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Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Titel: Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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Du willst sicher nicht im Pyjama vor den König treten.«

12

    Rendezvous
    L oki hörte gern alternative Country Music, also lief im Satellitenradio des Cadillac schon seit unserer Abfahrt ein Sender, in dem Neil Young, Ryan Adams, The Raconteurs und Bob Dylan gespielt wurden. Manchmal sang er völlig falsch mit, was merkwürdig liebenswert war.
    Draußen war es immer noch dunkel und es fiel dichter Schnee. Aber das schien Loki nichts auszumachen. Ein paarmal gerieten wir ins Rutschen, aber er verlor nie die Kontrolle über den Wagen. Ich hatte mich im Auto geschminkt, und er hatte es geschafft, den Wagen so ruhig zu halten, dass ich mir mit dem Eyeliner nicht das Auge ausstach.
    Loki hatte mich wegen des Make-ups und meines Outfits aufgezogen. Ich trug ein langes, dunkelviolettes, mit Spitze und Diamanten verziertes Gewand und dazu einen schwarzen Samtumhang. Ich hatte es ausgesucht, weil ich wusste, dass es Oren gefallen würde, dass ich mir mit meinem Erscheinungsbild Mühe gegeben hatte.
    Nach meiner Entführung damals musste ich mir erst ein passendes Kleid anziehen, bevor Sara mich zu Oren führte. Er legte großen Wert auf Respekt, und den zeigte ich ihm durch meine Abendgarderobe.
    Ehrlich gesagt hatte ich nur durch Glück etwas so Schickes zum Anziehen gefunden. Der größte Teil meiner Klamotten befand sich inzwischen in den Gemächern der Königin, die ich mit Tove teilte. Aber der Schrank in meinem alten Zimmer war noch nicht ganz leer. Ich hatte mich dort umgezogen, weil ich Tove nicht über den Weg laufen wollte. Er hätte mich sicher gefragt, was los war.
    Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich zu Duncan. Als ich ihm von meinen Plänen erzählte, flippte er völlig aus, und ich wusste, dass er sofort nach meinem Aufbruch zu Tove rennen würde. Vielleicht sogar schon vorher. Also hatte ich ausnahmsweise meine Überzeugungskraft eingesetzt, um ihn so lange wie möglich in Schach zu halten. Meiner Einschätzung nach würde er seinen freien Willen frühestens um acht Uhr morgens zurückerhalten.
    Als Prinzessin hatte ich freien Zugang zu allem, also ging ich in die Garage und holte die Schlüssel zu einem schwarzen Cadillac. Wir verließen Förening, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Nur der Wächter am Ortseingang sah uns. Ich hielt ihn mit Überzeugungskraft davon ab, Alarm zu schlagen, und dann waren wir unterwegs.
    »D u kannst ruhig schlafen«, sagte Loki. Ich starrte aus dem Fenster auf die Schneeflocken, die an der Scheibe schmolzen. »I ch bringe uns sicher nach Ondarike.«
    »I ch weiß, aber ich bin nicht müde.« Obwohl ich letzte Nacht kaum geschlafen hatte, war ich hellwach. Die Aufregung.
    »W ir können jederzeit umkehren«, erinnerte er mich nicht zum ersten Mal.
    »I ch weiß.«
    »W ar nur ein Angebot«, sagte er mit enttäuschter Stimme.
    Er schwieg einen Augenblick lang und begann dann wieder mitzusingen.
    »D ein Vater war ein Tryll, richtig?«, unterbrach ich ihn mitten im Lied.
    »M ein Vater wurde in Förening geboren«, sagte Loki bedächtig. »A ber er war weder ein Tryll noch ein Vittra. Er war eine Schlange.«
    »D as ist eine Metapher, richtig?«, fragte ich. »D ein Vater war nicht wirklich ein Reptil. Oder?«
    »N ein.« Loki musste lachen. »E r war keine echte Schlange.«
    »W ie ist er zu den Vittra gelangt?«, fragte ich. »I st er wegen deiner Mom übergelaufen?«
    »N ein.« Er schüttelte den Kopf. »E r war Kanzler in Förening und lernte deinen Vater kennen, als Oren bei deinen Großeltern um Eloras Hand anhielt.«
    »D ein Vater war ein hochrangiger Beamter?«, sagte ich überrascht.
    »O h ja.« Loki nickte. »W ährend die Bedingungen für die Eheschließung ausgehandelt wurden, musste mein Vater viel mit Oren zusammenarbeiten. Orens Machtgier gefiel ihm. Böses wird offenbar von Bösem angezogen.«
    »U nd dann lief er zu den Vittra über?«, fragte ich.
    »N icht ganz«, sagte Loki. »D er langfristige Plan war, die beiden Königreiche zu vereinigen. Oren würde beide regieren, sobald deine Mutter Königin war. Damals war sie noch nicht einmal in Förening, sondern lebte noch bei ihrer Wirtsfamilie. Aber der Deal wurde bereits verhandelt. Da mein Vater der Kanzler war, wurde er als Tryll-Botschafter ins Vittra-Königreich geschickt. Dort lernte er meine Mutter kennen.«
    »A ber du sagtest doch, er sei nicht aus Liebe übergelaufen«, sagte ich.
    »D as ist er auch nicht. Für ihn war sie nur ein Mittel zum Zweck. Er heiratete sie, um bleiben zu können,

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