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Die Tochter der Dirne

Die Tochter der Dirne

Titel: Die Tochter der Dirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BLYTHE GIFFORD
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außergewöhnliches Geschenk.
    „Und, Lady Solay – Ihr sollt nicht mehr die Sterne deuten.“ Ein paar winzige Schweißtropfen zeigten sich auf der Haut zwischen seiner Nase und seinen Lippen. „Weder für mich noch für sonst jemanden.“
    Sie nickte und murmelte ein paar zustimmende Worte. Ihre Arbeit als Astrologin hatte ihren Zweck erfüllt. Ihre überraschende Vorhersage hatte Furcht in dem König erweckt. Wenn man damit klug umging, konnte es nützlich sein.
    Wenn nicht, wäre es tödlich.
    Sie musste diese Furcht nutzen, um einen Gemahl zu finden.
    Der König hatte sich wieder Hibernia zugewandt und flüsterte mit ihm. Wieder ließ er sie auf den Knien warten.
    „Gute Heimreise“, sagte die Königin und verließ den Raum.
    Das konnte nicht das Ende bedeuten. „Ich hatte gehofft …“, begann sie.
    Die beiden Männer drehten sich um, als wären sie überrascht, dass sie noch immer dort kniete.
    „Ich hatte gehofft“, fuhr sie fort, „dass Eure Majestät an meiner Familie interessiert sein könnte.“
    Der König warf Hibernia einen Blick zu. „Ah ja. Großzügig zu Verwandten, sagtet Ihr. Welche Art von Interesse?“
    Ihr werdet kein Geld bekommen, hatte Lord Justin gesagt. Fragt besser nach einem Gemahl.
    Sie räusperte sich. „An meiner Heirat, Majestät.“
    Hibernia grinste. „Heirat? Mit wem?“
    Sie lächelte. Wäre es zu kühn, den Earl of Redmon vorzuschlagen? „Jedem Mann wäre es eine Ehre, von Seiner Majestät beachtet zu werden.“
    Der König betrachtete sie misstrauisch und unentschlossen.
    Mit einem leisen Lachen beugte der Duke sich zum König hinüber. „Es schien ihr zu gefallen, Lamont zu küssen. Verheiratet die beiden.“
    Sie hatte das Gefühl, irgendetwas drücke ihr die Kehle zu. „Oh nein, Majestät, das geschah nur wegen des Narren. Es war so bedeutungslos wie der Kuss des Dukes für Lady Agnes.“ Ein Kuss, wie ihr zu spät einfiel, der keineswegs bedeutungslos war.
    Aber der König hörte nicht zu. „Eine Ehe mit Lamont. Interessante Idee.“
    Ihr Verlangen stand im Widerstreit mit den Bedürfnissen ihrer Familie. Sie wollte keinen Feind des Königs heiraten, aber sie wagte nicht, den Vorschlag des Duke infrage zu stellen. „Wie freundlich von dem Duke of Hibernia, so etwas vorzuschlagen, aber ich bin sicher, dass Eure Majestät einen anderen im Sinn haben.“
    „Ihr wolltet einen Gemahl. Wenn ich mich entschiede, diesen vorzuschlagen, würdet Ihr dann ablehnen?“
    Noch immer auf den Knien, blickte sie zu Boden in der Hoffnung, ihre Unterwürfigkeit würde seinen Zorn über ihren leisen Widerspruch mildern. „Natürlich nicht, Majestät. Es wäre ein Ausdruck Eures großzügigen Aszendenten, Lord Justin Eurem Thron so nahezubringen.“
    Durch ihre Wimpern hindurch sah sie ihn an und bemerkte, wie er die Stirn runzelte, als ihm klar wurde, dass er im Begriff stand, einen Feind zu erhöhen.
    Dann blitzte etwas auf in seinen Augen. „Und aufgrund meiner besonderen Großzügigkeit bitte ich Euch nur um eines.“
    „Alles, was Ihr wünscht, Majestät.“
    „Ihr werdet mich über alles informieren, was er für den Rat unternimmt.“
    Plötzlich war seine Absicht ganz klar. Diese Heirat sollte ihm nutzen, nicht ihr. Wie konnte es auch anders sein. „Glaubt Ihr nicht, der Rat wird mit Euch ebenso eng zusammenarbeiten wie mit Lord Justin?“
    „Das herauszufinden, ist Eure Aufgabe.“
    Sie senkte den Kopf. „Natürlich, Majestät.“
    „Erledigt Euren Teil, vielleicht werde ich Eurer Familie dann nächstes Jahr eine Zuwendung gewähren.“
    Nächstes Jahr, wenn das Privileg des Rates nicht mehr gültig war und sie immer noch mit einem Mann verheiratet sein würde, der sie hasste. „Euer Majestät, Ihr seid sehr großzügig.“
    König Richard winkte einem Pagen, der vor der Tür stand. „Rufe Lord Justin.“
    Justin betrat Richards Gemächer mit dem Gedanken, dass eine Aufforderung des Königs, vor ihm zu erscheinen, nichts Gutes verhieß. Er verbeugte sich kurz in Richtung des Königs und Hibernias, die den Anschein erweckten, als würden sie gemeinsam herrschen.
    Vor dem Thron stand Solay. Als sie ihn ansah, legte sie einen Finger an ihre Lippen, und eine Welle der Lust erfasste ihn bei der Erinnerung an ihren Geschmack.
    War der König bei ihrer Unterredung zwei Stunden zuvor noch wutentbrannt gewesen, so wirkte sein Gesichtsausdruck jetzt lauernd und berechnend. „Wie es aussieht, wird Lady Solay bald heiraten.“
    Justin erschrak und sein Magen zog sich

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