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Die Tochter der Konkubine

Die Tochter der Konkubine

Titel: Die Tochter der Konkubine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pai Kit Fai
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süßer Ungeduld beobachten. »Siehst du, wie bereit du für solche Abenteuer bist? Aber hab Geduld. Leidenschaft ist ein Geschenk,
auf das es sich zu warten lohnt, damit sie gleichermaßen gegeben wie empfangen wird.«
    Rubins Gesicht war ihrem so nahe, dass Siu-Sing zum ersten Mal zwei identische Narben bemerkte, verblasst, aber durch den hauchdünnen Schleier schwach erkennbar. Sie verliefen als feiner Strich über ihre Wangen, von den Augenwinkeln bis zum Mund.
    Die Pfeifenmacherin wandte sich rasch ab. »Schau nicht zu genau hin. Ich bin eine Frau ohne Lächeln.« Sie hob einen Zipfel ihres Schleiers, erlaubte sich einen Versuch, doch ihre Wangenhaut zerknitterte wie verschrumpelte Früchte. »Siehst du, man hat es mir genommen, trachte also nicht nach meinem Lächeln. Ich bin inzwischen auch ohne es zufrieden.«
    Einen Augenblick verspürte Siu-Sing Mitleid mit Rubin. »Du musst nicht lächeln, um schön zu sein. Ich habe ein Spiegelbild des Himmels auf der Oberfläche eines großen Sees gesehen. In deinen Augen sehe ich dieselbe Schönheit.«
    Rubins Mund war weit und großzügig, ihre schmale Nase mit hohem Rücken schön geformt, ihre vollen Lippen ungeschminkt und leicht geöffnet, so dass ihre ebenmäßigen Zähne zu sehen waren. Sie antwortete flüsternd, ihr Atem war süß und warm. »Ich glaube, meine kleine Schwester ist in vielerlei Hinsichten über ihr Alter hinaus weise und doch in anderen so unschuldig wie ein Kleinkind.«
    Da sie ein Stückchen kleiner als Siu-Sing war, hob Rubin den Kopf wie auf einen Impuls leicht und küsste sie flüchtig auf die Stirn, die Nasenspitze, die Wange, die geschlossenen Augenlider … ihre warme Halskuhle. Doch verweilte sie, ehe sie mit einer sanft forschenden Zunge ihren Mund suchte.
    Siu-Sings Sinne waren in Aufruhr, der Drang nachzugeben war übermächtig. Unvermittelt drehte Rubin Siu-Sing wieder zum Spiegel und fuhr mit ihren schlanken, dunklen Händen langsam zu ihren Hüften und ihrem Bauch hinunter. Siu-Sing stand verzaubert von den Spiegelbildern da, die wie in einem Traum verschwommen vor ihr zu sehen waren. Rubins Stimme war nichts als ein warmer Atem an ihrem Ohr.

    »Ich glaube, du bist noch nie von einem Mann oder einer Frau berührt worden. Das ist gut. Die Liebkosungen einer geduldigen Frau werden dich gut auf die Unbeholfenheit und Hastigkeit eines selbstsüchtigen Mannes vorbereiten.« Während sie sprach, neckten ihre Finger das krause Haar und glitten auf der Suche nach der kleinen Knospe plötzlich weiter nach unten. Auf Siu-Sings Reaktion hin wäre sie beinahe zurückgewichen, denn sie packte Rubin an den Handgelenken.
    »Du bist sehr kräftig, aber möchtest du wirklich, dass ich aufhöre?«, neckte die Pfeifenmacherin sie flüsternd. »Wir nennen das da die Knospe der Pfingstrose. Es ist die Quelle der Ekstase. Ein Wort, das du, glaube ich, noch nie gehört hast.«
    Die klugen Finger rieben fester, bis Siu-Sings Körper von innen zu schmelzen begann. In einer Woge, die sie mit einem Schrei der köstlichen Erleichterung erschauern ließ, breitete sich von ihren brennenden Wangen bis zu ihren Zehen ein Wonnegefühl aus.
    Sie wäre hingestürzt, hätte sie Rubin nicht fest an sich gedrückt und dazu beruhigende Laute ausgestoßen. » Sssccchhh , meine Kleine, sssccchhh, wie schnell und wie süß du doch reagierst, wie lernwillig du bist!«
    Überwältigt von den schwindelerregenden Empfindungen, wandte Sing sich dankbar und verwundert an Rubin. »Darf ich dich neben mir im Spiegel sehen?«, erkundigte sie sich in einem so heiseren Flüsterton, dass sie sich kaum darin wiedererkannte. »Darf ich dich nicht so sehen, wie ich mich sehe? Ist es möglich, dass ich solch einen Zauber genauso geben kann, wie ich ihn empfange?«
    »Vielleicht, wenn wir wahre Schwestern sind … dann wird uns gegenseitig nichts mehr verborgen sein. Aber Vieles muss noch warten.«
    Tage vergingen, und jede Nacht verbrachte sie mit Rubin, wobei die kleinen Tassen mit Nektar alle Hemmungen vertrieben und Siu-Sings Neugierde und Verlangen mit jedem neuen Zwischenspiel wuchsen. Rubin kam in der Dunkelheit zu ihr, geschmeidig und stark. Ihre Arme und Beine verflochten sich, Hände und Lippen
erforschten einander in geflüsterter Heimlichkeit. Siu-Sing gab ihre Unschuld bereitwillig zu, begierig, allen Wünschen nachzukommen, die Rubin vielleicht äußern könnte, ungeduldig, das zu erfahren, was ihr noch unbekannt war. Rubin wollte sich nicht nackt zeigen, als hieße das,

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