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Die Time Catcher

Die Time Catcher

Titel: Die Time Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Ungar
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vor den sich im nächsten Moment dunkle Regenwolken schieben.
    »W illst du das wirklich wissen?«, frage ich und blicke auf. »O kay, dann hör zu. Ich weiß, dass du mit Mario bei Phoebe warst.«
    Ich betrachte sorgfältig ihre Augen, weil ich mit all dem ein ziemliches Risiko eingehe. Wenn sie auf Marios Seite steht, dann wird sie ihm von unserem Gespräch sofort erzählen. Aber ich muss es wissen.
    »E s ging nicht anders«, sagt sie zögernd.
    »W as ging nicht anders? Mich auszuspionieren?«
    »D as hab ich nicht. Ich bin nur mit ihm gegangen, weil ich wissen wollte, wie er das anstellt.«
    Ein schwarzer Einspänner, der von einem dürren weißen Pferd gezogen wird, rollt an uns vorbei.
    »I ch hab dir doch erzählt, was er macht«, entgegne ich. »E r taucht bei meinen Missionen – unseren Missionen – auf und sabotiert sie.«
    »D as meine ich nicht«, sagt Abbie. »F indest du es bei all seinen Sabotageakten nicht seltsam, dass er bis jetzt keinen Ärger mit Onkel bekommen hat?«
    »K einen Ärger? Onkel hat ihm ins Ohr gesäbelt!«
    »J a, aber das war das erste Mal.«
    »W as willst du damit sagen?«
    »I ch will damit sagen, dass Onkel nur die Hälfte von dem weiß, was Mario getan hat. M ario hat die Xuande-Vase abgeliefert, beziehungsweise das, was er für die Xuande-Vase hielt, aber bei früheren Diebstählen war das nicht immer so. Erinnerst du dich noch an die Fahne der Großen Freundschaft? Die hat er nie abgegeben.«
    Warum überrascht mich das nicht? Wenn ich näher darüber nachdenke, begreife ich auch Marios Logik. Indem er meine Missionen sabotierte, aber die Objekte selbst unter Verschluss hielt, konnte er mich in Schwierigkeiten bringen, ohne aufzufallen. Jetzt verstehe ich auch, warum Onkel neulich beim Abendessen davon sprach, Mario hätte fünfzehn Diebstähle auf seinem Konto, obwohl ich sechzehn gezählt hatte.
    »W arum hilfst du ihm?«, frage ich, um auf den Punkt zu kommen.
    »D u glaubst wirklich, dass ich ihm helfe?« Sie beginnt zu lachen.
    »D as ist nicht komisch, Abbie. Ich weiß doch, dass ihr zusammen bei Phoebe wart.«
    Sie lässt ihren Blick in alle Richtungen schweifen, als wolle sie sichergehen, dass uns niemand zuhört. »C ale, Mario hat einen Weg gefunden, Phoebe zu manipulieren.«
    »W ie meinst du das?«
    »E r bringt Phoebe dazu«, fährt sie fort, »i hm Informationen zu geben, die eigentlich nicht für ihn bestimmt sind, wie zum Beispiel die Daten für unsere Missionen. Aber das ist noch nicht alles. Was würdest du dazu sagen, wenn es, abgesehen von seinen gemeinsamen Missionen mit Lydia, zu keinem seiner Ausflüge in die Vergangenheit irgendwelche Aufzeichnungen gibt?«
    »D as gibt’s doch nicht!« Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Mario Phoebe dazu bringt, ihm geheime Informationen über unsere Missionen anzuvertrauen. Vielleicht versucht er sie zu bestechen, so wie ich. Aber sie dahin zu bringen, dass sie seine unerlaubten Ausflüge deckt? Das wäre ungeheuerlich und könnte ihr ernsthafte Schwierigkeiten mit Onkel einbringen.
    »S timmt aber«, sagt Abbie. »W illst du wissen, wie er das macht?«
    Ich nicke.
    »E r hypnotisiert sie.«
    Jetzt ist es an mir zu lachen. »D as ist doch lächerlich. Man kann einen Computer nicht hypnotisieren.«
    »C omputer, die eine menschliche DNA haben, schon.«
    Das mit der DNA stimmt, aber wie will Mario sie denn in Trance versetzt haben? Hat er etwa seine Armbanduhr abgenommen und vor Phoebes Monitor hin und her pendeln lassen? Also wirklich …
    »U nd wenn das stimmt, warum sollte Mario dich einweihen?«
    Für einen Moment sieht sie mich schweigend an. Es ist unmöglich, ihre Miene zu deuten, doch sie scheint ihre Worte sehr gut abzuwägen, ehe sie antwortet: »C ale, Mario und ich …«
    Mir rutscht das Herz in die Hose. Schon ihr Ton gefällt mir überhaupt nicht. Da ich ihr nicht in die Augen sehen kann, blicke ich über ihre Schulter hinweg auf ein Gebäude, dessen Holzschild in goldenen Lettern verkündet: EPHRAIM P. ABERNATHY , NOTAR .
    »W ir … er denkt, dass ich ihn wirklich mag«, sagt sie.
    »U nd tust du das?«, frage ich. »I ch meine, du siehst ihn immer so an, als wäre er das letzte Stück einer Schokoladentorte.«
    »D as ist nicht dein Ernst.«
    »A ch, nein?«
    »D as bedeutet überhaupt nichts. Ich muss einfach wissen, was er weiß.«
    »W arum?«, frage ich.
    »D as liegt doch wohl auf der Hand. Wenn wir hier weiter überleben wollen, müssen wir unsere Augen und Ohren offen

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