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Die Therapie: Psychothriller (German Edition)

Die Therapie: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Therapie: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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Telefonnummer.
    Viktor rannte, so schnell er konnte, nach unten in die Küche und nahm den Hörer ab. Langsam wählte er die Nummer, innerlich darauf eingestellt, sofort wieder aufzulegen, wenn am anderen Ende abgehoben werden würde.

41. Kapitel
    B in ich froh, dass Sie sich endlich melden, Dr. Larenz!«
    Völlig überrascht vergaß Viktor aufzulegen. Mit dieser Begrüßung hatte er nicht gerechnet. Schon deshalb nicht, weil sein analoger Hausanschluss auf Parkum gar keine Rufnummernerkennung hatte. Wer war da dran? Wen hatte er angerufen? Und warum erwartete man ihn am anderen Ende der Leitung schon verzweifelt?
    »Ja?« Viktor wollte seine eigene Identität noch nicht preisgeben und antwortete so kurz angebunden wie möglich.
    »Es tut mir so Leid, Sie zu belästigen, nach allem, was Sie durchmachen mussten.«
    Irgendetwas an der Stimme kam ihm vertraut vor.
    »Aber ich dachte mir, es sei wirklich sehr wichtig, dass Sie das so schnell wie möglich erfahren, damit der Schaden nicht noch größer wird.«
    Van Druisen! Jetzt hatte Viktor ihn endlich erkannt. Doch wie kam die Nummer seines Mentors in das Portemonnaie von Anna?
    »Mein lieber Professor, warum sind Sie denn so aufgeregt?«, fragte er.
    »Ja, haben Sie denn meine letzte E-Mail noch nicht gelesen?«
    E-Mail? Viktor hatte in den letzten Tagen völlig vergessen, seinen Account zu überprüfen. Zumindest die E-Mails der Bunten mussten sich langsam in seinem Postfach stapeln, hatte er doch den ersten Abgabetermin für das Interview verpasst.
    »Nein, ich bin noch nicht dazu gekommen, hier ins Internet zu gehen. Was ist denn los?«
    »Bei mir wurde vor einer Woche eingebrochen, Dr. Larenz.«
    »Das tut mir Leid, aber was hat das mit mir zu tun?«
    »Nun ja, der Einbruch beunruhigt mich weniger. Vielmehr das, was gestohlen wurde. Der Täter hat nämlich nur einen einzigen Schrank aufgebrochen und dort auch nur eine einzige Patienten-Akte mitgenommen.«
    »Welche?«
    »Das weiß ich nicht. Aber es war der Aktenschrank mit Ihren Fällen. Verstehen Sie? Die Fälle, die Sie mir damals überlassen haben, als ich Ihre Praxis kaufte. Ich fürchte, irgendjemand hat es auf einen Ihrer ehemaligen Patienten abgesehen.«
    »Wie können Sie wissen, dass eine Akte fehlt, wenn Sie mir nicht sagen können, welche?«
    »Weil ich einen leeren Ordner auf dem Gang gefunden habe. Das Rückenschild war abgerissen, so dass eine Identifikation nicht mehr möglich war. Aber alle Unterlagen, die in ihm enthalten waren, sind fort. «
    Viktor schloss die Augen, als könne er dadurch das Gehörte besser verarbeiten. Welcher seiner alten Fälle könnte heute noch von Interesse sein? Und wer würde einen Einbruch begehen, um an eine verstaubte Akte zu kommen? Viktor hatte einen Gedanken und öffnete wieder die Augen.
    »Hören Sie mir gut zu, Professor van Druisen. Und sagen Sie mir jetzt bitte die Wahrheit. Kennen Sie eine Anna Spiegel?«
    »O Gott, dann wissen Sie es also?«
    »Was weiß ich?«
    »Na, das mit … Also …«
    Viktor hatte den alten, distinguierten Professor noch nie so hilflos stottern hören.
    »Was meinen Sie mit: Ich wüsste es?«
    »Na, ja, also … Also, Sie haben doch eben nach ihr gefragt.«
    »Ja. Nach Anna Spiegel. Haben Sie diese Frau hierher zu mir geschickt? Nach Parkum?«
    »Mein Gott, sie ist bei Ihnen?«
    »Ja. Was ist denn los?«
    »Ich wusste es. Ich wusste, dass es falsch gewesen ist. Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen.« Van Druisens Stimme hatte jetzt einen stark verzweifelten, fast wimmernden Unterton.
    »Professor, bei allem Respekt. Was ist los?«
    »Sie sind in Gefahr. In großer Gefahr, mein lieber Freund.«
    Viktor umklammerte den Hörer so fest wie einen Tennisschläger vor dem Aufschlag.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Anna Spiegel war meine Patientin. Ich wollte sie erst gar nicht annehmen, aber sie kam ja auf Empfehlung.«
    »Ist sie schizophren?«
    »Ist es das, was sie Ihnen erzählt hat?«
    »Ja.«
    »Das ist ihre Masche, wenn ich das so salopp sagen darf.«
    »Dann ist sie gar nicht krank?«
    »Doch, doch. Sehr sogar. Aber sie ist nicht schizophren. Fast im Gegenteil. Ihre Krankheit besteht darin, dass sie behauptet, sie wäre es.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Hat sie Ihnen die Geschichte von dem Hund erzählt, den sie erschlagen hat?«
    »Ja, Terry. Sie sagte, es wäre ihre erste Vision gewesen.«
    »Das ist falsch. Sie hat den Hund wirklich getötet. Das ist tatsächlich geschehen. Sie gibt nur vor, schizophren zu

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