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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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gehört. Doch er rief sich zur Ordnung und versuchte zu verstehen, was Ibana damit meinte. Er atmete tief durch und bemühte sich, jeden störenden Gedanken zu verdrängen. Und einen Moment später fühlte er es. Eine seltsame Kälte breitete sich in ihm aus. Schneidend wie ein frostiger Hauch, dennoch auf eine befremdliche Weise behaglich.
    Konzentriere dich auf dein Ziel.
    Die Kälte regte sich. Fargo glaubte zu spüren, wie eisige Wellen seinen Körper verließen und auf den Becher zuströmten. Als sie ihn berührten, meinte er, das Porzellan zu fühlen.
    Umschließe den Becher mit deinem Geist.
    Mit einem Mal nahm er das schwarze Flimmern wahr, das immer zugegen gewesen war, als sich Objekte wie von Geisterhand bewegt hatten.
    Trage ihn mit deinem Willen.
    Der Becher ruckte schüchtern auf der Theke hin und her, wollte jedoch nicht schweben.
    »Konzentrieren Sie sich. Bündeln Sie den Strom der Wellen.« Ibanas Kommentar störte eher, als dass er half.
    Jetzt mach schon, du kleines Mistding!
    Plötzlich infizierte das schwarze Flimmern auch die anderen Becher und wandelte sich von einer schwachen Aura zu einem kräftigen Nebel. Die Keramikgefäße wurden in die Luft gerissen und tanzten wild umher.
    »Nicht schlecht«, sagte Ibana. »Die meisten Menschenbrauchen mehr als einen Anlauf, um etwas schweben zu lassen, aber Sie sind offenbar ein Naturtalent.« Er unterbrach sich. »Nun gut. Stellen Sie die Becher wieder auf der Theke ab und versuchen Sie es erneut.«
    Fargo bemühte sich, die Keramikbecher langsam auf die Obsidianplatte zurücksinken zu lassen, schloss einen Moment lang die Augen und konzentrierte sich abermals auf die Becher. Wieder spürte er die Kälte in sich aufsteigen, nahm das schwarze Flimmern wahr und ließ die Becher erneut in der Luft tanzen.
    Auf Ibanas Anweisung hin, wiederholte der Delaarianer diese Übung noch mehrere Male, ehe sich der Arzt zufrieden lächelnd abwandte und zu der freien Fläche unter einem der Aussichtsfenster der Schiffsmesse marschierte. »Finden wir heraus, ob Sie damit auch kämpfen können«, sagte er.
    Fargos Mundwinkel hoben sich zu einem sardonischen Grinsen. Wenn ich eines kann, dann kämpfen.
    Die Becher setzten hart und lautstark auf der Theke auf, als sich der Delaarianer umdrehte und Ibana folgte. Er würde es genießen, dem Arzt eine Abreibung zu verpassen. Für die Naniten in seiner Brust, den Stress mit der RAID und für alles, wofür Fargo im Moment sonst noch einen Sündenbock brauchte.
    »Im Grunde funktioniert ein Ctar-Kampf genauso wie die telekinetische Darbietung gerade eben; mit dem Unterschied, dass ich Ihr Ziel bin und mich wehren werde«, erklärte Ibana, zog im gleichen Atemzug das dunkelgraue Jackett aus und warf es über die Lehne der Eckcouch. Anschließend wandte er sich dem Delaarianer zu, krempelte die Ärmel seines weißen Hemds hoch und brachte seinen Körper in eine ausgeglichene Kampfhaltung. Er setzte das linke Bein vor das Rechte, der vordere Fuß zeigte auf Fargo, der hintere zum Fenster. Seine Knie waren leicht angewinkelt, der Rücken gerade. Das rechte Handgelenk ruhte in Höhe der Taille am Körper, die Handinnenfläche zur Decke gewandt. Den linken Arm streckte er dem Delaarianer entgegen.
    »Bereit?«, fragte der Arzt mit selbstsicherem Lächeln.
    Von Ibanas Haltung unbeeindruckt blieb Fargo aufrecht stehen und bereitete sich auf den Angriff vor. Als Special Operative hatte er zwar bereits Gefechte gegen Ctar'ry bestritten und dank überlegener Ausrüstung meist spielend leicht gewonnen, doch auf ausgefeilte Tech musste er in diesem Duell verzichten, schließlich ging es darum zu lernen, wie man das Ctar im Kampf nutzte.
    »Legen Sie los.«
    Kaum hatte Fargo diesen Satz beendet, schnellte Ibanas rechte Hand vor. Ein kurzes bläuliches Leuchten blitzte in der Handfläche auf, gefolgt von unvergleichlichem Druck, der gegen Fargos Bauch schlug und den Delaarianer zurückstieß. Der überraschende Aufprall rang Fargo ein schmerzvolles Grunzen ab, doch ihm blieb keine Zeit, sich darüber zu ärgern, denn ein ähnlicher Druck richtete sich unvermittelt gegen sein Kinn und schmetterte ihm den Kopf in den Nacken. Für einen flüchtigen Moment tanzten weiße Lichtpunkte durch sein Sichtfeld, und er taumelte benommen zurück.
    »Konzentrieren Sie sich!« Hörte er den Arzt schimpfen.
    Fargos Augen fixierten Ibana. Das selbstgefällige Grinsen in seinem Gesicht befeuerte die Entschlossenheit des Delaarianers, dem Korymier

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