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Die Tochter des Königs

Titel: Die Tochter des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine
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Sicherheit und ruht in Frieden.«
    Eigon kämpfte gegen die Tränen an. »Ich spüre keinen Frieden. Wenn ich etwas gespürt habe, dann Zorn. Aber mit jeder Meile, die wir nach Norden fahren, entfernen wir uns von seinem Schatten.«
    Drusilla runzelte die Stirn. Sie wünschte, Commios wäre bei ihnen. Er würde Eigon ablenken und sie beide mit seinem Humor und seiner Tatkraft aufmuntern, aber jetzt stritt
er sich gerade mit einem aus der Mannschaft, fuchtelte mit den Armen herum und deutete aufs Land hinaus, während der Frachter unentwegt nach Norden fuhr. Sie drehte sich wieder zu Eigon.
    »Hast du immer noch das Gefühl, dass dieser Titus nach dir sucht?«, fragte sie leise. Commios hatte vor einer Weile beschlossen, dass auch Drusilla von diesem Mann wissen müsse, der ihnen womöglich folgte. Eigon hatte ihre Gefährten sehr schnell davon überzeugt, dass er ihnen bereits auf den Fersen war. Diese Kelten glaubten an eine Welt der Schatten und Ahnungen und Echos, die für einen gebürtigen Römer ein Rätsel darstellten. Aber es bestand kein Zweifel, dass Eigon von Dingen wusste, die den Wahrnehmungshorizont anderer Menschen überstiegen.
    Eigon seufzte tief. »Ich habe Angst, das Fenster in die Dunkelheit zu öffnen. Es ist zu durchlässig. Wenn ich ihn sehe, kann er mich auch sehen.«
    Drusilla schauderte. »Dann hoffen wir, dass er noch in Rom ist und weder dienstfrei bekommt noch einen Passierschein!«
    Jetzt schließlich gesellte Commios sich zu ihnen. Eigon wandte sich zu ihm. »Und? Hast du den Streit für dich entschieden?«
    Er hob die Augenbrauen. »Welchen Streit denn? Der Mann wusste, dass er nur verlieren kann, wenn er sich mit mir anlegt!«
    »Dürfen wir erfahren, worüber ihr euch so ereifert habt?«, fragte Drusilla.
    »Das ist nichts für weibliche Ohren!« Commios lachte, war zu beiden gleichermaßen freundlich, wie Eigon bemerkte. »Ihr werdet euch freuen zu hören, dass das Boot beim nächsten Dorf anlegt, und dort gibt es eine Taverne, wo es zu essen gibt und wir Teile für das Ruder bekommen
können, das offenbar beschädigt ist. Dann können wir an Land essen und uns vielleicht sogar die Beine ein bisschen vertreten.«
    Und einen bleibenden Eindruck hinterlassen bei einem der Wirtsleute. Zwei römische Frauen, die mit nur einem Mann als Begleitung reisten, waren auf dem Fluss eher ungewöhnlich. Zumal die beiden Frauen ausgesprochen attraktiv waren und sich nach Kräften bemühten, keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
     
    William öffnete die Flügeltüren, die aus dem kleinen Wohnzimmer seiner Erdgeschosswohnung nach draußen führten, und trat in seinen handtuchgroßen Garten. Er freute sich immer, nach Hause zu kommen. Diese Wohnung war sein Zufluchtsort, der Ort, an dem er seine Wunden geleckt hatte, nachdem er und Jess sich getrennt hatten. Nein, nachdem er sich von Jess getrennt hatte. Sie hatte Recht. Die freundliche Zurechtweisung im Flugzeug hatte er verdient. Er hatte geglaubt, was er in den letzten Tagen für sie getan hatte, hätte alles verändert, hätte den Kummer, den er ihr bereitet hatte, wieder wettgemacht. Aber dem war nicht so. Natürlich nicht. Überhaupt war ihr ganzes Dilemma eigentlich seine Schuld. Wären sie noch zusammen gewesen, hätte er sie nach der Disco nach Hause gebracht, oder sie wären zu ihm nach Hause gegangen. Dann hätte Daniel nie die Möglichkeit gehabt, ihr zu folgen, sich Zutritt zu ihrer Wohnung zu verschaffen und das zu tun, was er getan hatte. William schauderte vor Abscheu. Der Schuft. Der widerliche, ekelerregende Schuft!
    Er rief bei der Polizei an. Der Beamte dort hörte ihm ruhig und aufmerksam zu, notierte Namen und Adressen und schüttelte dann seufzend den Kopf. »Wenn Miss Kendal diese Sache nicht verfolgen will, dann sind uns die
Hände gebunden. Und sie hat Recht: Wenn es keine Beweise gibt, können wir nichts unternehmen.«
    »Aber Sie können seinen Namen notieren. Sie können die Augen nach ihm offen halten. Sie können ihn beobachten, und wenn er etwas tut …« William schüttelte den Kopf. »Er ist gefährlich. In Rom hat er versucht, mich umzubringen. Und er hat Jess gedroht. Der Mann ist durchgedreht. Sie müssen doch etwas unternehmen können!«
    Aber sie konnten nichts unternehmen. Mit dem Rat, sich zu melden, wenn er erneut Anlass zur Sorge habe, beendete der Polizist das Gespräch höflich, aber bestimmt. William trat auf die Straße hinaus und fuhr Richtung Schule. Er hatte das Gefühl, dringend mit seinem Chef

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