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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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unbequem, und mir kamen die Tränen. »I ch musste an meinen Bruder denken.«
    »D einen Bruder?« Irgendetwas blitzte in Rhys’ Gesicht auf und er setzte sich langsam neben mich. Er wirkte ganz aufgeregt, und zuerst verstand ich nicht, warum. Aber dann dämmerte es mir.
    Das alles musste so seltsam für ihn sein. Er hatte sein ganzes Leben lang gewusst, dass er nicht bei seiner richtigen Familie lebte und auch nicht adoptiert worden war. Seine Familie hatte ihn nicht weggegeben. Er war gestohlen worden und nicht einmal deshalb, weil man ihn wollte. Sie hatten nur gewollt, dass ich sein Leben bekam.
    »J a. Ich meine … eigentlich ist er ja dein Bruder«, korrigierte ich mich, und das zu sagen, tat weh. Matt würde immer mein Bruder sein, egal, wie sehr sich unser Genmaterial unterschied.
    »W ie heißt er denn?«, fragte Rhys leise.
    »M att. Er ist so ziemlich der netteste Mensch auf der ganzen Welt.«
    »M att«, wiederholte Rhys ehrfürchtig.
    »J a.« Ich nickte. »E r ist unglaublich mutig und würde alles tun, um die zu beschützen, die er liebt. Er ist total selbstlos und denkt nie zuerst an sich. Und er ist sehr, sehr stark. Er ist…« Ich schluckte und merkte, dass ich nicht weitersprechen konnte. Also schüttelte ich den Kopf und schaute zu Boden.
    »U nd meine Eltern?«, drängte Rhys, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    »D ad starb, als ich fünf war«, sagte ich vorsichtig. »M eine Mutter hat das schwer getroffen und, äh… sie ist seitdem in einer Klinik. Einer Nervenklinik. Matt und Maggie, die Schwester meines Dads, haben mich großgezogen.«
    »O h.« Sein Gesicht verzog sich vor Bestürzung.
    Plötzlich hasste ich Kim nur noch mehr. Ich wusste, dass sie mich verabscheut hatte, weil sie nie aufgehört hatte, Rhys zu lieben, aber das entschuldigte ihr Verhalten dennoch nicht. Ich schaffte es nicht, ihm zu sagen, was sie getan hatte oder dass sie nie ein Teil seines Lebens sein konnte, weil sie bis zu ihrem Tod in der Nervenklinik bleiben würde. Nie aus der Nervenklinik entlassen werden würde.
    »T ut mir leid.« Ich legte meine Hand tröstend auf seine. »E s ist schwer zu erklären, woher ich das weiß, aber deine Mom hat dich wirklich geliebt und sich immer nach dir gesehnt. Und ich glaube, sie hat mich immer gehasst, weil sie wusste, dass ich nicht ihr Kind war.«
    »E hrlich?« Der Blick, mit dem er mich ansah, war gleichzeitig hoffnungsvoll und traurig.
    »J a. Für mich war das allerdings ziemlich beschissen«, sagte ich mit mattem Lächeln, und er musste auch lachen.
    »D as tut mir leid«, sagte Rhys. »I ch bin wohl einfach zu unvergesslich.«
    »D as wird es sein«, stimmte ich zu. Rhys bewegte seine Hand, bis sie meine umschloss.
    »U nd diese Maggie? Wie ist sie so?«, fragte Rhys.
    »S ie ist ziemlich cool. Manchmal ein bisschen übereifrig, aber super«, sagte ich. »S ie hat eine Menge Ärger mit mir gehabt. Genau wie Matt.« Wie seltsam es war, dass sie plötzlich nicht mehr meine Familie sein sollten. »D as ist so schräg. Wir reden ja eigentlich von deinem Bruder und deiner Tante.«
    »N ein, schon okay. Sie sind auch deine Familie«, sagte Rhys. »S ie haben dich geliebt und großgezogen. Das ist es, was eine Familie ausmacht.«
    Ich hatte so lange darauf gewartet, dass jemand genau das zu mir sagte. Dankbar drückte ich seine Hand. Ich liebte Matt und Maggie immer noch und würde sie immer lieben, und ich musste einfach hören, dass das in Ordnung war.
    »W endy!« Finn ging im Schlafanzug den Flur entlang. Instinktiv zog ich meine Hand weg und Rhys stand auf. »W as macht ihr denn da?«
    »I ch bin gerade aufgewacht. Wir haben uns unterhalten.« Ich schaute zu Rhys, der zustimmend nickte, aber Finn starrte uns beide dennoch wütend an. Ich kam mir vor, als habe er uns bei einem Banküberfall erwischt.
    »D u solltest dich für die Schule fertig machen«, sagte Finn eisig.
    »D as hatte ich ohnehin vor«, sagte Rhys ein bisschen trotzig, dann lächelte er mich an. »B is später, Wendy.«
    »B is später«, sagte ich und lächelte zurück.

    »W as sollte das?«, zischte Finn mit flammenden Augen.
    »D as habe ich doch schon gesagt«, sagte ich und stand auf. »W ir haben uns unterhalten!«
    »U nd worüber?«, fragte Finn.
    »Ü ber meine Familie«, sagte ich achselzuckend.
    »D u darfst mit ihm nicht über deine Wirtsfamilie sprechen«, sagte Finn bestimmt. »M änsklig dürfen nie erfahren, woher sie stammen. Wenn sie irgendwelche Informationen hätten, wären

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