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Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Titel: Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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nicht hören!«
    »D u kannst mich hören«, sagte ich. »I ch bin hier.«
    »D u lügst!« Tove packte mich an den Schultern und schüttelte mich heftig.
    »H e!«, schrie Loki und stürzte ins Zimmer. Tove ließ mich los.
    Ich hatte die Zimmertür offen gelassen und Loki war gerade auf dem Rückweg aus der Dusche gewesen. Er trug immer noch kein Hemd und aus seinem hellen Haar tropfte Wasser auf seine Schultern.
    »H au ab!«, brüllte Tove ihn an. »D u darfst nicht hier sein!«
    »W as zum Teufel machst du da?«, fragte Loki.
    »L oki, er ist nicht er selbst«, sagte ich. »E r hat seine Fähigkeiten zu oft eingesetzt und das hat ihn aus dem Ruder geworfen. Er muss schlafen.«
    »S ag mir nicht, was ich zu tun habe!«, knurrte Tove. Er hob die Hand, als wolle er mich noch einmal schlagen, und ich zuckte zurück.
    »T ove«, brüllte Loki und rannte zu ihm.
    »L oki!«, schrie ich, weil ich Angst hatte, er wolle ihn schlagen. Aber das hatte er nicht vor.
    Loki packte Tove an den Schultern und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. Tove versuchte, sich aus seinem Griff zu winden, aber nach ein paar Sekunden verlor er das Bewusstsein. Sein Körper wurde schlaff und sackte zusammen. Loki fing ihn auf. Ich wich zur Seite und Loki legte Tove aufs Bett.
    »E ntschuldige«, sagte ich hilflos.
    »D u brauchst dich nicht zu entschuldigen. Er wollte dich gerade schlagen.«
    »N ein, das wollte er nicht.« Ich schüttelte den Kopf. »N aja, doch. Aber das war nicht Tove. Er war gerade nicht er selbst. Tove kann keiner Fliege etwas zuleide tun. Er ist nur …«
    Ich verstummte. Meine Wange brannte von Toves Ohrfeige und ich hätte am liebsten geweint. Aber nicht wegen des Schlages. Tove war krank und er würde immer kränker werden. Morgen früh würde es ihm besser gehen, aber irgendwann würden seine Kräfte seinen Verstand zerstören. Und schließlich würde es den Tove, den ich kannte, nicht mehr geben.
    Loki beugte sich vor und starrte besorgt auf meine Wange. Ich hatte Schmerzen und realisierte, dass ich wahrscheinlich einen roten Handabdruck im Gesicht hatte. Verlegen drehte ich den Kopf weg.
    »D anke«, sagte ich. »A ber es geht mir gut.«
    »D as ist nicht wahr«, sagte Loki. »E s ist mir egal, ob er dein Ehemann ist, und es ist mir auch egal, ob er den Verstand verloren hat. Er hat dich geschlagen und dafür gibt es keine Entschuldigung. Und wenn er es noch mal tut …« Ein Muskel an seinem Kiefer zuckte und seine Augen brannten. Lokis Beschützerinstinkt war sehr stark ausgeprägt.
    »E r wird es nicht wieder tun«, versicherte ich ihm, obwohl ich nicht wusste, ob das wirklich stimmte.
    »W enn ihm sein Leben lieb ist …«, sagte Loki. Aber seine Wut schien schon fast wieder verraucht zu sein. Er berührte sanft meinen Arm. »K omm mit, Wendy. Du kannst heute Nacht nicht bei ihm bleiben.«

16

    Eine einzige Nacht
    I ch war zu Aurora gegangen und hatte sie gebeten, sich in der Nacht um Tove zu kümmern. Ich fühlte mich schuldig, weil ich nicht bei ihm geblieben war, aber sie würde besser mit ihm zurechtkommen, falls er noch einmal die Kontrolle über sich verlor.
    Da sie bei Tove schlief, bekam ich ihr Zimmer. In der Ecke stand ein Himmelbett mit roten Vorhängen und roter Bettwäsche. Eine Zimmerwand war eingedrückt und lehnte schräg über dem Bett, was den Raum noch kleiner wirken ließ.
    »G eht es dir einigermaßen gut?«, fragte Loki.
    Er hatte mich hierherbegleitet und stand abwartend im Türrahmen.
    »J a, mir geht’s prima«, log ich und setzte mich aufs Bett. »M ein Königreich fällt auseinander. Leute sterben. Ich muss meinen Vater umbringen. Und mein Ehemann ist gerade verrückt geworden.«
    »W endy, das alles ist nicht deine Schuld.«
    »S o fühlt es sich aber an«, sagte ich, und eine Träne lief mir über die Wange. »I ch mache alles nur noch schlimmer.«
    »D as stimmt doch gar nicht.« Loki kam zu mir und setzte sich neben mich aufs Bett. »W eine nicht, Wendy.«
    »I ch weine nicht«, log ich wieder, wischte mir die Augen trocken und schaute ihn an. »W arum bist du so nett zu mir?«
    »W arum sollte ich denn nicht nett zu dir sein?«, fragte Loki verwirrt.
    »D eshalb.« Ich deutete auf die Narben, die seinen Rücken überzogen. »W eil du die wegen mir bekommen hast.«
    »N ein.« Loki schüttelte den Kopf. »I ch habe diese Narben wegen der Grausamkeit meines Königs.«
    »A ber wenn ich bei ihm geblieben wäre, hätte ich all das hier verhindern können«, sagte ich. »A ll diese

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