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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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mittlerweile ein kleiner Übersichtsbildschirm gesellt hatte. Auf der Übersicht pulsierte ein roter Punkt nahe dem Herzen und stellte vermutlich den Behälter dar. Demnach war der blaue Punkt die Quelle des Bildes auf der dreidimensionalen Darstellung: Eine winzig kleine Kamera, die sich auf des Arztes Eingaben hin ihren Weg durch das Gewebe bahnte, ohne Fargo zu verletzen;zumindest hoffte Tshaska, dass es ihn nicht verletzte.
    »Also«, begann der Arzt unvermittelt. »Wie kommt es eigentlich, dass ein heruntergekommener Typ wie der hier von einer derart attraktiven Dame begleitet wird?« Er sah kurz zu der Yûrikki hinüber.
    »Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie da tun!«, erwiderte Tshaska schroff, während sie ihre Hände auf der Armlehne der Couch ablegte.
    »Ein Juwel wie Sie passt doch viel eher in eine gehobenere Umgebung als zu diesem Kerl, oder nicht, Ni'mei?«
    »Ich bin nicht Ihr Schätzchen!«
    »Nein, leider nicht …«, murmelte der Arzt. Dann neigte er den Kopf leicht zur Seite. »Ah, da ist er ja.«
    Auf dem dreidimensionalen Hologramm konnte man nun deutlich einen grauen Zylinder erkennen, der sich an ein Blutgefäß knapp unterhalb des Herzens geheftet hatte. An der Unterseite befand sich eine kleine rotpulsierende Lichtquelle und etwas, das wie ein winziges Tastenfeld aussah.
    »Ist das der Behälter?«, fragte Tshaska.
    Der Arzt nickte. »Das dürfte nicht lange dauern.«
    Sie legte ihr Kinn auf ihre Hände. »Können Sie das Ding nicht einfach herausholen?«
    »Das könnte ich«, sagte der Arzt, während er die Kamera und das winzige chirurgische Gerät, an dem sie angebracht war, näher an den Behälter manövrierte, »aber dann würde Ihren Freund nichts mehr davon abhalten, mich umzubringen.«
    »Vielleicht hilft er Ihnen ja, wenn Sie es entfernen und ihn darum bitten , es für Sie zur Station Cheyde'ha zu transportieren.«
    Der Arzt schnaubte verächtlich. »Das bezweifle ich.« Er machte einige Eingaben auf dem Holo-Interface und das rote Licht an der Unterseite des Zylinders erlosch. »Das war's.«
    »Kann dieser Behälter Krämpfe auslösen?«, wollte Tshaska wissen.
    Der Arzt schüttelte den Kopf und begann, das winzige Gerät vorsichtig aus Fargos Körper herauszusteuern. »DerBehälter ist absolut sicher. Viver-Tech setzt ihn schon seit Jahren ein, ohne dass es je zu etwas Derartigem gekommen ist.« Er sah kurz zu der Yûrikki hinüber. »Er hat es Ihnen nicht gesagt, oder?«
    Tshaska runzelte die Stirn. »Was meinen Sie?«
    »Dass er drogensüchtig ist.« Der Arzt drückte den kleinen holografischen Steuerknüppel sachte nach links, und das Gerät in Fargos Körper gehorchte. »Er ist ein Dusker, um genau zu sein.«
    Tshaskas Blick schweifte zum Gesicht des Delaarianers. Nein, das hat er mir nicht erzählt .
    »Die Schatten unter seinen Augen sind Ihnen wohl entgangen, was?«
    Nicht im geringsten. — Aber du hofftest, sie würden von Schlafmangel oder etwas anderem herrühren .
    »Das erklärt zumindest einige von Kou'Tas Bemerkungen«, murmelte Tshaska zu sich selbst.
    »Kou'Ta?«, stutzte der Arzt. Der blau pulsierende Punkt auf dem Hologramm hatte mittlerweile mehr als die Hälfte des Rückwegs hinter sich gebracht.
    »Ist nicht wichtig«, sagte die Yûrikki und fragte gleich darauf: »Die Krämpfe kommen also von den Drogen?«
    »Das sind Entzugserscheinungen«, antwortete der Arzt trocken.
    Tshaska sah zu Fargo zurück und betrachtete die dunklen Schatten unter seinen Augen. Du bist also ein haleh'eran, oder Junkie, wie es die Menschen nennen .
    Diese Erkenntnis kam nicht gänzlich überraschend. Eine leise Stimme in ihrem Innersten hatte diese Vermutung wiederholt geäußert, seit sie ihn auf Station Utrorr zum ersten Mal gesehen hatte, jedoch hoffte die Yûrikki bisher, dieses Flüstern würde sich irren. Doch nun bestätigte der Arzt diesen unliebsamen Verdacht.
    Und? Ändert das etwas? Er hat dir trotzdem das Leben gerettet und sich im Echo Range für dich eingesetzt .
    Sie seufzte.
    Wie viele Leute haben das je für dich getan?
    Tshaska sah dem Arzt schweigend dabei zu, wie er das kleine rechteckige Gerät wieder von Fargos Brust entfernte und in eine Metallschachtel steckte, und grübelte vor sich hin. Sollte sie den Delaarianer darauf ansprechen, wenn er wieder bei Bewusstsein war? Oder war es besser, ihr Wissen um seine Abhängigkeit erst einmal für sich zu behalten? Fargo würde es ihr früher oder später schon von sich aus sagen. Oder doch nicht? Schließlich

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