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Die Tochter des Goldsuchers

Die Tochter des Goldsuchers

Titel: Die Tochter des Goldsuchers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beibringt, dachte Jake. Warum nicht gleich jetzt? Er schätzte den Abstand ab, bevor er von seinem Pferd auf den Wagen sprang. Sicher gelangte er zum Kutschbock, nahm der sich heftig zur Wehr setzenden Sarah die Zügel ab und brachte das Fuhrwerk zum Stehen.
    »Was zum Teufel ist denn in dich gefahren, Sarah?« Er ruderte mit den Armen wild herum, als sie ihn beiseitestieß und hinausspringen wollte.
    »Nimm deine Hände weg! Mich kannst du nicht so behandeln wie diese Carlotta.«
    »Das wäre auch verdammt anstrengend.« Er zog seine Hand weg, bevor Sarah hineinbeißen konnte. »Bleib auf dem Wagen, bis ich mein Pferd hinten angebunden habe. Wenn du wegrennst, hole ich dich sowieso sofort wieder ein.«
    »Ich laufe nicht weg.« Kerzengerade setzte sie sich hin und hielt den Blick starr geradeaus gerichtet. Als Jake wieder Platz nahm, sagte sie kein Wort. Jake schnalzte dem Gespann zu und fuhr los.
    »Ich wüsste gern, weshalb du bei Carlotta gewesen bist. Meinetwegen ja anscheinend nicht.«
    »Wegen Alice.«
    »Alice Johnson?«
    »Genau. Deine Freundin Carlotta hat sie fast totgeschlagen.«
    Unvermittelt brachte Jake die Pferde zum Stehen. »Was?«
    »Du hast schon richtig verstanden. Sie hat das arme Mädchen fürchterlich zugerichtet. Eli half Alice aus der Stadt heraus. Den Rest des Weges zu mir ist sie gelaufen.«
    »Wird sie sich wieder erholen?«
    »Mit genügend Zeit und Pflege.«
    »Und das wirst du ihr geben?«
    »Ja.« Herausfordernd blickte sie Jake an. »Hast du etwas dagegen einzuwenden?«
    »Nein.« Sanft berührte er ihre Wange, dann ließ er die Zügel wieder schnalzen. »Du bist also zum ›Silver Star‹ gefahren, um dich mit Carlotta wegen Alice auseinanderzusetzen.«
    »Noch nie bin ich so wütend gewesen.« Sarah tastete über die Stelle, wo Jake sie berührt hatte. »Alice ist fast noch ein Kind. So etwas Schlimmes kann sie gar nicht verbrochen haben, dass sie solch eine Behandlung verdient hätte.«
    »Hat sie dir erzählt, warum Carlotta das getan hat?«
    »Alice schien es selbst nicht zu wissen, nur dass sie irgendetwas falsch gemacht hat. Allerdings sagte sie, Carlotta wäre so wütend geworden, nachdem du bei ihr gewesen warst.«
    Er schwieg eine Weile, bevor er sagte: »Und dann hat sie ihre Wut an Alice ausgelassen.«
    »Warum warst du bei ihr? Warum bist du zu Carlotta gegangen? Wenn es etwas gibt, was du …«
    Sarah konnte nicht weitersprechen, denn Jake verschloss ihr den Mund mit einem Kuss. Dann erklärte er: »Ich bin zu Carlotta gegangen, um ihr zu sagen, dass ich Intrigantinnen nicht schätze.«
    Sarah faltete ihre Hände im Schoß. »War das der einzige Grund?«
    »Nein. Außerdem wollte ich ihr sagen, dass sie die Finger von dir lassen soll. Natürlich wusste ich zu der Zeit noch nicht, dass du hingehen und dich mit ihr schlagen würdest.«
    »Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nicht geschlagen.« Sarah schwieg kurz, ehe sie hinzufügte: »Es hat mir irgendwie Spaß gemacht.«
    Lachend zog Jake sie an sich. »Du bist eine richtige Wildkatze, Herzogin.«
    Nachdem Alice für die Nacht zurechtgemacht und die Hausarbeit erledigt war, trat Sarah ins Freie hinaus und sog tief die frische Luft ein. Sie hörte Lucius mit Lafitte in der Scheune reden. Schmunzelnd gestand sie sich ein, dass der Hund jetzt mehr ihm als ihr zu gehören schien.
    Sarah blickte sich um. Wo war Jake geblieben? Er hatte ihr das romantische Angebot gemacht, gemeinsam spazieren zu gehen. Sie trat weiter in den Hof hinaus und hörte plötzlich den Klang von Hammerschlägen auf Holz. Kurz darauf sah sie ihn, wie er in der Nähe des Hühnerstalls einen alten Pfosten in den Boden trieb. Er hatte sein Hemd ausgezogen, und sie konnte das Spiel seiner Muskeln beobachten, während er den schweren Hammer bewegte.
    Sie dachte daran zurück, wie er sie mit diesen Armen in Hitze und Leidenschaft versetzt, mit den Händen, die jetzt den dicken, abgegriffenen Stiel des Hammers hielten, ihren Körper erforscht und gereizt hatte.
    Und hemmungslos, voller Begierde, hatte sie seinen sehnigen, gelenkigen Körper angefasst, erobert und in Besitz genommen.
    Kleine Schauer überliefen sie, während sie zuschaute, wie er sich streckte, beugte und zuschlug. War es falsch, solche Gedanken zu hegen, solchen wundervollen, aufregenden Vorstellungen nachzuhängen? Wie konnte es falsch sein, wenn ihre Liebe so vollkommen war? Sie wollte sein Herz, aber seinen Körper ebenso, und sie konnte beileibe nichts Unmoralisches dabei

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