Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
nicht nennenswert«, sagte Thomas. »U ngefähr hundert Vittra sind gefallen. Vielleicht noch ein paar mehr.«
»S ie haben also Tausende Tryll umgebracht und wir haben nur eine Handvoll Vittra getötet?«, fragte ich. »W ie ist das möglich? Wie konnte es dazu kommen?«
»D ie Einwohner von Oslinna schliefen oder gingen gerade zu Bett«, erklärte Thomas. »D er Überfall fand mitten in der Nacht statt. Und wahrscheinlich haben sie die Kobolde unterschätzt. Wir wussten bisher nicht, wie stark sie wirklich sind.«
»U nd wie stark ist das?«, fragte ich. »S tärker als ich? Stärker als Finn?«
»S tark genug, um ein Haus von den Grundmauern zu heben«, sagte Thomas, und die Anwesenden begannen, aufgeregt zu tuscheln.
»R uhe!«, brüllte ich, aber es dauerte lange, bis wieder Stille einkehrte.
»W ir sind als Nächste dran«, sagte Laris und stand auf. »I hr habt die Drohung des Königs gehört. Sie werden uns angreifen und wir sind völlig schutzlos! Wir werden ihnen niemals standhalten können.«
»E s gibt keinen Grund zur Panik.« Ich schüttelte den Kopf. »H ier leben die stärksten Tryll, die stärksten Wesen der Welt. Sie können Feuer erschaffen, Marksinna. Tove und ich können Berge bewegen. Willa beherrscht den Wind. Wir sind mehr als stark genug, um uns zu verteidigen.«
»U nd wir anderen?«, fragte der Kanzler. »W ir sind den kleinen Monstern, die unsere Häuser einreißen können, hilflos ausgeliefert!«
»W ir sind nicht hilflos«, sagte ich und schaute Finn an.
»W ir müssen die Tracker zurückholen«, sagte Finn, der meinen Blick verstanden hatte. »W ir brauchen alle Sicherheitskräfte hier.«
Wir mussten so handeln, obwohl es mir sehr unrecht war. Damit beraubten wir unsere Changelings ihres Schutzes, und sie waren noch Kinder. Wir hatten keine Ahnung, was die Vittra mit ihnen machten, wenn sie sie entführten, aber wir hatten keine Wahl. Wir konnten es uns nicht leisten, einzelne Kinder bewachen zu lassen, wenn das ganze Königreich in Gefahr war.
»T u es«, sagte ich, und er nickte. »B is sie hier sind, müssen wir entscheiden, wie wir Oslinna am besten helfen können.«
»W arum sollten wir Oslinna helfen?« Laris schaute mich verständnislos an.
»S ie wurden gerade angegriffen«, sagte ich so langsam und deutlich, als sei sie ein kleines Kind. »W ir müssen ihnen helfen.«
»I hnen helfen?«, fragte der Kanzler. »W ir können uns nicht einmal selbst helfen.«
»U ns fehlen die Ressourcen«, bestätigte Aurora.
»W ir haben mehr Ressourcen als alle anderen Siedlungen«, sagte Tove. »W ie kannst du so was sagen?«
»W ir brauchen diese Ressourcen aber für uns«, warf Laris ein. »D as sage ich doch schon die ganze Zeit. Wir wussten alle, dass dieser Tag kommen würde. Seit diese Bastardprinzessin auf der Welt ist …«
»M arksinna!«, zischte Willa. »S ie ist die Regentin! Vergessen Sie das nicht!«
»W ie könnte ich das vergessen?«, fragte Laris herausfordernd. »S ie wird uns noch alle das Leben kosten!«
»G enug jetzt!« Ich hob die Hände, um zu verhindern, dass andere ihr beipflichteten. »W ir gehen folgendermaßen vor. Zuerst wird Thomas alle Tracker zurückrufen. Jeden einzelnen. Wenn sie wieder hier sind, werden wir eine Armee aufstellen, um uns zu verteidigen, aber auch um die anderen Siedlungen zu schützen.
Außerdem werden wir ein Team nach Oslinna schicken, um den Schaden zu begutachten und die Flüchtlinge umzusiedeln. Das Team wird den Einwohnern bei den Aufräumarbeiten helfen und versuchen, so viel wie möglich über den Angriff in Erfahrung zu bringen. Wir müssen alles tun, um solche Überfälle in Zukunft zu verhindern.
Eure Aufgabe ist es, zu lernen, eure Fähigkeiten einzusetzen. Wir sind stark, und ich weigere mich, das Leben eines Soldaten oder einer Wache für Leute aufs Spiel zu setzen, die sich selbst verteidigen können.«
»I hr könnt doch nicht von uns erwarten, im Krieg zu kämpfen!«, sagte Laris entsetzt.
»I ch verlange es nicht, aber es wäre schön, wenn es ein paar Freiwillige gäbe«, sagte ich.
»D as ist geradezu obszön«, sagte Aurora. »I hr könnt doch nicht ernsthaft fordern, dass wir kämpfen.«
»D och, das kann ich«, sagte ich. »U nd ehrlich gesagt, ist es mir völlig egal, ob es euch gefällt oder nicht. Nur so können wir das Königreich schützen.«
»W er sollte das Team bilden?«, fragte Garrett.
»L eute, die helfen können«, sagte ich. »I ch zum Beispiel.«
»P rinzessin, es wäre
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