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Die Tochter der Konkubine

Die Tochter der Konkubine

Titel: Die Tochter der Konkubine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pai Kit Fai
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meiner Mutter ausfindig machen und ihre Ahnentafeln fordern und welche Bilder sie auch immer behalten haben mag. Du wirst
mir jedes Foto oder Abbild geben, das du noch besitzt, wie auch alles, das einst ihr gehört haben mag.«
    Entsetzt über ihre Forderungen und voller Angst vor ihrem Zorn, rang Yik-Munn die Hände. »Das ist unmöglich. Die Ling-Familie hat ihr huang-ha verlassen. Ich kenne den Namen ihres neuen Dorfes oder ihrer neuen Provinz nicht. Ich habe keine Ahnung von …«
    »Dann musst du sie finden. Diejenigen, die sie in Shanghai kannten, werden dir weiterhelfen.« Sie lachte kurz auf. »Tu so, als würden sie dir Geld schulden. Das wird dir helfen, sie schnell zu finden.«
    Ihr Benehmen ließ keinen Platz fürs Feilschen, so dass ihm plötzlich das ganze Ausmaß seiner Demütigung bewusst wurde. Er erhob sich so rasch, dass sein Taipanstuhl beinahe umgekippt wäre, und sein Hut flog zu Boden, rollte herum wie ein abgetrennter Kopf. Seine Hände griffen klauengleich danach. Eine dünne Haarlocke stand ihm wie die Federn eines alternden Papageis vom Kopf ab. »Wer bist du, dass du solche Dinge von mir forderst?« Er versuchte zu spucken, brachte jedoch nicht genug Speichel zusammen, und so kam nur ein hasserfülltes Krächzen aus seinem verzerrten Mund. »Du bist von meinem Blut. Deinen Respekt nehme ich entgegen, deine Beleidigungen nicht!« Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Ich werde deine Brüder herbeirufen, auf dass sie dich töchterliche Ehrfurcht lehren!«
    Lis kalte Antwort erfolgte unverzüglich. »Die, die sich auf dem Schiff befinden, würden das nicht zulassen. Noch eine Drohung, und ich rufe sie herbei.« Yik-Munn sank auf seinen Stuhl zurück und starrte seine Tochter giftig an.
    »Ich bin kein hilfloses Kind mehr und verfüge nun über jemandes Schutz, dessen Macht du nicht einmal zu ahnen beginnen kannst. Wenn du nicht bereit bist, auf diese Bedingungen einzugehen, werden wir in diesem Raum eine Versammlung mit Kaufleuten abhalten, und ich werde ihnen erzählen, dass du mich als Ausgestoßene behandelt hast, und wie meine Mutter durch deine Hand
in einen grässlichen Tod getrieben wurde. Ich werde vom Binden meiner Füße berichten, was gegen die chinesischen Gesetze verstößt, und dafür sorgen, dass du ruiniert wirst.« Seine weiteren Versuche schwachen Protests winkte sie beiseite.
    »Ich erwarte nicht, dass dies für jemanden, der es nicht besser weiß, von Belang ist, aber ich werde Beamte aus meinem nahen Bekanntenkreis in Macao herbringen, die dich zu der Strafe verurteilen, die du verdienst. Der Mithilfe von Frau Nummer Drei als deines unbezahlten Compradors bin ich mir auch sicher. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie du deine Gewürzkunden übers Ohr gehauen hast. Man wird in jedem Teehaus über dich lachen, der du dich einer Fuchsfee widersetzen wolltest. Deine Ahnen werden dir auf ewig grollen, und du wirst für immer den Göttern der Schande ausgeliefert sein.« Zum Aufbruch bereit, ergriff sie ihren Sonnenschirm.
    »Wenn die Ruhestätte meiner Mutter geweiht und gesegnet, wenn ihre angestammten Rechte geehrt und erfüllt worden sind, hörst du nie mehr etwas von mir. Du wirst mir nichts schuldig sein … nicht einmal ein Abschiedswort.«

    Mit gemischten Gefühlen verließ Li am folgenden Abend die Mündung des Perlflusses. Die Feier war - so, wie von ihr gewünscht - abgehalten worden, und nur Nummer Drei war dabei anwesend gewesen. Noch nie waren so viele Papieropfer verbrannt worden - die schönsten, buntesten und teuersten, die der Tempel im Dorf zu bieten hatte. Eine Villa mit vielen Räumen, ein Trupp Bediensteter, um Pai-Ling jeden Wunsch zu erfüllen, eine prächtige Sänfte mit vier starken Trägern, Truhen mit Gold, Silber und Geldscheinbündeln waren über das Ingwerfeld zum blauesten aller Himmel hinaufgewirbelt, um den Geist Pai-Lings zu umgeben und sie wieder an ihren rechtmäßigen Platz im Himmel einzusetzen.
    Mit Freuden dachte Li an Kleiner Kiesel und die mung-cha-cha , die nun glücklich im Haus des Gütigen Mondes untergebracht waren. Nummer Drei war sofort bereit gewesen, sie oft zu besuchen und ihnen ihr Wissen weiterzugeben, wofür sie von Double Dragon
bezahlt würde. Li hatte sichergestellt, dass im Haus ein Zimmer für sie zur Verfügung stand, und hoffte, das kleine Haus am Fluss werde für sie ein willkommenener Zufluchtsort vom zerfallenden Hause der Munns.
    Trotz all dieser Genugtuungen konnte Li nicht einschlafen. Die

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