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Die Tigerin

Die Tigerin

Titel: Die Tigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nämlich
Ihre Verbindung mit Bernice Kains .«
    »Er hat das Blaue vom Himmel
heruntergelogen«, fauchte Baker. »Sie konnten Franks Worte unmöglich für bare
Münze nehmen .«
    »Ich hielt Ausschau nach einem
Tatbeweis«, sagte ich. »Und vor einigen Stunden habe ich den Beweis erhalten .«
    »Einen Beweis?« Seine Augen
zogen sich ein wenig zusammen. »Was für einen Beweis?«
    »Jordan, der Wachmann draußen auf
dem Friedhof, wurde gestern nacht ebenfalls
umgebracht«, sagte ich. »Offensichtlich, weil er etwas gesehen oder gehört
hatte, was den Mörder dieser Kains identifizieren
konnte, als dieser die Leiche in das Grab legte.
    Williams, der Superintendent im
Friedhof draußen, entdeckte Jordans Leiche, unmittelbar nachdem dieser
umgebracht worden war. Der Mörder hielt sich noch immer im Hauptgebäude
verborgen, und nachdem Williams die Leiche entdeckt hatte, rannte er hinaus.
Was er nicht wissen konnte, war, daß der Superintendent einen recht guten Blick
auf ihn werfen konnte, und heute abend faßte Williams
den Mut, mir die Beschreibung des Mannes zu geben .«
    »Und wie sah der Mann aus,
Lieutenant ?« fragte Thorro mit belegter Stimme.
    »Die Beschreibung war die eines
Mannes von ungefähr fünfundzwanzig Jahren, über eins achtzig groß, breite
kräftige Figur, schwarzes Haar und stark sonnenverbrannt«, log ich vergnügt.
»Kennen Sie irgend jemanden , auf den diese
Beschreibung paßt, Doktor ?«
    »Er lügt !« schrie Baker wie wild. »Die Sache soll mir offensichtlich in die Schuhe
geschoben werden .«
    »Warum sollte er die
Beschreibung erfinden ?« fragte ich eisig. »Er hatte
Sie vorher in seinem ganzen Leben noch nie gesehen .«
    »Ich weiß nicht«, knurrte
Baker. »Aber ich weiß, daß dies ein Versuch ist, mir die Sache in die Schuhe zu
schieben. Ich war hier in diesem Haus, als gestern nacht der Wachmann umgelegt wurde. Ich bin nicht mal
vor der Haustür gewesen .«
    »Beweisen Sie es doch«, bohrte
ich.
    »Sie wissen genau, daß ich das
nicht kann. Ich habe Ihnen das schon vorher gesagt .« Seine Augen glänzten, als er Thorro mehrere Sekunden
lang ansah und dann wieder auf mich blickte. »Das ist eine zwischen dem
Gehirnschlosser und Ihnen abgekartete Sache, Wheeler .«
    »Lieutenant?« Tanias Stimme klang
heiser und sinnlich leise durch den Raum.
    »Ja?« Ich drehte den Kopf.
    Die Ellbogen auf die Theke
gestützt, stand sie mit dem Rücken gegen die Bar, während sich ihr Busen mit
lässiger Herausforderung unter dem engen Pullover abzeichnete.
    »Natürlich war er der andere
Kerl in Bernice Kains ’ Leben. Daran ist nicht zu
rütteln«, sagte sie nachlässig. »Er pflegte sich dessen im Klub zu rühmen. Und Corben pflegte noch dazu die ganzen schmutzigen Details aufzuschlabbern — völlig klar bei Frank .« Voller Abscheu zog sie die Nase kraus. »Aber nach einer Weile konnte man sehen,
daß es Schwierigkeiten gab, Hal. Wie Sie schon gesagt haben, Lieutenant — er
muß jeden vollkommen versklaven. Das ist die einzige Art von Beziehungen, die
er kennt. Und diese Kains war nicht bereit, Thorro aufzugeben. Vermutlich dachte sie praktisch .«
    Tania blickte Thorro an und lächelte häßlich. »Der arme alte Jason zählte
im Boudoir zwar nicht neben Hal Baker, aber er hatte Zaster und er sprach von
heiraten .«
    »Warum haben Sie mir das alles
nicht heute vormittag erzählt ?« fragte ich. »Als Corben sagte, es sei wahr, hätten
Sie ihm das ja bestätigen können .«
    »Ich glaube, es war mir einfach
entfallen«, sagte sie schlicht. Sie rückte ein Stück von der Bar weg, und ein
langsames triumphierendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie
Baker anblickte. »Ich hab’ dir ja gesagt, es würde dir leid tun, Liebling«,
sagte sie honigsüß.
    »Das ist alles, was ich wissen
wollte«, sagte Thorro . »Nehmen Sie ihn jetzt fest,
Lieutenant ?«
    »Nein«, sagte ich langsam, als
ob ich einen Entschluß fassen müßte. »Wir werden morgen eine
Identifizierungsparade veranstalten und ihn in die Mitte stellen. Wenn Williams
ihn als den Mann identifiziert, den er aus dem Friedhof rennen sah, ist es
passiert .«
    »Ich würde gern dabeisein , wenn ich darf«, sagte Thorro steif.
    »Seien Sie mein Gast«, sagte
ich. »Rufen Sie mich morgen an. Ich sage Ihnen wegen des Zeitpunkts Bescheid .«
    »Ich danke Ihnen .« Die Muskeln um sein Kinn strafften sich einen Augenblick
lang. »In diesem Fall besteht kein Grund für mich, noch länger hier zu bleiben.
Gute Nacht, Lieutenant.« Er

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