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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Blick los.
    »I ch erkenne, wenn du lügst«, sagte er, die Augen immer noch auf mich geheftet. »N icht weil ich Telepath bin, sondern weil du echt nicht lügen kannst. Daran solltest du arbeiten. Elora ist eine sehr gute Lügnerin.«
    »I ch werde mich bessern«, murmelte ich.
    »D as ist wahrscheinlich die richtige Entscheidung.« Tove sprach mit einer entwaffnenden Ernsthaftigkeit. Sein verwirrter Wahnsinn hatte einen ganz eigenen Charme. Er fuhr sich wieder durch sein dichtes Haar, schaute zu Boden und wirkte plötzlich traurig. »M ir gefällst du so eigentlich ganz gut. Ehrlich und überfordert. Aber das würde nicht zu einer Königin passen.«
    »W ahrscheinlich nicht«, stimmte ich zu und fühlte mich auf einmal auch ganz melancholisch.
    »I ch bin auch ein bisschen durch den Wind, was dir vielleicht aufgefallen ist.« Tove schenkte mir ein kleines, schiefes Lächeln, aber seine grünen Augen blieben traurig. Mit diesen Worten kauerte er sich nieder und hob einen kleinen ovalen Stein vom Boden auf. Er drehte ihn in seiner Hand und starrte darauf. »E s fällt mir sehr schwer, mich länger zu konzentrieren, aber ich arbeite daran.«
    »N ichts für ungut, aber warum will Finn dann, dass ausgerechnet du mir hilfst?« Ich rieb mir die Arme und hoffte, dass ich ihn nicht verletzt hatte.
    »W eil ich stark bin.« Tove warf den Stein mit plötzlichem Desinteresse beiseite. »U nd weil er mir vertraut.« Er sah mich wieder an. »O kay, dann zeig mal, was du so draufhast.«
    »I n welcher Hinsicht?«, fragte ich. Der abrupte Themawechsel hatte mich aus dem Konzept gebracht.
    »I n jeder Hinsicht.« Er breitete die Arme aus. »K annst du Gegenstände bewegen?«
    »M it den Händen schon.«
    »N atürlich.« Er verdrehte die Augen. »D u bist nicht querschnittsgelähmt, also habe ich das vorausgesetzt.«
    »I ch kann nicht viel. Ich habe nur ein bisschen Überzeugungskraft, und die habe ich seit meiner Ankunft hier nicht eingesetzt.«
    »V ersuch es.« Tove deutete auf den Kronleuchter über uns. »B eweg den.«
    »D en will ich aber nicht bewegen«, sagte ich alarmiert.
    Ein Bild erschien in meinem Kopf, das Bild, das ich in Eloras Zimmer gesehen hatte. Dunkler Rauch und rotes Feuer, zerbrochene Kronleuchter. Aber das Bild wirkte viel realistischer als ein Gemälde. Ich konnte beinahe den Rauch riechen, und die Flammen schienen sich zu bewegen und flackernde Schatten zu werfen. Das Geräusch berstenden Glases hallte in meinem Ohr wider.
    Ich schluckte heftig, schüttelte den Kopf und wich ein paar Schritte vom Kronleuchter zurück. Ich hatte gar nicht direkt daruntergestanden, aber ich wollte noch viel weiter weg.
    »W as war das?«, fragte Tove.
    »W as?«
    »I rgendetwas ist passiert.« Er studierte mich und versuchte, meine Reaktion zu entschlüsseln, aber ich schüttelte nur den Kopf. Mir fehlten die Worte, um es ihm zu erklären, und außerdem dachte ich, ich hätte mir die Vision vielleicht nur eingebildet. »I nteressant.«
    »D anke«, murmelte ich.
    »I ch mache das nur ungern, weil du so verängstigt aussiehst, aber ich muss dich aus meinem Kopf kriegen.«
    Er schaute zum Kronleuchter hoch und mein Blick folgte seinem. Mein Herz raste und meine Kehle war wie ausgedörrt. Die Kristalltropfen klimperten, klirrten und begannen zu schimmern. Ich wich ein paar Schritte zurück und wollte ihm zubrüllen, aufzuhören. Aber ich wusste gar nicht, ob er mich verstanden hätte. Plötzlich begann der riesige Kronleuchter hin und her zu schwingen, und ich konnte nicht länger schweigen.
    »H ör auf!«, schrie ich. Meine Stimme hallte durch die Eingangshalle. »W arum machst du das?«
    »T ut mir leid.« Er atmete tief aus und schaute mich wieder an. Ich starrte auf den Kronleuchter, bis ich sicher war, dass er sich nicht mehr bewegte. »I ch musste etwas tun, und sonst hätte ich nur noch dich bewegen können, und das wäre dir sicher noch viel weniger recht gewesen.«
    »W arum musstest du überhaupt etwas bewegen?«, zischte ich. Meine Panik verebbte und wurde durch Wut abgelöst, und ich ballte die Hände zu Fäusten.
    »W enn du eine solche Angst bekommst wie vorher, projizierst du das ungeheuer intensiv.« Er schob seine Hände von sich weg, um mir zu demonstrieren, was er meinte. »D ie meisten Leute können das nicht mehr hören oder spüren, aber ich reagiere auf Emotionen besonders sensibel. Dinge zu bewegen hilft mir dabei, mich zu konzentrieren. Es schaltet den Lärm eine Weile aus. Du warst zu stark. Ich

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