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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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und versuchte, mich zu erstechen. Aber sie schaffte es nur, mir den Bauch ziemlich übel aufzuschlitzen. Dann kam mein Bruder Matt rein und überwältigte sie. Er hat mir das Leben gerettet.«
    »S ie hat dir den Bauch aufgeschlitzt?« Finn runzelte besorgt die Stirn.
    »J a.« Ich zog mein T-Shirt hoch und zeigte ihm die Narbe, die quer über meinen Bauch verlief.
    Das bereute ich allerdings sofort. Auf dem Boden zu liegen und Finn den fettesten Teil meines Körpers zu zeigen, war vielleicht keine so gute Idee gewesen.
    Finn kauerte sich neben mich und fuhr ganz vorsichtig mit den Fingerspitzen über die Narbe auf meinem Bauch. Meine Haut zitterte unter seiner Berührung und Hitze breitete sich in mir aus. Er starrte die Narbe konzentriert an, legte mir dann die flache Hand auf den Bauch und bedeckte sie. Seine Haut war glatt und warm, und ich hatte Schmetterlinge im Bauch.
    Dann blinzelte Finn und schien zu begreifen, was er da gerade tat. Er zog seine Hand zurück und stand auf. Schnell zog ich mein T-Shirt wieder runter und fühlte mich auf dem Boden auf einmal gar nicht mehr so wohl. Ich setzte mich auf und begann, mein Haar zu entwirren.
    »M att hat dir das Leben gerettet?«, fragte Finn und unterbrach damit das verlegene Schweigen, das uns eingehüllt hatte. Er sah immer noch nachdenklich aus, und ich hätte zu gern gewusst, was er dachte.
    »J a.« Ich nickte und stand auf. »M att hat mich beschützt, solange ich denken kann.«
    »H m.« Finn sah mich versonnen an. »D u hast eine sehr enge Bindung zu deiner Wirtsfamilie– viel enger, als es sonst bei einem Changeling üblich ist.«
    »W irtsfamilie?« Ich zog eine Grimasse. »D as klingt ja, als sei ich ein Parasit.«
    Aber dann wurde mir klar, dass das im Grunde genommen stimmte. Man hatte mich bei den Everlys abgesetzt, damit ich ihre Ressourcen, ihr Geld und die Chancen nutzte, die sich aus ihnen ergaben. Und dann hatte man mich und die Ressourcen wieder zurückgeholt. Das war die Definition eines Parasiten.
    »D u bist kein Parasit«, sagte Finn. »S ie haben dich geliebt, und du hast sie aufrichtig zurückgeliebt. Das ist ungewöhnlich, aber keinesfalls schlecht. Ehrlich gesagt ist es sogar sehr gut. Vielleicht hast du deshalb das Mitgefühl, das den Tryll-Monarchen schon seit sehr langer Zeit fehlt.«
    »I ch bin nicht sehr mitfühlend«, sagte ich und schüttelte den Kopf.
    »I ch sehe, dass es dir etwas ausmacht, wie Elora mit anderen umgeht. Ihrer Meinung nach ist die einzige Möglichkeit, respektiert zu werden, gefürchtet zu werden. Ich habe das Gefühl, dass du ganz anders regieren wirst.«
    »U nd wie?« Ich zog eine Augenbraue hoch.
    »D as ist allein deine Entscheidung«, entgegnete Finn schlicht.
    Danach beendete er unsere Lektion mit den Worten, ich müsse jetzt Kraft für morgen tanken. Der Tag hatte mich völlig geschlaucht, und ich wollte nichts lieber, als mich in meine Decken zu wickeln und bis Sonntag zu schlafen. Den Ball und den ganzen Stress, der damit verbunden war, hätte ich liebend gern verpasst.
    Aber ich konnte einfach nicht einschlafen, wälzte mich hin und her und dachte an den Tanz mit Finn und seine Hand, die warm auf meinem Bauch geruht hatte.
    Aber irgendwann landeten meine Gedanken immer bei Matt und meiner Sehnsucht nach ihm. Ich hatte gehofft, ich würde ihn mit jedem Tag ein bisschen weniger vermissen, aber es wurde immer schlimmer. Nach allem, was ich hier erlebt hatte, war es für mich wichtiger denn je, dass es jemanden gab, der mir Rückhalt gab und mich bedingungslos liebte.
    Ich wachte in aller Herrgottsfrühe auf. Ehrlich gesagt, war ich immer wieder aufgewacht und hatte um sechs einfach aufgegeben. Ich stand auf, wollte nach unten gehen und mir etwas zu essen besorgen, aber an der Treppe sah ich Rhys, der zu mir heraufstürmte und auf einem Bagel herumkaute.
    »H ey, wieso bist du schon auf?« Rhys grinste mich an und schluckte seinen Bissen runter.
    »K onnte nicht schlafen«, sagte ich achselzuckend. »U nd du?«
    »D ito. Außerdem müsste ich sowieso bald aufstehen. Schule.« Er schob sich das sandfarbene Haar aus dem Gesicht und lehnte sich ans Treppengeländer. »M achst du dir Sorgen wegen Samstag?«
    »S chon«, gab ich zu.
    »I st auch ziemlich heftig«, sagte Rhys, die Augen weit aufgerissen. Ich nickte zustimmend. »I st sonst noch irgendwas? Du siehst ziemlich… traurig aus.«
    »N ein.« Ich schüttelte den Kopf und seufzte, dann setzte ich mich auf die oberste Stufe. Stehen war plötzlich zu

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