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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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und haben nach verschwundenen Kindern gesucht, die sie selbst umgebracht haben. Täter, die erfahrene Polizisten reingelegt haben. Du kannst es nicht wissen.«
    »Aber was soll ich tun?«
    Meine Frage bleibt in der Luft hängen. Vijay sagt zunächst gar nichts, dann dreht er sich zu mir um.
    »Hast du mit Markus mal darüber gesprochen?«
    »Markus ist von den Ermittlungen abgezogen worden.«
    Ich schaue weg, will Vijays Blick nicht begegnen. Ich erwarte, einen Kommentar oder eine Frage von ihm zu hören, aber er schweigt. Stattdessen spüre ich, wie seine Hand über meinen Mantelärmel streichelt. Vijay hat irgendwie verstanden, dass es nicht angebracht ist, in diesem Moment weitere Fragen zu stellen.
    »Vielleicht solltest du trotzdem mit ihm sprechen. Auch wenn er nicht mehr an den Ermittlungen teilhat, so ist er ja trotz allem immer noch Polizist. – Du redest doch noch mit ihm?«
    Ich nicke, um das zu bestätigen, ja. Mehr als je zuvor.
    »Was weißt du eigentlich über Sven? Und über die Gründe, warum er hier aufhören musste und so?«, frage ich leise, ohne zu Vijay aufzuschauen.
    Ich habe schon früher damit geliebäugelt, ihn zu diesem Thema zu befragen. Schließlich arbeitet er an der Universität, verkehrt in akademischen Kreisen und sollte mehr internen Tratsch wissen als Aina und ich.
    »Sven? Sven Widelius?«
    Vijay scheint verblüfft zu sein.
    »Ja, stimmt es, dass er von der Uni geflogen ist?«

    »Ach, die alte Geschichte…« Vijay grinst und zündet sich eine Zigarette an. »Ja, er ist gefeuert worden. Er hatte was mit einer Studentin in der psychologischen Fakultät. Und das wäre eigentlich nicht so schlimm gewesen, wenn er nicht gleichzeitig ihr Prüfer gewesen wäre bei der Examensarbeit. Außerdem gab es das Gerücht, dass das Mädchen nicht so stabil war.«
    »Nicht stabil?«
    »Depri, verletzlich. Ich weiß nicht, die Leute reden ja ziemlichen Mist.«
    »Und was ist passiert?«
    »Jemand hat es der Leitung gepetzt. Ich weiß nicht, wer, das weiß wohl keiner so genau. Man hat darüber spekuliert, dass es jemand aus dem Kurs war, in dem das Mädchen war. Jedenfalls ist das Ganze unter den Tisch gekehrt worden. Sven bekam eine Abfindung, beendete seine Forschungen und machte eine private Praxis auf. Das Mädchen verschwand, ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist.«
    Vijay scheint seinen Gedanken nachzuhängen.
    »Aber das müsstest du doch eigentlich wissen, Siri. Zumindest teilweise.«
    »Ich? Wieso ich?«
    »Na, ihr habt doch zusammen gelernt, sie war in deiner Arbeitsgruppe. Anna Svensson.«
    »Anna Svensson?«
    Ich kann mich an ein zurückhaltendes Mädchen erinnern, das Ende des achten Semesters zu unserer Gruppe stieß und mit der ich ein paar Mal versucht hatte, ein Gespräch anzufangen.
    »Ich kenne sie nicht, und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass es irgendwelche Gerüchte gab. Aber ich war während der letzten Semester auch voll und ganz mit meiner Examensarbeit beschäftigt.«

    »Da hast du bestimmt Recht«, stimmt Vijay zu, »die Gerüchte, die kamen erst später auf. Ich weiß, dass ich sie auch erst später gehört habe. Aus dem Kollegium, nicht von Studenten. Sven hat es jedenfalls hart getroffen. Es fehlte nicht viel, und Birgitta hätte ihn verlassen, außerdem ging seine Karriere den Bach hinunter. Er hatte ja geplant, Professor der klinischen Psychologie zu werden. Aber warum fragst du danach?«
    Ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll. Ich will nicht einmal andeuten, dass ich mir ab und zu Gedanken über Sven mache und die meiner Ansicht nach nicht existente Möglichkeit, er könnte in diese ganze Geschichte verwickelt sein. Ich weiß ja, dass ich paranoider klingen würde als erlaubt.
    »Nun, er wirkt nur so erschöpft. Ich habe überlegt, ob er wegen irgendetwas unzufrieden sein könnte, die Ehe oder die Karriere oder … nun ja, du weißt schon …«
    »Ja, ich weiß.« Vijay hustet und wechselt das Thema.
    »Du arbeitest also weiter wie üblich in eurer Praxis?«
    »Ja, aber weniger als vorher, wieso?«
    »Und bist du aus dem Haus ausgezogen?«
    »Ja, ja. Ich bin aus dem Haus ausgezogen. Nach der Sache mit Ziggy … da habe ich es nicht mehr ertragen, dort zu bleiben.« Ich höre, wie klein und dünn meine Stimme klingt, wie die eines Kindes.
    »Aber ich will so bald wie möglich wieder zurückziehen.«
    Vijay schweigt, duckt sich im Wind, zieht an seiner Zigarette und schnipst die Kippe weg. Dann schiebt er die Hände tief in die Manteltaschen und

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