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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Fargos Lider zuckten unwillkürlich, da er befürchtete, dass dieses grobe Vorgehen die Naht aufgerissen haben könnte. Dann legten beide RAIDer jeweils einen von Tshaskas Armen um den eigenen Hals und trugen sie zwischen sich baumelnd davon. Die Iskullanerin nickte ihrem blonden Kollegen zu und folgte ihnen.
    Fargo sah den vieren einen Moment lang voller Trotz nach. Die verletzte Yûrikki einfach von diesen Republikstypen wegtragen zu lassen, widerstrebte ihm zutiefst. Und es überraschte ihn einmal mehr, wie Verbunden er sich Tshaska gegenüber fühlte, obwohl er sie erst wenige Stunden kannte. Dann zog der blonde Detective Fargos Aufmerksamkeit erneut auf sich, als er sich ihm hinkend und auf einer Krücke abstützend näherte. Der Delaarianer wehrte sich nicht, alsder RAIDer ihm die Waffe und das Headset abnahm. Eine weitere falsche Bewegung konnte die übrigen sechs RAIDer dazu veranlassen, das Feuer zu eröffnen und ihn in ein dampfendes Sieb zu verwandeln.
    Mit einem Mal kam die Vallarnerin aus der Krankenstation gestürmt, und augenblicklich huschten einige der roten Lichtpünktchen von Fargos Oberkörper zu ihr hinüber. Die Frau blieb erschrocken stehen, als sich die Sturmgewehre auf sie richteten, und versicherte mit erhobenen Händen, dass sie eine Angestellte der Raylion Corporation war und nichts mit den beiden Männern zu tun hatte. Anschließend berichtete sie den RAIDern davon, wie der große blasse Mensch erst ihren fregtellranischen Kollegen eiskalt umgebracht und sie dann mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen hatte, dem anderen Menschen bei der Operation der Yûrikki zu helfen.
    »Das habt ihr zu verantworten!«, sagte Fargo. »Hättet ihr nicht auf die Kleine geschossen, wäre nichts von all dem passiert und ihr pelziger Freund würde noch leben.«
    »Hätte. Wäre. Würde.« Der blonde Detective schüttelte den Kopf. »Was hast du erwartet? Dass wir einfach zusehen, wie ihr abhaut?« Er unterbrach sich und seufzte. »Zugegeben, da hatte einer 'nen nervösen Finger und eigenmächtig das Feuer eröffnet.« Er zuckte mit den Achseln. »Aber im Endeffekt trägst du die Schuld an der Verletzung der Yûrikki. Du hast dich schließlich von ihr befreien lassen«, sagte er und gab seinen gepanzerten Kollegen ein Handzeichen, woraufhin zwei von ihnen hinter Fargo und Ibana Position bezogen. »Und jetzt Abmarsch! Die Arrestzellen auf der Exlunas freuen sich schon darauf, euch wiederzusehen. Und mach dir keine Hoffnungen. Deinen hiid'ranischen Kumpel finden wir auch noch.«

37
    Umringt von den RAIDern in Kampfpanzerung folgten Fargo und Ibana dem blonden Detective, der sie geradewegs zum Hangar der Raumstation führte. Während der Arzt resignierend auf das Bodengitter hinabstarrte, sah Fargo sich verstohlen um und suchte nach einer Möglichkeit, diese Situation zu seinen Gunsten zu ändern. Bisher endete jedes Fluchtszenario, das der Delaarianer im Geiste durchdachte, für ihn und Ibana jedoch mit gravierenden Verletzungen oder gar dem Tod, denn die Kampfpanzerungen, Sturmgewehre und Anzahl der RAIDer verschafften den Gesetzeshütern einen bedeutenden Vorteil. Abgesehen von konventionellen Kampftaktiken spielte Fargo auch mit dem Gedanken, seine Ctar-Fähigkeiten gegen die RAIDer einzusetzen. Womöglich gelang es ihm, sie lange genug am Boden festzunageln – wie es Ibana während des Trainingskampfs vor ein paar Stunden mit ihm getan hatte –, damit er und der Arzt entkommen konnten. Andererseits hatte die Auseinandersetzung mit dem Fregtellraner gezeigt, das es Fargo noch schwer fiel, das Ctar in einem echten Kampf kontrolliert und effektiv einzusetzen. Aber selbst wenn es ihm auf diese Weise gelänge, mit dem Arzt zu entkommen, bliebe immer noch die Frage, wie er Tshaska von dem RAID-Kreuzer holen sollte. Einfach würde es nicht werden, denn die RAIDer würden ihn nach seiner Flucht auf jeden Fall erwarten. Schließlich sind sie nicht blöd. Durch diese ganze Aktion hier wissen sie, dass dir die Yûrikki nicht egal ist , dachte der Delaarianer. Und TORRs Tricks werden höchstwahrscheinlich auch kein zweites Mal funktionieren .
    Fargo seufzte innerlich. Selbst zu entkommen und Tshaska anschließend von diesem Kreuzer zu holen, schien im Moment ein unlösbares Problem darzustellen. Und gerade, als er sich mit dem Gedanken tröstete, dass es nicht mehr schlimmer kommen konnte, begann das Licht im Korridor zu flackern, begleitet von klackenden Geräuschen, die aus dem Luftschacht über ihnen drangen.

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