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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Verschwendung und rief unwillkommene Erinnerungen wach. Plötzlich war Tshaska wieder siebzehn Jahre alt und zurück auf ihrer Heimatwelt Bas'têda … und wurde von ihrem Familienverband für eine enorme Menge Credits an einen exorbitant reichen Eraanier verkauft, der sie daraufhin gemeinsam mit zwei anderen Yûrikki als Bettspielzeug hielt. Zwar hatte Tshaska sich gerade mal sieben Monate lang im Besitz dieses Mannes befunden, doch genügte diese Zeit, um sie den Hass auf gut betuchte Leute zu lehren. Und ebenso auf ihren keltranischer Vater, denn der hatte nicht einmal versucht, sie vor diesem Schicksal zu bewahren, das die meisten mischblütigenYûrikki in ähnlicher Form ereilte.
    Mischblut , dachte Tshaska betrübt. Das Wort stach wie ein Messer in ihr Herz. Es bezeichnete all jene Yûrikki, deren Väter zu einem anderen humanoiden Volk gehörten, und wurde von Reinblütigen gerne als abwertende Beleidigung benutzt. Dennoch waren derartige Paarungen trotz der weitverbreiteten Antipathie gegenüber mischblütigen Yûrikki nichts Ungewöhnliches. Dies lag größtenteils an der unverblümten sexuellen Neugier dieses Volks und dessen allgemeiner Geringschätzung von Abtreibungen. Hinzu kam die Tatsache, dass es zur erfolgreichen Fortpflanzung nur einen verschwindend geringen Teil der väterlichen DNA brauchte, die zumeist nur Haar-, Haut- und Augenfarbe beeinflusste. Jede weibliche Yûrikki konnte sich mit einem männlichen Vertreter der meisten sauerstoffatmenden humanoiden Völker paaren und ein gesundes lebensfähiges Yûrikki-Kind zur Welt bringen. Diese mischblütigen Yûrikki standen in der sozialen Hierarchie ihrer Kultur ganz unten und hatten so gut wie keine Aufstiegschancen. Daher bildete man sie für gewöhnlich nur in den Künsten des Lehêto aus und verkaufte sie für hohe Summen an Sklavenhändler aus den Grenzlanden oder als Spielzeug an reiche Privatpersonen. Hätte Tshaska nicht bei der ersten sich bietenden Gelegenheit das Weite gesucht, wäre sie jetzt vielleicht noch immer eines der Betthäschen dieses widerlichen fetten Eraaniers. Sie erschauerte bei dem Gedanken an diesen besh-ka. Ihrem eigenen Kind würde sie so etwas niemals antun, ganz gleich zu welcher Spezies der Vater gehören mochte.
    Tshaska nahm einen tiefen Atemzug und begann, Fargo das Tanktop vom Körper zu streifen. Dabei kamen einige Blessuren an seinem Bauch zum Vorschein. Vermutlich stammten sie von den jüngsten Auseinandersetzungen. Außerdem offenbarte sich ein weiteres Tattoo, das großflächig vom rechten Schlüsselbein über die Brust bis knapp unter den Bauchnabel gestochen worden war und aus ebenso geschwungenen Linien, kleinen Kreisen und Rechtecken bestand, wie jenes an seinem rechten Arm. Und währendTshaska das Tanktop gemächlich zum Hals hinaufschob, schlichen sich ihre Hände unter den schwarzen Stoff und streichelten sachte über die spärlichen dunklen Härchen auf seiner Brust.
    »Hören Sie auf, ihn zu betatschen, und beeilen Sie sich, damit ich endlich anfangen kann, den Peilsender zu deaktivieren«, tönte die Stimme des Arztes plötzlich hinter ihr.
    Die Yûrikki schaute zu ihm. Der Mann tippte mit den Fingern der linken Hand gegen die Naht seiner teuer aussehenden, dunkelgrauen Hose und sah ungeduldig auf sie herab. Der Hauch eines Spucklauts entsprang Tshaskas Lippen, dann wandte sie sich wieder Fargo zu und zog das Top vorsichtig über seine Schultern und seinen Kopf. Anschließend rutschte sie zum Seitenende der Couch hinüber; gerade weit genug, um noch alles gut im Blick zu haben, was der Arzt tat. Dieser zögerte auch nicht lange und legte das kleine rechteckige Gerät auf Fargos Brust. Er drückte auf den mittleren der drei Knöpfe am Gehäuse und prompt schnellten winzige Haken aus dessen Ecken heraus, durchstießen die Haut und verhakten sich in ihr. Wenige Sekunden später projizierte das kleine Gerät ein dreidimensionales Bild vom Inneren des Körpers und ein halbkugelförmiges Benutzerinterface in die Luft. Der Arzt machte zwei flinke Eingaben auf dem Interface und überlagerte das dreidimensionale Bild mit etwas, das wie eine anatomische Landkarte aussah. Tshaska spürte, wie sich ihr Magen beim Anblick des detailgetreuen Hologramms umdrehte, und sah zum Polster der Couch hinab. Gann hat sich für dich mit einem Kuorim und einem Xerrexianer angelegt, da wirst du es doch wohl wenigstens schaffen, dir dieses Bild anzusehen! , ermahnte sie sich und schaute erneut zum Hologramm auf, zu dem sich

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