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Die Time Catcher

Die Time Catcher

Titel: Die Time Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Ungar
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tropft.«
    »J a, Chef.«
    Der schluchzende Mario hat die Hand um sein verletztes Ohr gelegt und lässt sich von Nassim aus dem Zimmer führen.
    Ich stütze die Ellbogen auf die Knie, um meine Beine am Zittern zu hindern, doch es nützt nichts.
    Onkel wischt sich einen Fussel von seinem Hanfu und lächelt uns an, als sei nichts geschehen. Dann sagt er: »I hr beide habt eine bewundernswerte Leistung vollbracht. Als Belohnung dafür, dass ihr mir die Vase des Xuande gebracht habt, dürft ihr euch selbst aussuchen, welche von den anstehenden Missionen ihr übernehmen wollt.«
    Belohnung? Ich kann es nicht glauben. Er lässt uns ungeschoren davonkommen.
    »D a…danke, Onkel«, stammelt Abbie. Ich hoffe, Onkel erwartet sich keine Antwort von mir, weil ich dazu im Moment nicht in der Lage bin.
    »A ber nein, Abbie. Ich muss Caleb und dir danken. Nassim wird mit euch besprechen, was zur Auswahl steht. Gebt ihm nur ein paar Minuten Zeit, damit er Mario versorgen kann.«
    Wir nicken und wenden uns zur Tür. Doch als ich Abbie folgen will, hält Onkel mich zurück.
    Oh nein, ich wusste es. Jetzt folgt meine Bestrafung.
    »J a, Onkel?«
    »W usstest du, Caleb, dass Konfuzius in den Analekten etwas sagt, das du dir gut durch den Kopf gehen lassen solltest?«
    »W as ist das, Onkel?«
    »E r sagt, wenn ein Mann nicht bedenkt, was in der Ferne ist, wird ihn Kummer in der Nähe treffen. «
    »I ch verstehe. Danke, Onkel.«
    »G ern geschehen, Caleb. Und noch einmal herzlichen Glückwunsch zu dem gelungenen Beutezug.«
    Ich nicke und verlasse rasch das Büro.
    An der Feuertreppe hole ich Abbie ein.
    »W as hat er gesagt?«, fragt sie.
    »E r sagte, ich sollte mich mehr mit meiner Zukunft beschäftigen, sonst würde ich bald Kummer haben.«
    »W arum sagt er so was?«
    »I ch weiß nicht. Vielleicht um mir Angst zu machen. Mich einzuschüchtern. Mir zu drohen. Such dir was aus.«
    Abbie schweigt für einen Moment. »L ass uns das alles einfach vergessen«, sagt sie schließlich, »u nd lieber an etwas Positives denken. Ich weiß schon, welche Aufträge uns zur Auswahl stehen. Willst du sie hören?«
    »K lar«, antworte ich. Obwohl es nicht leicht ist zu vergessen, was gerade in Onkels Büro passiert ist.
    »E s gibt zwei Möglichkeiten«, erklärt sie. »D ie erste ist Bridgeport, Connecticut. Dort können wir am 14. Oktober 1871 die erste Frisbeescheibe stehlen, die je geflogen ist. Oder wir können ins Jahr 954 reisen, um einer Horde von Wikingern im englischen Harrogate ein paar Silbermünzen abzuluchsen, und zwar am 27. November. Also ich bin für Bridgeport. Im November ist das Wetter im Nordosten Englands völlig unberechenbar. Außerdem weiß ich schon, was ich in Connecticut anziehen will, und den perfekten Namen für diese Mission habe ich auch schon.«
    »E rzähl!«
    »E s ist ein knöchellanges pflaumenfarbenes Kleid mit Borten und Spitzen. Hinten hat es eine Tournüre und …«
    »I ch meinte den Namen der Mission.«
    »A ch so. Operation Tortenboden .«
    Zugegeben, ein schöner Name. »O kay, dann also Bridgeport.«
    »S uper. Ich geh gleich zu Nassim und geb ihm Bescheid«, sagt sie.
    »D anke.«
    Doch entgegen ihrer Ankündigung setzt sie sich nicht in Bewegung, um Nassim aufzusuchen, sondern tritt nur von einem Fuß auf den anderen und nestelt an einer Haarsträhne – irgendwas scheint ihr auf dem Herzen zu liegen.
    »W illst du noch über irgendwas anderes reden?«, frage ich sie.
    »Ä h … ich weiß, dass ich während unseres Gesprächs mit Onkel … nicht so viel gesagt habe«, beginnt sie.
    »J a, du warst ziemlich still«, gebe ich ihr recht.
    »M ario wird sehr wütend sein, Cale. Und ich wollte nichts sagen, was ihn noch mehr gegen uns aufbringt.«
    »G egen mich, meinst du wohl. Aus irgendeinem Grund scheint er dir nicht das Geringste vorzuwerfen.«
    Die Worte sind mir wie von selbst über die Lippen gekommen. Und auf den knurrenden Unterton in meiner Stimme bin ich nicht besonders stolz. Dabei habe ich doch eigentlich keinen Grund, beunruhigt zu sein. Denn Abbie scheint mir sagen zu wollen, dass sie lieber mich wütend macht als Mario.
    »N a gut, vergiss einfach, was ich gesagt habe. Bereiten wir uns lieber auf Bridgeport vor«, sagt sie.
    »O kay.« Doch eigentlich fühle ich mich ganz und gar nicht okay. Das Treffen mit Onkel hat mich all meiner Energie beraubt, sodass ich jetzt nicht mal darüber nachdenken kann, ob ich Abbie böse sein soll oder nicht.
    Ohne ein weiteres Wort dreht sie sich um und

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