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Die Tigerin

Die Tigerin

Titel: Die Tigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Meinung geigen, daß ihm der Kopf brummt !« sagte sie. »Er muß völlig übergeschnappt sein, Ihnen alles zu erzählen — «
    »Nicht
alles — nur das meiste«, berichtigte ich. »Er hat mir zum Beispiel nicht
gesagt, ob Thorro Mitglied ist oder nicht .«
    »Soll
das ein Witz sein ?« Tania lachte mißvergnügt .
»Ein echt verheiratetes Ehepaar als Mitglieder von Franks Klub!«
    »Hm«,
sagte ich verdutzt. »Jetzt, nachdem Sie das erwähnen, muß ich zugeben, daß es
ein bißchen albern klingt .«
    »Können
Sie sich vorstellen, wie Martha das Wochenende mit Hal und Thorro mit Betty verbringt ?« Diesmal klang ihr Gelächter
echt. »Worüber, glauben Sie, würden sie sich beim Frühstück unterhalten, Al ?«
    Ich
trank mein Glas aus und stellte es neben das von Tania auf den kleinen Tisch.
Ein warmer Oberschenkel preßte sich in seiner vollen Länge gegen meinen; und
als ich mich wieder zurücklehnte, hatte Tania den Zwischenraum zwischen uns
derart verkleinert, daß wir jetzt einander wirklich nahe waren. Alle Kälte war
aus ihren Augen verschwunden und hatte einem warmen, erwartungsvollen Schimmer
Platz gemacht.
    »Wissen
Sie was, Al ?« sagte sie mit heiserer Stimme. »Nun,
nachdem Sie alles über den Klub erfahren haben, gibt es überhaupt keine
Geheimnisse mehr zwischen uns .«
    »Seit
wann sind Sie Mitglied ?« fragte ich.
    Sie
zog mit einem Finger den Umriß meines Kinns nach, während sie überlegte. »Ich
glaube, es muß jetzt ungefähr ein Jahr sein«, sagte sie. »Eine meiner
Freundinnen war Mitglied und stellte mich Frank Corben vor — auf diese Art lernte ich auch Martha kennen. Ich war damals gerade seit
sechs Monaten verwitwet und langweilte mich schrecklich. Sie wissen ja, wie es
einem geht, nicht ?«
    »Ich
kann’s mir jedenfalls vorstellen«, sagte ich teilnahmsvoll. » Corben hat nichts von Beiträgen erwähnt — aber ich stelle
mir vor, daß ein so exklusiver Klub ziemlich teuer sein muß ?«
    »Natürlich.«
Sie nickte. »Aber was ist schon Geld — und es ist wirklich ein sehr exklusiver Klub, Al .«
    »Läßt
sich denken«, sagte ich. »Haben Sie eine Ahnung, wie hoch insgesamt die
Mitgliederzahl ist ?«
    »Ich
glaube, das könnte Ihnen nur Frank sagen«, antwortete sie träge. »Sechs, sieben
Leute waren das meiste, was ich dort je auf einmal gesehen habe .«
    »Schließlich
könnte es ja auch peinlich werden, wenn dort allzuviel Leute zusammenkommen ?« bemerkte ich.
    Tania
nickte und schmiegte sich ein wenig enger an mich. Der warme Schimmer in ihren
Augen wurde immer heller. »Etwas kann ich mir einfach nicht vorstellen,
Liebling«, sagte sie mit verblüffter Stimme, »wie kommt Frank dazu, Ihnen alles
über den Klub zu erzählen? Ich meine, man sollte denken, er würde Wert darauf
legen, alles möglichst geheimzuhalten .«
    »Vermutlich
war er bei seinen Beziehungen zu Martha Thorro oder
der Mordgeschichte beunruhigt«, sagte ich, »Dieser Hal Baker: ist er einfach Mitglied
— oder hat er die gleichen Verpflichtungen wie Betty als Hostess ?«
    »Ich
habe mir nie die Mühe gegeben, das herauszufinden«, sagte Tania mit einer Spur
von Ungeduld in der Stimme. »Müssen wir denn die ganze Zeit über den Klub
reden, Al? Können Sie sich denn nicht hin und wieder ein bißchen entspannen ?«
    »Und
ob«, sagte ich entrüstet. »Es gibt Zeiten, da bin ich so entspannt, daß man
mich kaum von einer Leiche unterscheiden kann. Nur neulich nachts, da...«
    Ihre
Lippen preßten sich plötzlich auf meine und erstickten meine Stimme mitten im
Satz. Wir blieben in einer heftigen Umarmung verschlungen sitzen, während ihr
geschmeidiger Körper sich mit langsam wachsender Erregung an den meinen
schmiegte.
    Nach
endlos lang scheinender Zeit legte sie den Kopf zurück und blickte mich
forschend an — ein träges Lächeln trat auf ihre Lippen, und sie gab einen sanft
schnurrenden, tief aus ihrer Kehle dringenden Laut von sich. Es war die Art
Laut, der die gelben Streifen eines Tigers wie ein Neonlicht aufleuchten und
den weißen Jäger nach der Magnum-Büchse greifen läßt.
    »Hm«,
schnurrte Tania anerkennend. »Es geht nichts über die gute alte Methode,
jemanden wirklich kennenzulernen. Nicht wahr, Süßer?«
    Entweder
war die Erinnerung an den enttäuschten Lastwagenjockey noch zu frisch, oder
vielleicht war mir einfach nicht gut. Jedenfalls wurde mir plötzlich klar, daß
ich eine ganze Menge Dinge auf dem Herzen hatte — und daß die rothaarige
Tigerin nicht darunter war. Ich stand von der

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