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Die Tiefen deines Herzens

Die Tiefen deines Herzens

Titel: Die Tiefen deines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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zu setzen, als Marc auf einmal stehen blieb. Er wandte sich mir zu und ich blickte auf. Ohne zu zögern, schob er die Hand in meinen Nacken und zog mich an sich. Der erste Kuss war vorsichtig. Fragend sah er mir in die Augen. Er las meine Antwort in ihnen und schon der zweite Kuss fiel wesentlich leidenschaftlicher aus.
    Ich wollte es. Ich wollte das hier und jetzt. Ich wollte ihn spüren. Ganz nah bei mir haben.
    Marcs Hände wanderten unter mein Shirt, langsam den Rücken hinauf. Es fühlte sich warm und schön an.
    Wie selbstverständlich glitten nun auch meine Hände unter sein T-Shirt. Als ob sie so etwas ständig tun würden.
    Mir wurde noch wärmer. Marcs Atem beschleunigte sich und wir küssten uns immer weiter. Immer drängender.
    Was
machst du da, du blöde Kuh?,
rief die Stimme in mir entsetzt.
    Ich ignorierte sie. Schmiegte mich dichter an Marc und hörte ihn flüstern: »Weißt du eigentlich, dass du mich total verrückt machst, Leni?«
    Nein, das wusste ich nicht. Aber es freute mich. Ja, verdammt noch mal, jetzt gerade in diesem Augenblick freute es mich.
    Ich küsste ihn, konnte nicht aufhören damit und streichelte dabei über seine warme, samtweiche Haut.
    Leni, hör auf damit. Morgen wirst du es bereuen!,
brüllte es in mir aus Leibeskräften.
    Was interessiert mich morgen!,
gab ich ärgerlich zurück.
    Ineinander verschlungen, entfernten wir uns ein paar Schritte vom Wasser. Dort, wo die Brandung uns nicht mehr erreichen konnte, sanken wir, ohne uns loszulassen, in den kühlen Sand.
    Marcs Hände wanderten nun noch begieriger über meinen Körper. Ich war wie berauscht, schloss die Lider, spürte, wie er mein Shirt hochschob, und dann seine Lippen auf meinem nackten Bauch.
    Ich stöhnte leise, konnte es nicht verhindern, hörte auch ihn stöhnen. Meine Hände zerrten an seinem Shirt. Wollten seinen Körper davon befreien. Er machte sich ein wenig rund, damit ich es ihm über den Kopf streifen konnte, und zog mir im Gegenzug meins aus.
    Ich strich über seine durchtrainierten Bauchmuskeln. Was für ein Körper!, dachte ich.
    Er küsste mich wieder. Und wieder. Seine Hand schob sich unter meinen BH und streichelte sanft meine Brust.
    Er löste sich kurz von meinen Lippen, rollte sich halb auf mich und ich spürte seine Erregung an meinem Oberschenkel. Über mir war sein Gesicht, die Augen hielt er geschlossen, den Mund leicht geöffnet.
    Es war gut, es tat gut, ich wollte es.
    Dann öffneten Marcs Finger den Reißverschluss meiner Jeans, und das war ganz genau der Moment, in dem die Stimme in mir aus Leibeskräften STOPP!!! schrie.
    Marcs Gesicht sank in meine Halsgrube. Er atmete schwer. Das Bild von Felix schob sich vor mein inneres Auge; ich versuchte, es wegzuzwinkern, aber es gelang mir nicht. Ich machte mich steif. Dann spürte ich Tränen.
    Marc hob den Kopf und sah mich an.
    »Weinst du?«, keuchte er.
    »Es … es ist …« Ich schniefte. Ich wollte ihn nicht verletzen, aber weiter sollte er auch nicht machen.
    Marc versuchte ein Lächeln. »Der Boden ist aber auch scheißhart.«
    Ich lachte unter Tränen – und war ihm einfach nur dankbar. Er hatte verstanden.
    Langsam rappelte Marc sich vom Boden hoch, hob mein Shirt auf, reichte es mir und zog sich dann seins über. Schließlich setzte er sich wieder neben mich in den Sand und legte seinen Arm um mich.
    So blieben wir eine Weile, blickten aufs dunkle Meer hinaus und hingen unseren Gedanken nach.
    Gratuliere, gerade noch mal die Kurve gekriegt!,
rief die Stimme in meinem Kopf erleichtert.
    Als wir an der Pension ankamen, blieben wir noch einige Minuten im Vorgarten stehen.
    Marc strich mir eine Haarlocke aus dem Gesicht und sah mich nachdenklich an.
    »Leni, ich …«
    Ich legte ihm den Zeigefinger auf den Mund. »Alles ist gut, Marc.«
    Er lächelte und küsste mich sanft auf die Nasenspitze.
    »Will you still love me tomorrow?«,
sang er leise und meine Knie wurden weich.
    Doch bevor die schrille Stimme in meinem Kopf erneut loslegen konnte, löste ich mich von ihm, legte den Kopf in den Nacken und sah in den Himmel.
    »Der ganz helle Stern da oben«, erklärte ich betont sachlich, »das ist Sirius.«
    Marc folgte meinem Blick. »Sirius? Ein schöner Name für einen Stern«, fand er.
    Ich nickte und wollte ins Haus gehen, doch Marc hielt mich zurück. »Was ist das Besondere an ihm?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Er ist eben auffallend hell. Deshalb kann man ihn immer sehen und sich vielleicht auch an ihm

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