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Die Tochter des Goldsuchers

Die Tochter des Goldsuchers

Titel: Die Tochter des Goldsuchers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eines in der Mitte durch, und ihm stieg ein köstliches Aroma in die Nase. Während er Sarah anblickte, biss er hinein. »Nicht schlecht.«
    »Ach bitte, Mr Redman, Sie machen mich ja ganz verlegen mit Ihren Schmeicheleien.« Sie nahm sich ein paar Eier. »Gestern lernte ich mehrere Damen kennen, als ich Vorräte kaufte. Sie scheinen sehr gastfreundlich zu sein.«
    »Ich weiß nicht viel über die Damen in der Stadt.« Jedenfalls nicht über die, von denen Sarah sprach.
    »Ach so.« Sie biss von einem Brötchen ab. Nicht schlecht – von wegen, dachte sie schmollend. Einfach köstlich! »Liza Cody, ihrer Familie gehört der Kolonialwarenladen, fand ich sehr nett. Sie hat mir einen ihrer Welpen geschenkt.«
    Jake sah zu dem Hundebaby hinab, das an seinen Stiefeln schnupperte und mit dem Schwanz wedelte. »Von dort also haben Sie das Tier.«
    »Ja. Ich wollte ein wenig Gesellschaft.«
    Jake brach ein Stück vom Brötchen ab und warf es dem Hund zu, ohne Sarahs sanften Tadel zu beachten, dass man bei Tisch keine Tiere füttern solle. »Der wird einmal ein ganz großer.«
    »Ach, wirklich?« Neugierig beugte sie sich vor. »Woher wissen Sie das?«
    »Das merkt man an den Pfoten. Weil sie viel zu groß für ihn sind, bewegt er sich so ungeschickt. Er muss erst noch hineinwachsen.«
    »Ich nehme an, es kann für mich nur von Vorteil sein, einen großen Hund zu besitzen.«
    »Letzte Nacht hat’s Ihnen nichts genützt«, erinnerte er sie, während er den Welpen zwischen den Ohren kraulte. »Hat er schon einen Namen?«
    »Lafitte.«
    Jake, der gerade die Gabel zum Mund führte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Was ist denn das für ein komischer Name?«
    »Nach dem Piraten. Schauen Sie, dieser schwarze Ring um Lafittes Auge, sieht er nicht wie eine Augenklappe aus?«
    »Ziemlich ausgefallener Name für so ’n Köter«, bemerkte Jake. »Bandit fände ich passender.«
    Sarah zog die Brauen hoch. »So einen Namen würde ich ihm gewiss niemals geben.«
    »Ein Pirat ist auch ein Bandit, oder etwa nicht?« Jake biss in ein neues Brötchen.
    »Mag sein, aber ich bleibe bei dem Namen. Möchten Sie noch Kaffee, Mr Redman?« Ohne eine Antwort abzuwarten, stand sie auf und nahm die Kanne vom Herd. Sie stellte sich neben Jake und schenkte ihm ein.
    Sie riecht gut, dachte er. Sanft und lieblich, wie ein Feld von Wiesenblumen im Vorfrühling. Jetzt umfasste sie den Henkel der Kanne. Dieselbe feingliedrige Hand hatte vergangene Nacht seine Wange gestreichelt.
    »Sie hatten gute Lehrer.«
    »Wie bitte?« Sie sah zu ihm hinunter. Jetzt hatte er wieder so einen Ausdruck wie letzte Nacht in den Augen. Doch statt sie nervös zu machen, erweckte es ein Sehnen in ihr.
    »Im Kochunterricht.« Jake legte seine Hand auf ihre. Er fühlte ihre samtweiche Haut und einen überraschend schnellen Pulsschlag. Sie lief nicht weg, wurde nicht rot und befreite sich auch nicht aus seinem Griff. Stattdessen erwiderte sie seinen Blick. Nur zu gern hätte er ihr eine Antwort auf die Frage gegeben, die er in ihren Augen las.
    Sarah befeuchtete sich die Lippen, ohne von ihm wegzuschauen. »Danke. Freut mich, dass es Ihnen geschmeckt hat.«
    »Sie spielen mit dem Feuer, Sarah.« Langsam zog er seine Hand zurück.
    Den Kopf hoch erhoben, trug sie die Kanne zum Herd. Wie konnte er es wagen, zuerst solche Gefühle in ihr zu wecken und ihr dann indirekt Vorhaltungen zu machen? »Ich verstehe überhaupt nicht, was Sie meinen.«
    »Ich meine, Frauen Ihrer Art können einen Mann ganz schön fertigmachen.«
    »Frauen meiner Art?« Sarah drehte sich um und sah ihn herausfordernd an. »Erklären Sie mir das einmal.«
    »Ich spreche von jenen sanften Frauen, die kurz davor sind, einem Mann in die Arme zu fallen.«
    »Sie irren sich gewaltig.« Ihre Stimme klang jetzt eisig. »Ich habe keinerlei Sehnsucht danach, in Ihren oder in den Armen eines anderen Mannes zu liegen. Mein einziges Interesse gilt im Augenblick dem Schutz meines Eigentums.«
    »Vielleicht irre ich mich.« Jake kippte mit dem Stuhl zurück. Sie war ihm ein Rätsel. Zudem hatte er zum ersten Mal erlebt, wie spaßig es sein konnte, eine Frau auf die Palme zu bringen. »Früher oder später werden wir’s schon erfahren. Und wie wollen Sie so lange Ihr Eigentum schützen?«
    Ohne große Rücksicht darauf, ob er mit dem Essen fertig war, begann sie, den Tisch abzuräumen. »Natürlich werde ich dem Sheriff Bescheid sagen.«
    »Das kann nichts schaden, aber viel helfen wird’s auch nicht. Der Sheriff hat sein

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