Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
h.« Er rieb sich die Hände an der Hose trocken. »W enn du willst?«
»W as ist mit dir?«, fragte ich.
»I ch … ja.« Er biss sich auf die Lippe und senkte den Blick. »W ir müssen nicht. Ich meine, wir müssen heute Nacht keinen Sex haben. Wir können, wenn du willst. Denke ich. Aber wir müssen nicht.«
»O h«, sagte ich. Sonst fiel mir absolut nichts ein.
»W illst du denn?«, fragte Tove und sah mich an.
»Ä h … nicht wirklich. Nein«, gestand ich. »A ber wir könnten ja versuchen, uns zu küssen.«
»N ein, das muss nicht sein.« Er kratzte sich am Hinterkopf und schaute sich um. »W ir können es langsam angehen lassen. Heute Nacht ist unsere allererste Nacht, und wir haben noch unser ganzes Leben lang Zeit, um … herauszufinden, wie es ist, miteinander zu schlafen.«
»J a«, sagte ich und lachte nervös auf. »D ann ziehe ich mir jetzt mal einen Schlafanzug an?«
»J a, ich auch.«
Ich hielt mir weiter das Kleid vor die Brust und ging zum begehbaren Kleiderschrank. Aber da gab es ein Problem. Ich hatte keine Kleider hier und Eloras Kleider waren verschwunden. Der Schrank war völlig leer.
»H ast du Kleider da drin?«, fragte Tove aus dem Schlafzimmer. »D iese Kommoden hier sind nämlich leer.«
»M ist. Das haben sie bestimmt absichtlich gemacht.« Seufzend ging ich wieder ins Zimmer zurück.
»S ie haben uns keine Kleider gegeben, weil …« Er verstummte und lächelte dann grimmig.
»A lso, ich habe jedenfalls nichts, in dem ich schlafen könnte.«
»D u kannst mein T-Shirt haben«, bot Tove mir an. Er knöpfte sein Smokinghemd auf, unter dem er ein einfaches weißes T-Shirt trug. »W illst du es?«
»J a, gerne«, sagte ich.
Er zog es aus und reichte mir das T-Shirt. Ich drehte ihm den Rücken zu und zog es an. Dann stieg ich aus meinem Kleid, und es fühlte sich großartig an, es endlich loszuwerden. Ich kam mir unendlich viel leichter vor.
Als ich fertig war, hatte Tove seine Hose ausgezogen und trug nur noch seine Boxershorts. Ich ging auf meine Bettseite und setzte mich auf den Rand. Dann legte ich meinen Schmuck bis auf den neuen Ehering mit dem riesigen Diamanten ab, kletterte ins Bett und kuschelte mich unter den Deckenberg.
Das Bett war so riesig, dass zwischen Tove und mir eine Menge Abstand herrschte. Ich wartete, bis er es sich bequem gemacht hatte, dann schaltete ich meine Nachttischlampe aus. Das Zimmer versank in Dunkelheit.
»I st es okay für dich?«, fragte Tove.
»W as?«
»D ass ich dich nicht liebe.«
»Ä h, ja«, sagte ich vorsichtig. »I ch glaube schon.«
»I ch wusste nicht, ob ich es dir sagen sollte, weil ich deine Gefühle nicht verletzen wollte. Aber es ist besser, ehrlich zu sein.« Er bewegte sich und ich spürte auf meiner Seite nur ein ganz leichtes Wippen der Matratze.
»N ein, das ist okay. Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast.« Ich legte eine Pause ein. »I ch liebe dich auch nicht.«
»U nd ist das okay für dich?«
»I ch glaube schon.«
»D ie Hochzeit war schön«, sagte Tove unvermittelt. »V om Besuch deines Vaters mal abgesehen.«
»J a, sie war wirklich schön«, sagte ich zustimmend. »W illa und Aurora haben sich selbst übertroffen.«
»D as stimmt.«
Es war ein ungeheuer anstrengender Tag gewesen und ich hatte gestern Nacht kaum geschlafen. Also dauerte es nicht lange, bis der Schlaf mich übermannte und ich in meiner Hochzeitsnacht als Jungfrau einschlief.
Ich wurde dadurch aus dem Schlaf gerissen, dass die Türen aufsprangen. Vor Schreck fiel ich beinahe aus dem Bett. Tove stöhnte neben mir auf, weil ich jedes Mal mit meinen Gedanken um mich schlug, wenn ich verängstigt aufwachte. Ihn traf es immer besonders hart. Ich hatte vergessen, dass ich das machte, denn das letzte Mal war schon einige Monate her.
»G uten Morgen, guten Morgen, guten Morgen«, zwitscherte Loki und fuhr einen Rollwagen ins Zimmer, auf dem silberne Wärmehauben standen.
»W as machst du denn hier?«, fragte ich blinzelnd. Er hatte die Vorhänge aufgezogen. Ich war unglaublich müde und ziemlich sauer.
»I ch dachte, ihr zwei Turteltäubchen hättet vielleicht gerne Frühstück«, sagte Loki. »A lso habe ich den Koch gebeten, euch etwas Fantastisches zu zaubern.« Er schob den Tisch zu der Sitzgruppe und schaute zu uns rüber. »I hr zwei haltet einen ganz schön großen Sicherheitsabstand für ein frisch verheiratetes Brautpaar.«
»O h mein Gott«, stöhnte ich und zog mir die Decke über den Kopf.
»I ch finde dein Verhalten
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