Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tochter des Goldsuchers

Die Tochter des Goldsuchers

Titel: Die Tochter des Goldsuchers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
finden.
    Plötzlich hob er den Kopf. Obwohl sie mehrere Meter entfernt stand, hatte er ihre Gegenwart gespürt, den zarten Fliederduft gerochen. Er richtete sich auf, und wie sie soeben ihn betrachtet hatte, so tat er es jetzt bei ihr.
    Sanft spielte der Wind mit ihren Röcken, ihrem Haar. Es schimmerte in der untergehenden Sonne.
    »Du hast eine Art, dich zu bewegen, Herzogin. Da wird mir gleich noch heißer, als mir schon ist.«
    »Ich glaube kaum, dass die Barmherzigen Schwestern das im Sinn hatten, als sie mir Haltung beibrachten.« Sarah trat zu ihm und schmiegte sich in seine Arme.
    »Was machst du da eigentlich?«
    »Du sagtest doch, du wolltest Schweine haben. Da brauchst du einen Koben.« Er hob sein Hemd auf und schlüpfte hinein. Jake nahm ihre Hand. »Wollen wir jetzt unseren Spaziergang machen?«
    Zufrieden schloss sie ihre Hand um seine.
    Sie gingen den Pfad zum Bach hinunter, der Sarah mittlerweile so vertraut geworden war.
    »Hätte nicht gedacht, dass du es hier so lange aushältst«, bemerkte er nach einer Weile. »Als ich dich damals hier ablieferte, hast du nicht gerade glücklich ausgesehen.«
    »Das war ich auch nicht. Der Verlust meines Vaters war wohl das Schlimmste.«
    Am Bach angelangt, ließ sie sich auf ihrem Lieblingsfelsen nieder und lauschte dem Plätschern des Wassers. »In seinen Briefen erzählte mein Vater mir von dem schönen Haus, das er gebaut habe, nachdem er auf ›Sarah’s Pride‹ auf die reiche Goldader gestoßen sei. Mit Worten malte er mir ein Bild davon. Vier Schlafzimmer, ein Wohnzimmer mit den Fenstern nach Westen, eine breite Veranda mit hohen runden Säulen.«
    Sie lächelte wehmütig. »Vielleicht glaubte er, ich brauchte das, und vielleicht war es ja auch so, dass ich mich als Herrin eines schönen, großen Hauses sah, mit geschwungener Treppe und hohen, kühlen Wänden.«
    Jake konnte es vor sich sehen und Sarah darin. »Dafür wurdest du geschaffen.«
    »Für dich wurde ich geschaffen.«
    »Ich will dich, Sarah. Aber viel mehr als eine Decke, die man auf dem Boden ausbreiten kann, habe ich dir nicht zu bieten.«
    Sie blickte auf sein Bündel, das er bereits zuvor zum Bach hinuntergebracht hatte. Dann trat sie darauf zu und breitete die Decke aus.
    Die Dämmerung senkte sich herab, als sie sich darauf niederließen. Die Luft war lau geworden, das dünne Gestrüpp wiegte sich leicht im Wind. Über ihnen wölbte sich der Himmel. Die Wolldecke konnte dem Boden kaum etwas von seiner unbarmherzigen Härte nehmen. Doch Sarah brauchte Jake nur die Arme um den Hals zu legen, und schon war alles Übrige vergessen.
    Sein Kuss war drängend, dennoch fehlte ihm nicht die Zärtlichkeit, von der sie geträumt, die sie ersehnt hatte. Seine Wange, auf der ihre Handfläche ruhte, fühlte sich rau an, die Haut unter ihren Fingern aber war weich. So steckte auch er selbst voller Gegensätze, die es noch zu erforschen galt.
    Erschauernd ließ sie sich von Jake entkleiden. Ruhig, ohne die fieberhafte Eile des ersten Mals, bewegte er seine Finger die verdeckte Reihe kleiner Knöpfe entlang. Erst spürte sie den feinen Luftzug auf ihrer Haut, als er den Stoff auseinanderzog, dann das warme, süße Tasten seiner Lippen. Sie seufzte lustvoll.
    Jake wollte ihr geben, was er noch nie einer Frau gegeben hatte. Zärtlichkeit war etwas Neues für ihn, aber jetzt, als er Sarah langsam auszog, hatte er keine Schwierigkeiten mehr damit.
    Scharf sog er die Luft ein, denn Sarah machte sich jetzt an seinen Hosenknöpfen zu schaffen. Ihre Berührungen waren keineswegs zögernd, sie waren Ausdruck ihrer starken Gefühle für ihn.
    Sarah zerstörte den Panzer aus Zynismus und Unnahbarkeit, den Jake benutzt hatte, um zu überleben. In ihren Armen war er hilflos und verletzlich. In ihren Armen erfuhr er eine Bestätigung als Mann wie nie zuvor in seinem Leben.
    Nachdem sie beide nackt waren, zog er sie heftig in die Arme und presste ungestüm seinen Mund auf ihren. Die Gefühle, die in ihm tobten, fühlte auch sie, und sie verliehen ihr eine unglaubliche Kraft. Sarah spürte, was in ihm vorging, und gab sich ihm mit ganzem Herzen hin.
    Dann ließen sie sich von den immer heftigeren Wellen der Leidenschaft davontragen. Dabei stürmten die verschiedenartigsten Empfindungen auf sie ein. Sie spürte das Kratzen seines rauen Kinns auf ihrer Haut, als er an ihrem zitternden Körper herabglitt, spürte seine Zunge, während er ihre weiblichen Geheimnisse erforschte. Selbstvergessen umfasste sie seinen Kopf mit

Weitere Kostenlose Bücher