Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
Vom Netzwerk:
dem Kopf stark blutete und sein weißes Hemd umgehend durchtränkt wurde. Voller Liebe schaute er in das engelsgleiche Gesicht des kleinen Jungen. Wog ihn in seinen Armen, strich ihm immer wieder über die Wangen, dabei völlig außer Acht lassend, dass jegliche Farbe das Antlitz des Buben inzwischen verlassen hatte und dass seine Lippen sich blau verfärbten. »Verzeih mir, mein Kleiner«, flüsterte er. »Daddy hat nicht aufgepasst, ……er hat einfach nicht aufgepasst, vergib mir bitte!«
     

Kapitel 25
     
    17. Mai 2013 - Spiekeroog
     
    Amelie schreckte hoch aus einem unruhigen Schlaf. Für einen Moment wusste sie nicht, wo sie war, dann nahm die Erinnerung wieder Besitz von ihr. Sie war zuhause in ihrem Zimmer. Neben ihr auf dem Bett gab das iPad ziemlich merkwürdige Geräusche von sich. Das hatte sie wohl geweckt. Seufzend griff sie nach dem Hightech-Gerät und strich über den Bildschirm, der sich daraufhin sofort öffnete. Jemand versuchte, sie anzuskypen. Eigentlich konnte das nur James sein. Amelie schaute erstaunt auf ihre Armbanduhr. Es war neun Uhr morgens, das hieß, dass es in Washington drei Uhr nachts war. Das hatte sicherlich nichts Gutes zu bedeuten. Hastig klickte sie das blinkende Symbol an, und schon sah sie ihn.
    »James? Was ist los, warum meldest Du Dich mitten in der Nacht?«
    Der dunkelhaarige Mann blickte ratlos drein. »Wie bitte? Wieso mitten in der Nacht? Bei Euch dürfte es doch jetzt neun Uhr am Morgen sein, oder irre ich mich da?«
    Amelie raufte sich verzweifelt die Haare. »Bei Dir, Du Idiot! Bei Dir ist es mitten in der Nacht.«
    Vergnügt funkelte er sie an. »Ach, es gibt doch nichts Schöneres, als von Dir nach Lust und Laune beschimpft zu werden. Da geht es mir gleich ein bisschen besser.«
    Amelie wurde es ganz weh ums Herz.
    Verflixt, es geht ihm schlecht, ich hab`s gewusst.
    »Haaaaallloooo, Du Frechdachs! Bist Du wieder eingeschlafen, oder warum gibst Du keine Antwort? Amy, gehst Du bitte mal mit dem iPad näher ans Fenster, ich kann Dich so schlecht sehen.«
    Amelie verdrehte die Augen im Kopf, gehorchte dann aber brav und erhob sich. Auf dem Weg zum Fenster fiel ihr etwas ein, was sie beinahe vergessen hätte. Sie stellte das iPad zurück auf das Bett und holte sich in Windeseile einen leichten Schal aus dem Schrank, den sie sich um den Hals wickelte.
    »Amy? Huhu? Was machst Du denn da, Herrgott? Ich schaue mir ja gern Deine Mädchenbude aus allen möglichen Perspektiven an, aber eigentlich wollte ich mit Dir sprechen und nicht mit einer geblümten Tapete.«
    Endlich saß dieser blöde Schal da, wo er hin sollte. Schweratmend nahm sie das iPad an sich und eilte zum Fenster, wo sie es auf dem Schreibtisch abstellte. »So, da bin ich wieder«, keuchte sie und lächelte den Mann in Übersee verlegen an.
    »Mmm, was soll das denn jetzt? Wieso dieser Schal? Hast Du etwas vor mir zu verbergen?«
    »Was, wie kommst Du darauf?«, erwiderte Amelie nervös.
    »Nur so eine Idee. Sind da etwa Knutschflecken drunter? Wenn ja, sag mir von wem, ich werde diesen Typen verhauen, soviel ist klar!«
    »Ha, da ist er ja wieder, der typische Ami. Mir gehört die Welt, oder wie?«
    »Die Welt nicht gerade, aber auf die zarte Haut Deines Halses könnte ich durchaus Anspruch erheben…….Oje, ist Dir warm, oder wieso wirst Du so rot? Vielleicht legst Du den Schal doch lieber ab?«
    »Äääh, das geht nicht!«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe Halsschmerzen, deswegen. Möchtest Du mir jetzt endlich verraten, weswegen Du um diese Zeit nicht schläfst, sondern mich stattdessen volllaberst?«
    »Deine Ablenkungsmanöver werden auch nicht besser, junge Dame. Schau mich mal an!«
    »Wieso sollte ich das tun?«
    »Weil ich Dir das sage!«
    »Das ist genauso essentiell für mich, als wenn in Hannover eine Schüppe umfallen würde.«
    »Bitte? Amy, Du redest schon wieder in Rätseln.«
    »Tue ich nicht, Du verstehst mich bloß nicht. Wie immer!«
    »Ich verstehe Sie vielleicht besser als Sie denken, Miss! Und jetzt tu endlich, was ich Dir sage, schau mich an!«
    »Boooooah Prescott, das mach ich doch die ganze Zeit.«
    »Nicht richtig. Geh näher an das iPad ran!«
    Amelie biss sich genervt auf die Lippe, gab aber schließlich nach.
    »Aha!«
    »Was heißt hier aha?«
    »Aha heißt, dass ich mich nicht getäuscht habe. Du hast geweint!«
    »Was? Äääh nein, …..habe ich nicht!«
    »Amy, schwindel mich nicht an! Gegen Lügen bin ich absolut allergisch. Also? Warum die Tränen?«
    Amelie hätte sich

Weitere Kostenlose Bücher