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Die Tiefen deines Herzens

Die Tiefen deines Herzens

Titel: Die Tiefen deines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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hat mir in den letzten Tagen auch nicht gerade das Gefühl gegeben, dass ich seinen Worten von der großen Liebe glauben kann.
    Mit einem Seufzen legte ich das Handy wieder auf das Nachtschränkchen zurück und wollte ins Bad gehen, als es an meiner Tür klopfte.
    »Kommst du mit joggen?« Marc grinste mich schief an – und alle Klarheit und Entschlusskraft zerplatzte in mir wie eine Seifenblase. Auch wenn ich es nicht wollte, das Herz dröhnte mir bei seinem Anblick wie verrückt in der Brust und meine bescheuerten Knie wurden so weich wie Butter.
    Marc legte die Hand kurz auf meine. Als sich unsere Finger berührten, hatte ich das Gefühl, einen leichten Stromstoß zu bekommen.
    »Was ist, magst du keinen Sport?«
    Verlegen zog ich meine Hand zurück. Ich blinzelte, ungefähr so schnell, wie mein Herz schlug.
    Marcs Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, während er leicht den Kopf schüttelte. »Leni, ich habe es gestern Abend schon kapiert. Das mit uns war eine einmalige Sache und hatte nichts zu bedeuten, richtig?«
    Seine Stimme klang kein bisschen nach Enttäuschung. Als ob die Sache ihm wirklich nicht wichtig genug wäre, um sich darüber weitere Gedanken zu machen.
    Ich hätte erleichtert sein müssen. Eigentlich. Doch da war mein dummes Herz, das wie wild schlug, und noch immer dieses Knistern zwischen uns. Marc stand so nahe vor mir, mit seinen braunen Augen, die eine Hand lässig am Türrahmen, und obwohl ich Minuten zuvor fest davon überzeugt gewesen war, mich nach Felix und niemand anderem zu sehnen, hätte ich am liebsten die Hand ausgestreckt, um ihn zu berühren.
    Leni, du bist komplett durchgeknallt!, schrie wieder diese Stimme in mir. Schluss jetzt damit! Werd mal wieder normal! Und denk daran, was du gerade beschlossen hast: Felix, nicht Marc!
    »Also, kommst du nun mit, oder was?«
    Ich kaute auf der Unterlippe herum und Marc bedachte mich mit einem sonderbaren Blick.
    »Ähm … ja, ich meine, klar komme ich mit«, stammelte ich, lachte nervös und errötete.
    Oh Mann, das gibt es ja gar nicht! Reiß dich zusammen. Das ist echt albern.
    Marc grinste. »Okay. Dann hüpf mal schnell in deine Laufklamotten, damit wir loskönnen. Heute wird’s nämlich verdammt heiß.«
    Er lebte mir die
Normalität
zwischen uns perfekt vor. Und was er konnte, das musste doch wohl auch mir gelingen?
    »Was hältst du davon, wenn wir uns Badesachen unterziehen und anschließend zur Abkühlung ins Meer springen?«, fragte ich bemüht locker.
    Marc nickte, offensichtlich mehr als einverstanden mit meinem Vorschlag. »Na, dann schlüpf ich noch mal schnell in mein Tigertangabadehöschen.«
    »Untersteh dich!«, rief ich.
    »Warum?« Er tat unschuldig. »Ich dachte, german girls stehen auf so was?!«
    Spöttisch verzog ich den Mund. »Ich warte unten auf dich.«
    Seite an Seite liefen wir Richtung Strand und schlugen dann den Weg rechts zur Promenade ein. Doch trotz der noch frühen Sonntagmorgenstunde kamen uns ständig Fußgänger oder Radfahrer entgegen, sodass wir jedes Mal ausweichen mussten und nur kurze Strecken nebeneinander laufen konnten.
    Nach einem knappen Kilometer meinte Marc schließlich, dass wir besser unten am Strand weiterjoggen sollten.
    »Das nervt«, fand er und ich konnte ihm nur zustimmen.
    Ein paar Meter weiter führte auch schon ein schmaler Holzweg durch die Dünen zum Wasser.
    Marc war ein geübter Jogger, der trotz seiner Größe und Statur leichtfüßig durch den tiefen Sand vorwärtskam. Ich hingegen hatte ganz schön mit dem weichen Untergrund zu kämpfen.
    »Ist das anstrengend«, keuchte ich, noch bevor wir das Meer erreicht hatten.
    Marc blieb stehen und blickte mich erstaunt an. Auf seinem Gesicht war nicht der Hauch von Anstrengung erkennbar, während ich bestimmt in den prächtigsten Rottönen glühte.
    »Ich dachte, du bist sportlich?!«
    Ich stemmte erschöpft die Hände in die Seiten und ließ mich mit dem Oberkörper vornübersinken. »Wie kommst du denn darauf?«
    Er zuckte die Achseln. »Du siehst so aus.«
    »Findest du?«, wunderte ich mich und schaute an mir hinunter. Sah meine etwas zu kurz geratenen, aber schlanken Beine, die in schwarzen Sportleggings steckten. Und dazu das eng anliegende Laufshirt, das meine schmale Taille betonte und den nicht gerade üppigen Busen optisch größer erscheinen ließ.
    Ein gutes Shirt, schoss es mir ziemlich zufrieden durch den Kopf.
    Als ich wieder aufsah, begegnete ich Marcs Blick. Anscheinend hatte er mich gerade ebenso gemustert

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