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Die Tochter des Königs

Titel: Die Tochter des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine
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Anspruch auf sie!« Plötzlich war er wütend. »Verdammt nochmal, schließ uns nicht von allem aus!« Er machte kehrt und ging zornig davon. Nach ein paar Schritten blieb er stehen. »Also, kommst du?«
    Sie lächelte zerknirscht. »Ja.«

    »Gut! Ich werde es nämlich allmählich leid, dir ständig nachzulaufen.«
    Beide schwiegen. Sie wusste, dass sie etwas sagen sollte. Irgendetwas, um ihn zurückzuhalten. Sie sollte ihm sagen, dass sie sich wünschte, er würde ihr immer weiter nachlaufen. Sie sollte zu ihm gehen und ihn küssen. Sie tat nichts. Gelähmt vor Unschlüssigkeit blieb sie stehen und sah zu, wie er sich nach kurzem Zögern umdrehte und den Berg hinunterging. Wenig später war er um die Biegung aus ihrem Blickfeld verschwunden.
     
    Der Postbote in London hatte gerade ein paar Briefe durch den Briefschlitz gesteckt, als er stutzte. Hatte er da hinter der Tür ein Ächzen gehört? Normalerweise hätte er auf so etwas nicht geachtet, aber im Lauf der Monate hatte er William Matthews ein wenig kennengelernt, er war ihm öfter auf der Treppe begegnet, als der junge Mann zur Arbeit ging, und irgendwie hatte der Typ ihm gefallen. »Hallo?« Er stand vor der Tür und schaute zum Fenster hinein, dann bückte er sich und spähte durch den Briefschlitz in den Flur.
    Der Notarzt traf zur selben Zeit ein wie die Polizei. Sie brachen die Tür auf und betraten die Wohnung. Offenbar war nichts berührt worden. Sie konnten keinerlei Anzeichen für einen Raubüberfall entdecken, nur den Mann, der wenige Meter hinter seiner Haustür in einer Blutlache lag. Jemand hatte ihm mit einem bislang unbekannten stumpfen Gegenstand einen Schlag auf den Kopf versetzt. Offenbar hatte er das Bewusstsein lange genug wiedererlangt, um zu stöhnen, als die Post auf den Türabstreifer fiel. Außerdem hatte er das Bewusstsein lange genug wieder erlangt, um mit seinem eigenen Blut ein Wort an die Wand zu schmieren:

    Daniel.
    Bis die Polizei bei Brian Barker angerufen hatte, dem Collegedirektor, dessen Name und Nummer sie auf Williams Schreibtisch gefunden hatten, war er tot.
     
    Als Catherine in Ty Bran anrief, nahm Steph den Anruf in der Küche entgegen. Sie hatten es aufgegeben, auf Jess zu warten, und sich zu einem späten ausgedehnten Frühstück hingesetzt. Jetzt saßen sie bei einer letzten Tasse Kaffee zusammen. Jess war noch immer nicht aufgetaucht, und Rhodri war am Gehen, als das Telefon läutete. Ein Blick auf Stephs Gesicht ließ ihn innehalten. Er setzte sich wieder und hörte erschrocken dem bruchstückhaften Gespräch am Telefon zu.
    »Was ist passiert?«, fragte Aurelia, als Steph das Mobilteil in die Ladestation zurücklegte. Stephs Gesicht war aschfahl.
    »William.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Er ist tot.« Sie schluckte, tastete sich zu ihrem Stuhl vor und ließ sich schwer darauf fallen. »Offenbar hat der Postbote ihn heute früh gefunden. Jemand hat ihm einen Schlag auf den Kopf versetzt. Er …« Sie machte eine Pause, einen Moment versagte ihr die Stimme. »Er hat mit seinem eigenen Blut einen Namen an die Wand geschrieben. Sie haben Catherine und Brian gefragt, ob sie jemanden namens Daniel kennen.« Ihre Stimme erstarb zu einem Flüstern.
    Rhodri stand auf, er schob seinen Stuhl so heftig zurück, dass er krachend zu Boden fiel. »Das Schwein! Dieses miese Schwein!« Er ballte die Hände zur Faust. »Wo ist er, wissen sie das? Haben sie ihn erwischt?«
    Steph schüttelte den Kopf. Sie schaute zu ihrer Mutter, die sie schockiert ansah. »Catherine weiß es nicht. Sie wollte, dass Jess von uns erfährt, was mit William passiert ist.

    Sie sagte, die Polizei könnte vielleicht herkommen und sie befragen.« Sie zögerte. »Wenn ich sie richtig verstanden habe, war William vorher noch bei ihnen. Er ist gleich nach seiner Rückkehr aus Rom zu ihnen gegangen und hat ihnen gesagt, dass er mit der Polizei gesprochen hat. Er hat sie vor Daniel gewarnt.«
    Rhodri hob seinen Stuhl auf. »Ich gehe Jess suchen. Mittlerweile muss sie doch auf dem Rückweg sein. Ich dachte, sie würde mir folgen.« Auf dem Weg zur Tür blieb er stehen. »Soll ich es ihr sagen? Oder wäre es besser, wenn eine von euch ihr es sagt?«
    »Sag du’s ihr«, flüsterte Steph. »Ich glaube nicht, dass ich es über mich bringe.«
     
    Rhodri ging zu der Stelle zurück, wo er Jess zuvor zurückgelassen hatte. Dort war sie nicht mehr, aber das hatte er im Grunde auch nicht erwartet.
    »Jess?«, rief er. »Wo bist du?«
    Im Wald herrschte

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