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Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Titel: Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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ärgerte mich, dass wir kaum etwas darüber wussten, wie sie aufzuhalten waren. In der Vergangenheit hatten die Tryll Konflikte hauptsächlich vermieden oder klein beigegeben. Wir hatten uns noch nie gegen sie gewehrt.
    Allen Texten zufolge war Oren der grausamste König, den die Vittra seit Jahrhunderten gehabt hatten. Vielleicht sogar der grausamste überhaupt. Er schlachtete die Tryll aus purem Vergnügen ab und ließ seine eigenen Leute hinrichten, wenn sie ihm nicht zustimmten. Loki hatte großes Glück gehabt.
    »W as steht hier?«, fragte Matt. »S ind das überhaupt Buchstaben?« Er saß in einem Sessel und zeigte auf das Buch, das aufgeschlagen in seinem Schoß lag.
    »D as da?« Duncan saß neben ihm, also stand er auf und beugte sich über den Text. »D as ist Tryllisch? Unsere alte Sprache, mit der wir unsere Geheimnisse vor den Vittra schützen.«
    »V iele alte Bücher sind in tryllischer Schrift verfasst«, sagte ich, stand aber nicht auf. Ich hatte eine Passage über den Langen Winterkrieg gefunden und hoffte, dass etwas Nützliches darinstand.
    »W as steht hier?«, fragte Matt.
    »Ä h, hier steht etwas … über einen ›Orm‹«, sagte Duncan und starrte konzentriert auf den Text. Er konnte nicht viel Tryllisch, aber durch seine Recherche mit mir hatte er einiges dazugelernt.
    »W as?« Ich hob den Kopf, denn ich hatte Oren verstanden.
    »O rm«, wiederholte Duncan. »D as ist eine Art Schlange.« Er tippte auf die Seite und richtete sich wieder auf. »I ch glaube nicht, dass uns das nützen wird. Das ist ein altes Märchenbuch.«
    »W oher weißt du das?«
    »I ch kenne diese Märchen noch aus meiner Kindheit«, sagte Duncan achselzuckend und setzte sich wieder. »D as da habe ich schon hundertmal gehört.«
    »W orum geht es?«, fragte ich beharrlich. Irgendetwas an dem Wort »O rm« hatte mich gepackt.
    »D ie Geschichte soll erklären, wie die Trolle ursprünglich entstanden sind«, sagte Duncan. »U nd begründen, warum wir unterschiedlichen Stämmen angehören. Jeder Stamm wird durch ein bestimmtes Tier repräsentiert. Die Kanin sind Kaninchen, die Omte sind Vögel, die Skojare Fische, die Tryll Füchse und die Vittra sind Tiger oder Löwen, je nach Version der Erzählung.«
    Die Kanin, Omte und Skojare bildeten mit den Tryll und den Vittra die fünf Troll-Stämme. Ich hatte noch nie Vertreter dieser Stämme kennengelernt. Meines Wissens ging es nur den Kanin noch einigermaßen gut, aber sie waren weit weniger wohlhabend als die Tryll und die Vittra. Die Skojare waren so gut wie ausgestorben.
    Alle fünf Stämme standen mit den Tieren in Beziehung, die Duncan genannt hatte. Blieb noch der Orm übrig.
    »U nd welchen Stamm repräsentiert der Orm?«, fragte ich.
    »G ar keinen«, sagte Duncan kopfschüttelnd. »D er Orm ist der Schurke der Geschichte. Sozusagen die Schlange im Paradies.«
    »E rzähl mal«, bat ich.
    »N a gut. Aber ich kann das sicher nicht so gut, wie meine Mutter es früher vor dem Schlafengehen erzählt hat«, sagte Duncan. »E s geht darum, dass früher alle Tiere friedlich und harmonisch zusammen lebten und arbeiteten. Orm, eine Art gigantischer, jahrtausendealter Lindwurm, beobachtete alle Tiere, und weil er sich langweilte, beschloss er, Unfrieden zu stiften.
    Er ging zu den Tieren und warnte sie vor ihren Freunden. Den Fischen sagte er, die Vögel hätten vor, sie zu verspeisen. Den Vögeln sagte er, die Füchse hätten Fallen aufgestellt, um sie zu fangen. Den Kaninchen sagte er, die Vögel fräßen ihnen den Klee weg.
    Zuletzt ging der Orm zum Tiger und sagte ihm, er sei größer und stärker als all die anderen Tiere und könne sie fressen, wenn er wolle. Der Tiger merkte, dass das stimmte, und begann die anderen Tiere zu jagen. Alle misstrauten sich gegenseitig und zerstreuten sich in alle Windrichtungen.«
    »D er Orm fand es lustig und unterhaltsam, wie schwer es den Tieren fiel, ohne ihre Freunde zu überleben«, fuhr Duncan fort. »S ie hatten alle zusammengearbeitet und kamen allein nicht zurecht. Eines Tages begegnete der Orm dem Tiger, der fast verhungert war. Er lachte ihn aus, und der Tiger fragte ihn, was denn so lustig sei. Der Orm erklärte dem Tiger, dass er ihn dazu gebracht habe, all seine Freunde zu verraten. Daraufhin wurde der Tiger wütend und schnitt mit seiner schärfsten Kralle dem Orm den Kopf ab. Eigentlich ist der Kampf am Ende viel dramatischer, aber das Ergebnis ist dasselbe.« Duncan verstummte verlegen.
    »M oment.« Ich stützte mich

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