vernehmungszimmer gelassen. Auch Nicole und Linda schauten überrascht; sie wußten offenbar nichts davon.
    »Maestro!« sagte Valdin mit einem übertrieben besorgten Blick, der nur so vor unterdrückter Freude triefte. »Ça va bien?«
    Valdin hatte der Polizei »alles« erklärt. Daß er »eine Verabredung« mit Notovich gehabt habe und daß dieser jederzeit in seinem Arbeitsstudio willkommen sei. Natürlich würde er keine Anzeige erstatten, das sei absurd! Notovich war zum ersten Mal dankbar, seinen Konkurrenten zu sehen.
    »Es ist ein außerordentlich unangenehmes Mißverständnis«, fuhr Valdin fort. »Das habe ich auch der Presse gesagt.«
    Der Presse?
    Notovich schaute Linda fragend an.
    »Es stehen ein paar Leute vor der Tür«, erklärte sie.
    Valdins Team hatte also bereits geplaudert. Ein Schwarm Fotografen wartete vor dem Eingang. Kein Wunder, daß Wim im Parkhaus saß.
    »Es schien mir besser, schnell selbst vorbeizukommen. Ich hatte Angst, daß sie dir vielleicht nicht glauben würden, in Anbetracht deiner … Vorgeschichte .«
    Valdin genoß das Wort wie ein herrliches Urteil, eine vor langer Zeit erdachte Demütigung. Und doch war er wahrscheinlich die einzige Person auf der Welt, die Notovich verstand. Valdin war der einzige, der alles dafür tun würde, den Auftritt sicherzustellen. Der einzige, der begriff, daß nichts ihrer Konfrontation im Wege stehen durfte.
    »Schön.« Notovich warf einen triumphierenden Blick auf Linda. »Dann können wir ja gehen.«
    »Nein, Mischa. So geht es nicht weiter. Mischa, hör auf mich!«
    Aber Notovich lief schon aus dem Raum. Die Ermittler traten einen Schritt zur Seite, um ihn durchzulassen.
    In der Eingangshalle gaben die Pianisten einander steif die Hand. Es war, als ob damit ein Knopf umgelegt würde: Draußen begannen die Kameras zu surren und zu klicken. Valdin machte eine Vierteldrehung zu den großen Fenstern hin, Notovichs Hand noch immer in der seinen, lächelnd wie ein Präsident, der einen Abrüstungsvertrag besiegelt.
    »Danke«, sagte Notovich. »Wenn ich dich früher mal beleidigt haben sollte, tut es mir leid.«
    Valdin schüttelte den Kopf, ein fast unsichtbarer Ausdruck der Ungläubigkeit, der nur für Notovich bestimmt war.
    »Du gehst wirklich sehr weit, was? Junge, Junge.«
    »Ich kann genau erklären, was ich da wollte.«
    »Ganz bestimmt.«
    »Ich muß sagen: Es wundert mich schon, Valdin. Ich dachte, du willst mich hinter Schloß und Riegel sehen. Du hast mir doch vor ein paar Wochen die Polizei auf den Hals gehetzt, oder?«
    »Vielleicht. Aber nur, um dich in Bewegung zu bringen, Notovich. Mehr nicht. Sieh zu, daß du bereit bist nächste Woche. Das ist das einzige, was mich interessiert. Du nützt mir nichts, wenn du in eine Zelle oder eine Anstalt gesperrt wirst.«
    »Die Musik, die du im Bunker gespielt hast, kam mir bekannt vor«, sagte Notovich. Er mußte wissen, was Valdin gespielt hatte.
    »Ach ja? Ich spiele so viel, kannst du etwas spezifischer sein? War es eine Etüde? Eine

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