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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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sind interessant. Es ist eine besondere Marke von Winterreifen, die nicht für viele Autos passen. Eigentlich werden sie fast nur bei neueren Modellen von Volvo benutzt. Und außerdem haben wir auch noch eine Zeugenaussage.«
    »Ihr habt was ?«
    »Eine Person, die einen schwarzen Wagen gesehen hat, wahrscheinlich einen Volvo-Crosscountry, der mit relativ hoher Geschwindigkeit auf der Landstraße verschwand. Der Zeitpunkt stimmt, und der Zeuge ist glaubwürdig.«
    »Wer ist der Zeuge?«
    »Du weißt doch selbst, dass ich dir diese Art von Auskünften nicht geben kann. Verdammt, ich hätte dir das alles ja gar nicht erzählen dürfen …«
    Markus bricht verärgert ab, schüttelt langsam den Kopf und sieht müde aus.
    Ich halte mich zurück, muss einsehen, dass ich zu weit gegangen bin. Markus hat bereits diverse Grenzen übertreten, als
er mich informiert hat, und ich weiß, dass ich nicht weiter fragen sollte. Also nicke ich stattdessen, um zu bestärken, dass er Recht hat.
    »Sonja hat Recht«, sagt er plötzlich und stochert in seinem Gemüse herum.
    »Womit hat sie Recht?«
    Markus antwortet nicht, stochert nur weiter herum. Das macht er manchmal, habe ich festgestellt. Verschließt sich, antwortet nicht auf Fragen. Ich werde fast wütend.
    »Womit hat sie Recht?«, wiederhole ich.
    Markus seufzt und fährt sich mit der Hand durchs Haar.
    »Recht damit, dass ich… dass ich nicht mehr unparteiisch bin.«
    »Wie meinst du das? Wieso hat sie das gesagt? Du hast ihr doch nichts von uns erzählt?«
    Meine Frage ist federleicht, vorsichtig, trotzdem hat sie eine gewisse Schärfe, ich höre selbst, wie anklagend sie klingt. Markus nickt langsam und fixiert mich mit seinem Blick.
    »Doch, ich habe mit Sonja gesprochen«, sagt er und saugt zustimmend die Luft in typisch norrländischer Art ein.
    Es ist eine unschuldige Feststellung, aber ich weiß, was es bedeutet.
    »Ich werde von den Ermittlungen abgezogen.«
    Ich betrachte Markus, wie er mir da in seinem üblichen Kapuzenpullover gegenübersitzt. Erinnere ihn lieber nicht daran, dass ich ihn genau davor gewarnt habe. Aber in mir wächst die Wut, breitet sich in jede einzelne Zelle aus. Das hier bedeutet nämlich auch, dass unsere Beziehung oder wie immer man es auch nennen soll, offiziell wird. Aber Markus scheint meine Reaktion gar nicht zu bemerken.
    »Keine Sorge. Ich werde nicht gefeuert oder so. Sonja hat mich für andere Fälle abgestellt. Eine Jugendbande in Tumba,
die einem Dreizehnjährigen das Handy und zweihundert Kronen geklaut und ihn mit Fußtritten gegen den Kopf traktiert hat.«
    Ich schüttle den Kopf, wortlos vor Wut.
    »Ich weiß nicht …«
    »Was?«
    »Das mag ja für dich ganz in Ordnung sein, aber ich bin mir nicht sicher, dass ich das … gut finde.«
    Tatsache ist, dass ich es ganz und gar nicht gut finde. Ich habe das Gefühl, dass er die Dinge für gegeben nimmt. Mich als selbstverständlich ansieht. Als ob wir ein Paar wären. Als ob ich ihm gehörte. Voll und ganz.
    »Was meinst du?« Markus sieht mich verwirrt an.
    Ich ziehe meine Hand aus seiner.
    »Ich mag nicht mehr darüber reden. Können wir nicht über etwas anderes sprechen?«
    Ich kann sehen, dass Markus verletzt ist. Er lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkt die Arme vor der Brust.
    »Ich begreife dich nicht, Siri«, sagt er.
    Ich lache kurz auf. Ein unpassendes, lautes Lachen, das die Luft durchschneidet.
    »Ach was, join the club!«
    Markus ist nicht amüsiert. Er schaut demonstrativ aus dem Fenster. Betrachtet die wunderschöne Aussicht. Schaut mit zusammengebissenen Zähnen auf Skeppsbron, das vom feuchtgrauen Novembernebel eingehüllt wird.
    Dann sieht er mich wieder an. Jetzt mit einem anderen Blick. Härter. Ich weiß, ich habe ihn verletzt. Enttäuscht. Ich begreife selbst nicht, warum ich das immer wieder mache. Warum es so schwer sein muss. Denke, dass es ihm sicher besser ohne mich geht.
    Dass ich eine Belastung für ihn bin.

     
    Ich sitze in der Kaffeeküche der Praxis. Aina hat Mariannes Aufgaben übernommen und den Raum mit einem elektrischen Kerzenleuchter und roten Duftkerzen dekoriert, die nach Tannennadeln und Korinthen duften. Im Fenster steht eine Amaryllis, die noch mehrere Wochen bis zur Blüte braucht. Die Praxis scheint eine neue Ordnung bekommen zu haben, und wir haben uns daran gewöhnt, dass der Empfang leer ist. Ich glaube, wenn wir morgens hereinkommen, schauen wir alle als Erstes auf Mariannes Platz, hoffnungsvoll. Aber wir wissen,

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