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Die Tiefen deines Herzens

Die Tiefen deines Herzens

Titel: Die Tiefen deines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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wütend.
    »Oh, Verzeihung«, sagte er amüsiert. »Ich habe dich
stöhnen
gehört und dachte, du brauchst mal wieder Hilfe.«
    Ich verengte die Augen zu Schlitzen. »Und da würde ich ausgerechnet nach dir rufen, oder was? Träum weiter! Du bist wirklich der Letzte, von dem ich Hilfe annehmen würde. Du … du … Ach, lass mich doch in Ruhe!« Ich keuchte, weil ich ihm die Worte nur so entgegengeschleudert hatte.
    »Bist du jetzt fertig?«, fragte Marc mich seelenruhig.
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihn finster an.
    »Gut«, fuhr er unbeirrt fort. »Dann bin ich jetzt wohl an der Reihe.« Damit umfasste er meine Oberarme und zog mich mit einem heftigen Ruck an sich.
    Ehe ich reagieren konnte, hatte er sich schon zu mir heruntergebeugt und seinen Mund auf meinen gepresst. Ich kniff krampfhaft die Lippen zusammen, aber Marc durchbrach sie mit seiner Zunge und umfasste gleichzeitig mit festem Griff meinen Hinterkopf.
    Sein Kuss war unnachgiebig und grob und ich ließ ihn vollkommen gelähmt über mich ergehen. Als Marc seinen Griff etwas lockerte, erwachte ich endlich aus meiner Schockstarre und löste mich energisch von ihm. Stolpernd schwankte ich ein paar Schritte rückwärts.
    »Wie … was …«, stammelte ich. »Was bildest du dir eigentlich ein, du …« Meine Stimme kippte gefährlich. Ich schüttelte ungläubig den Kopf, während sein Blick auf meinem Gesicht brannte.
    Marc lachte. »Was ist? Ich dachte, das wäre genau das, wovon du geträumt hast«, erwiderte er.
    Ich starrte ihn fassungslos an und er grinste machomäßig. Und dann explodierte etwas in meinem Kopf. Ich baute mich direkt vor ihm auf, hob die Hand und schlug ihm mit aller Kraft auf die linke Wange.
    »Mach das nie wieder!«, fauchte ich hasserfüllt.
    Marcs Miene verdunkelte sich. Zwischen seinen Brauen erschien eine tiefe Falte und seine dunklen Augen verengten sich. Plötzlich hatte ich Angst. Ich suchte nach Worten, die mein Handeln irgendwie abmildern konnten, fand aber keine.
    Barsch stieß Marc mich beiseite und joggte hinauf in die Dünen. Ich stand wie betäubt da und sah ihm so lange nach, bis er im angrenzenden Küstenwald verschwand. Dann sank ich langsam in die Knie.
    Mit zittrigen Händen durchsuchte ich meine Tasche nach meinem Handy, fand es schließlich und wählte Felix’ Nummer.
    Aber da war nur die blecherne Frauenstimme, die verkündete, dass der Teilnehmer momentan nicht erreichbar war. Ich fühlte einen stechenden Schmerz in der Brust. Verdammt, Felix, warum bist du nicht für mich da, wenn ich dich so dringend brauche?
    Mein nächster Gedanke galt Geena. Atemlos wählte ich ihren Namen aus der Kontaktliste und hoffte inständig, dass wenigstens sie ans Telefon ging.
    Ich hatte nicht umsonst gehofft, nach dem dritten Freizeichen war meine Freundin an ihrem Handy.
    »Hey, Süße! Das ist ja ein Zufall, ich wollte dich auch gerade anklingeln. Wie ist es auf der Insel? Kommst du schon um vor lauter Langeweile, so ganz ohne deine beste Freundin?«, plapperte sie drauflos. »Hier hat übrigens ein total cooler neuer Laden aufgemacht. Shoppen im Stockdunkeln. Unfassbar, sag ich dir. Ich habe heute den halben Vormittag in der Warteschlange verbracht, nur damit ich …«
    »Geena, bitte, ich muss dir was erzählen!«, fiel ich ihr ins Wort. »Es ist wichtig!«
    »Was ist passiert?«
    »So viel, ich meine, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll … Felix und ich, wir haben uns am Abend nach seinem Spiel geküsst. Wir sind zusammen. Irgendwie jedenfalls … Ach, verdammt … ich weiß auch nicht …«
    »Längst überfällig«, erklärte Geena trocken.
    »Wie meinst du das?«
    Geena lachte auf. »Leni, jetzt mal ehrlich. Das mit dir und Felix, das war vorhersehbar. Ich meine, ihr passt quasi wie Arsch auf Eimer. Ich habe mich nur gewundert, dass ihr so lange gebraucht habt, um das endlich zu schnallen. Aber dann ist ja jetzt alles bestens.«
    »Eben nicht«, keuchte ich. »Gerade hat mich ein anderer geküsst.«
    Stille am Ende der Leitung. Bestimmt glaubte Geena, sich verhört zu haben, bevor sie verblüfft ausrief: »Was?«
    »Geena, ich bin total durcheinander. Ich will nichts von dem Typen. Ich bin in Felix verliebt, ehrlich! Marc ist so arrogant und überhaupt nicht mein Fall … Weißt du, seine Art ist total zum Kotzen.«
    »Heilige Scheiße«, krächzte Geena. »Jetzt sag nicht, du hast dich in ihn verknallt?!«
    Ich schluckte schwer. »Blödsinn. Ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich in

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