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Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
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gerne selbst mit Schmackes in den Hintern getreten. Nur leider besaß sie nicht die Gelenkigkeit eines Schlangenmenschen. Ja, sie hatte geweint. Wie hatte sie das vergessen können? Bis kurz vor sieben, hatte sie alles gelesen, was sie im Internet über James, seine Familie und speziell über den Tod des kleinen Liam finden konnte. Sie hatte sich die Augen aus dem Kopf geheult und hatte jetzt wahrscheinlich große Ähnlichkeit mit einem Frosch. Natürlich musste er das bemerken.
    »Kriege ich heute noch eine Antwort? War er etwa der Grund?«
    Amelie blickte ihn verständnislos an. »Hä? Er? Wen meinst Du?«
    »Mein Gott, Mädchen, befindest Du Dich noch im Tiefschlaf oder was? Ich meine diesen Kerl, wegen dem Du Dir die Pulsadern aufgeschnitten hast.«
    Scheiße, scheiße, scheiße! Diese Notlüge war die schlechteste Idee, die ich je hatte. Was sage ich denn jetzt?
    »Ich warte!«
    Amelie raufte sich die Haare. »Nein, verdammt, ich habe nicht wegen ihm geweint, sondern wegen Dir.«
    James lehnte sich auf seinen Stuhl zurück und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust. »Wegen mir? Ich wüsste nicht, Amelie Johannson, dass ich Dir dazu einen Grund gegeben hätte. Außerdem habe ich Dir gesagt, dass ich Dich niemals verletzen werde, ……aber Moment mal. Hast Du die Tränen etwa vergossen, weil Du Sehnsucht nach mir hast? Mmm, ja, das könnte tatsächlich sein, hört sich jedenfalls für mich logisch an.«
    Die Rothaarige zog ihm eine Grimasse. »Du bist sowas von eingebildet, Prescott, das ist kaum zu fassen.« Sie lachte ihn aus, doch plötzlich wurde sie sehr ernst. »Es ist, weil… , also ich weiß jetzt alles, James.«
    Der Amerikaner runzelte mit der Stirn. »Du weißt alles? Und was ist alles, Amy? Verrätst Du mir das auch noch?«
    »Bitte sei nicht sauer. Ich konnte heute Nacht nicht schlafen und habe ein bisschen im Netz gesurft. Da waren so viele Informationen über Deine Familie, die Firma…, dass Du sie nicht mehr übernehmen willst, ja, und……..über Deinen Sohn und den Unfall. James, es tut mir so unsagbar leid für Dich. Das muss die Hölle gewesen sein.« Schon wieder schimmerten ihre Augen feucht.
    James Gesichtszüge versteinerten sich binnen weniger Sekunden. »Amelie, ich will Dein Mitleid nicht. Außerdem ist es lange her.«
    Die Tränen flossen ihr nun ungehindert über die Wangen. »Aber es ist kein Mitleid, James«, sagte sie leise. »Ich mag Dich. Sehr sogar! Und zu wissen, dass Dir sowas passiert ist, das tut mir weh. Unsagbar weh!«
    Seine Miene wurde wieder ein bisschen weicher. »Das ist…..lieb, Amy, wirklich, aber bitte hör jetzt auf zu weinen. Es ist wie gesagt lange her und niemand kann daran noch etwas ändern.«
    Amelie wollte ja aufhören zu heulen, doch sie konnte einfach nicht. Aus der Schreibtischschublade kramte sie eine Packung Papiertaschentücher und schluchzte ungehemmt weiter. James ließ sie gewähren. Schließlich versiegten ihre Tränen und sie atmete tief durch.
    »Geht es wieder?«, fragte der Mann auf der anderen Seite des Atlantiks sanft nach.
    Hach, wie gerne würde ich sie jetzt in den Arm nehmen.
    »Ja, verzeih! Manchmal bin ich eben schrecklich emotional.«
    »Kein Ding, genauso will ich Dich haben.«
    Was? Er will mich haben? Oh nein, bitte nicht. Das darf nicht sein, es darf einfach nicht sein!
    »Äääh ja! Möchtest Du mir nun endlich verraten, warum Du nicht in Deinem Bett liegst und schläfst?«
    James seufzte. »Mir geht so verdammt viel durch den Kopf.«
    »Was denn?«
    Du zum Beispiel!  »Mein Vater! Entweder ist er ein elender Schauspieler, oder er hat komplett den Verstand verloren.«
    »Wieso, was ist passiert?«
    »Er sagt, dass er die Firma verkaufen will, weil er sich den Stress nicht mehr antun möchte, und weil es keinen Nachfolger für ihn gibt.«
    »Und Du glaubst, dass er blufft?«
    »Das ist sogar sehr wahrscheinlich. Vermutlich glaubt er, mich so ködern zu können. Damit ich meine Meinung ändere und doch die Leitung des Konzerns übernehme.«
    »Und warum sträubst Du Dich so dagegen?«
    »Oh Amy, bitte nicht Du auch noch. Seit Monaten diskutiere ich mit meiner Familie deswegen herum. Ich habe meine Gründe, basta.«
    »Du brauchst nicht gleich aus der Haut zu fahren. Ich frage ja nur. Prescott Publishing scheint Dir jedenfalls alles andere als egal zu sein, sonst würdest Du diesbezüglich keine schlaflosen Nächte haben. In einem der Artikel, den ich im Internet gefunden habe, stand, dass Du vielleicht

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