Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
auf später verschieben.
»N ein.« Finn schüttelte den Kopf. »E s geht um das Königreich, und ich traue dem Markis Staad nicht.«
»I ch genieße Asyl, falls du das noch nicht weißt.« Loki beugte sich vor. Er klang verärgert. »D as bedeutet, dass Wendy mir traut. Ich bin jetzt ein voll akzeptiertes Mitglied eurer Gesellschaft.«
»N iemand wird dich je akzeptieren«, sagte Finn kühl. »U nd ich habe ernsthafte Zweifel daran, dass …«
»S puck’s endlich aus!«, fuhr ich auf. »I ch bin todmüde und habe ein ziemlich anstrengendes Wochenende hinter mir. Wenn du mir etwas Wichtiges mitzuteilen hast, dann beeil dich!«
»E ntschuldige.« Finn senkte den Blick. »I ch hatte gerade ein Briefing mit meinem Vater. Offenbar haben die Vittra Oslinna angegriffen, und zwar sehr massiv.«
»O slinna?«, fragte ich. »I ch treffe mich morgen mit ihrem Markis-Gouverneur.«
»L eider nicht«, sagte Finn leise. »E r ist tot.«
»S ie haben ihn umgebracht?«, keuchte ich. Neben mir fluchte Tove leise. »W ann ist das passiert? Wie viele Todesopfer gibt es?«
»W ir wissen die genaue Anzahl noch nicht«, sagte Finn. »E s ist irgendwann heute Nacht passiert und die Informationen gelangen nur sehr schleppend zu uns. Aber bisher gibt es viele Verluste … und die Zahlen werden ständig nach oben korrigiert.«
»O h mein Gott.« Ich legte mir die Hand auf den Mund und hätte mich am liebsten übergeben.
Tryll waren getötet worden, während ich auf meiner Hochzeit tanzte. Meine Untertanen, deren Schutz meine oberste Pflicht war. Und vielleicht hatte mein Vater den Angriff direkt nach seinem Besuch bei uns durchgeführt. Von hier aus war Oslinna zehn Fahrtstunden entfernt, aber er hätte es durchaus schaffen können, bis zum Abend dort zu sein. Womöglich hatte er die Einwohner nur abgeschlachtet, weil er wütend auf mich war.
Vielleicht hatte er den Überfall auch schon länger geplant. Er hatte sich dazu bereit erklärt, Förening in Ruhe zu lassen, war dann aber auf unsere Changelings losgegangen und griff jetzt offenbar andere Tryll-Siedlungen an. Er wollte Krieg.
Ich drängte alle Emotionen beiseite, denn im Moment behinderten sie mich nur. Ich brauchte einen klaren Kopf, wenn ich den Überlebenden von Oslinna helfen wollte.
»W ir müssen etwas tun«, sagte ich tonlos.
»M ein Vater beruft gerade eine Sitzung ein«, sagte Finn.
»H at deshalb nicht er mich informiert?«, fragte ich. Finns Vater Thomas war mein Sicherheitschef und normalerweise informierte er mich über derartige Vorfälle.
»N ein.« Finn schaute mich entschuldigend an. »E r wollte es dir eigentlich noch gar nicht sagen, sondern warten, bis wir mehr Informationen haben. Weil du gestern geheiratet hast.«
»I ch bin immer noch die Prinzessin!« Ich stand auf. »D as ist meine Pflicht. Eine dämliche Party ändert gar nichts daran.«
»D eshalb bin ich hergekommen«, sagte Finn, aber er wich meinem Blick aus, und ich war sicher, dass er noch andere Motive gehabt hatte.
»B ist du auch deshalb hier?«, fragte ich Duncan.
Er nickte. »J a. Ich habe mir unten Frühstück gemacht und gehört, wie ein paar Wachen über den Angriff auf Oslinna geredet haben. Ich wollte dir Bescheid geben.«
»D anke«, sagte ich und hielt mir die Hand auf den Bauch, um meine Nerven zu beruhigen. Ich musste kühl und gefasst bleiben. »R uf alle zusammen. Wir müssen so schnell wie möglich handeln.«
Finn nickte. »N atürlich.«
»D uncan, würdest du Willa holen?«, fragte ich und fügte telepathisch hinzu: Sie ist in Matts Zimmer. Inzwischen schlief sie öfter dort als zu Hause.
»J a, natürlich.« Duncan verbeugte sich schnell und eilte los.
»O h, und könntest du mir ein paar Klamotten aus meinem Zimmer holen?«, rief ich ihm nach. »I hr müsst gestern vergessen haben, sie einzupacken.«
»E ntschuldige.« Duncan wurde rot. »D as war Willas Idee. Sie dachte, es wäre …«
»V ergiss es«, winkte ich ab. »H ol mir einfach was zum Anziehen. Und sorg dafür, dass Willa kommt. Ich will, dass sie bei dieser Sitzung dabei ist.«
»J a, Prinzessin.« Duncan raste los, um meine Bitten zu erfüllen, aber Finn blieb reglos stehen.
»W as ist?«, fragte ich.
»W as ist mit ihm?« Finn schaute vielsagend auf Loki.
»W as soll mit ihm sein?«, fragte ich genervt.
»E r ist ein Vittra«, sagte Finn.
»E r ist aber nicht …« Ich unterbrach mich und wandte mich Loki zu. »W usstest du von dem Überfall auf Oslinna?«
»N ein, natürlich nicht«,
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