Die Tochter der Konkubine
bereits Nachmittag. Die Sonne schien nicht mehr so heiß und warf längliche Schatten zwischen die Orangenbäume. Sie waren allein in der Residenz des Ewigen Friedens, und Sing war sich bewusst, dass es solch einen Augenblick vielleicht nie wieder geben würde. Selbst die schönen Sachen, die er ihr mitgebracht hatte, mussten warten. Verbotene Gedanken wirbelten ihr durch den Kopf. Die weiße Haut des Tankamädchens im Sumpfland. Rubins Rosenblütenhände und Schmetterlingsküsse. Tobys sauberer Geruch und seine honigfarbene Haut. Die goldenen Härchen auf seinen Handrücken …
Ihr Herz schlug schneller, als sie an der Tür aus den Sandalen schlüpfte und ihm die Hand entgegenstreckte. »Du hast das Zimmer oben noch gar nicht gesehen … komm, ich zeige dir, wo ich schlafe.«
Sie führte ihn die schmale Treppe hinauf in den kleinen Raum - der zu ihrer Überraschung mit Blumen geschmückt war. Die Betten waren zusammengeschoben und Rubins Quiltdecke ordentlich darüber ausgebreitet und mit Blütenblättern bestreut worden. Es bedurfte keiner Worte, als sie begann, die Schleifen, die ihre Jacke verschlossen, zu lösen und diese dann von ihren Schultern gleiten zu lassen.
Einen Augenblick stand Toby sprachlos da und flüsterte dann leise: »Bist du sicher?«
»Mit dir bin ich mir sicher«, hauchte sie. »Du wirst der Erste sein, und ich fühle mich geehrt dadurch. Ich verstehe die Liebe eines Mannes nicht, aber mit dir bin ich glücklich.« Sie trat zu ihm und fing an, sein Hemd aufzuknöpfen.
»Warte …«, sagte er. Zart streifte er mit seinen Lippen über ihre,
dann über ihr Kinn, ihre Wangen, ihre Schläfen, ihre Lider, die warme Halskuhle. Für Sing war es, als hätte sich ein gefangener Vogel endlich befreit und stiege nun in endlose Höhen auf. Sie merkte, dass ihr Mund reagierte, dass sie seine Küsse mit einer noch nie empfundenen Leidenschaft erwiderte.
Sie konnte die Wärme seines Körpers spüren, den Saft des Gerstenhalms riechen, auf dem er auf ihrem Weg durchs Feld herumgekaut hatte. Wieder wunderte sie sich über sein helles Haar, sie berührte es, untersuchte seine Struktur, die ihr so fein wie gesponnene Seide vorkam.
Das Gefühl, das in ihr aufstieg, machte sie unvermittelt mutiger, sie schob die Hand kräftiger durch sein Haar, ließ es immer wieder durch ihre Hände fallen. Sie spürte, wie er sie zunächst locker, dann fester um die Taille fasste, und die Wärme seiner Hände drang dabei durch die dünne Baumwolle ihres Gewandes.
Toby bewegte sich zurück und zog sie mit sich, bis er mit den Beinen das Bett berührte. Vorsichtig setzte er sich auf dessen Kante, ließ sie, deren Hände in seinem Haar vergraben waren, vor sich stehen. Seine Hände glitten zu ihren Hüften, er zog sie an sich und lehnte den Kopf an ihre Brüste. Sie konnte ihr Herz klopfen hören, als er mit den Händen vorsichtig über die Wölbung ihres Gesäßes und ihre Beine hinunter bis zu ihren Kniekehlen fuhr, unter der grob gewebten Baumwolle ihre glatte Haut fühlte.
Schnell, fast grob, entdeckten seine Hände ihre Brüste, seine Handflächen streiften ihre wachsende Härte durch das Unterhemd, dessen Stoff so fein war, dass die dunkleren Ringe um ihre hervortretenden Brustwarzen klar zu sehen waren. Atemlos strich Toby ihr über die Schultern und hielt sie fest, während er sie mit dem Mund durch den eng anliegenden Stoff neckte.
Als sie zu zittern begann, hielt er inne, als hätte er Angst, sie könne sich ihm entziehen.
Sie regte sich nicht, außer dass sie seine Wange fester an ihre Brust drückte. So verharrten sie einige Augenblicke, reglos bis darauf, dass sie mit den Fingern sein Haar streichelte.
»Hab keine Angst«, flüsterte er. Er stand langsam auf und hob sanft ihr Kinn. »Du darfst nie Angst vor mir haben.«
Seine erregenden Berührungen schienen ihre Glieder außer Gefecht zu setzen und versetzten sie in süßestes Staunen. Wie würde es sich erst anfühlen, wenn nichts mehr zwischen ihnen war? Widerstrebend löste Sing sich von ihm, zog sich das Unterhemd rasch über den Kopf und erlaubte seinem begierigen, warmen Mund, sie vollkommen zu überwältigen.
Er griff nach der Kordel, die ihre locker sitzende Baumwollhose hielt. Sie spürte, wie sie hinunterglitt. Eine Sekunde Pause, dann wurde - langsamer - auch ihre seidene Unterwäsche entfernt. Angesichts seines heißen Atems auf ihrer Haut rang sie nach Luft, dann nestelte sie an den Verschlüssen seiner Kleidung herum, begierig, seine
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