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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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weil es so gut tat, die eigene Stimme gebrauchen zu können.
    »Also? Was wollte er über mich wissen? Sag schon!«
    »Nichts, Onkel, er hat sich nicht für dich interessiert.«
    »Gar nichts? Was hat er dann gewollt? Er muss doch irgendwas von dir gewollt haben!«
    »Er wollte wissen, wer ich bin«, sagte Maru matt.
    Tasil lachte. »Wer du bist? Du eingebildete Kröte, du hast dich täuschen lassen! Die Hüter mögen wissen, was du alles über mich verraten hast. Gut, dass ich größeres Unheil verhindern konnte.«
    »Du hast mich gerettet.«
    »Mag sein, jedenfalls sind wir den Maghai los. Also hat die Sache auch etwas Gutes.«
    »Aber wie … wie hast du mich gefunden?« Sie fühlte sich immer noch ganz elend.
    »Der alte Biredh hat mich hergeführt«, antwortete Tasil und lachte wieder. »Wer hätte das gedacht, dass ein Blinder einem Sehenden einmal den Weg weist?«
    »Aber, wie...?«
    »Biredh meinte auch, es sei klüger, durch das Fenster als durch die Tür zu gehen. Und auch damit hatte der alte Narr recht. Du solltest dich bei ihm bedanken!«
    »Das werde ich, Onkel, das werde ich.«
    Tasil durchsuchte die Taschen des Toten, aber er fand nichts von Wert. Maru sah ihm zu. Der Maghai lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Eine Blutlache hatte sich unter seinem Kopf gebildet. Seine Kehle war durchschnitten.
    »Aber Onkel, wie konntest du seinen Zauber überwinden? Die Spinnen, die Käfer?«

    »Was für Käfer? Er stand dort, murmelte etwas in seinen Bart und schien dich fest im Griff zu haben. Was hat er denn getan? Hat er einen Trank benutzt?«
    Tasil war zur Schlafstatt gegangen und durchsuchte die Krüge und Flaschen des Maghai. Er roch an der einen oder anderen Flasche, stellte sie aber missmutig wieder weg. »Lauter fremdes Gebräu.«
    Maru schüttelte den Kopf. »Er brauchte keine Tränke, er war ein Maghai.«
    »Offensichtlich ein ausgesprochen armer Maghai. Man sollte meinen, ein Mann von seiner Macht hätte die Taschen voller Silber, aber nichts!« Tasil kehrte zurück zur Leiche und gab ihr einen Fußtritt. »Womit haben sie dich gekauft, Mann?«, rief er verärgert. »Was ist, Kröte? Willst du noch ein bisschen weinen? Oder willst du dich nützlich machen?«
    Maru rappelte sich auf. Sie fühlte sich völlig entkräftet. »Was hast du denn vor, Onkel?«
    »Wir müssen die Leiche loswerden, das wird schwierig. Aber vorher will ich noch etwas versuchen.«
    Tasil packte den Maghai an der Schulter, drehte ihn auf den Rücken und öffnete die Spange, die den Mantel des Zauberers zusammenhielt. Maru sah das Gesicht des Toten. Da war kein Schmerz, nur so etwas wie ein Ausdruck der Verwunderung in seinem Gesicht.
    Er befühlte den Brustpanzer des Maghai an beiden Seiten. »Seltsam«, murmelte Tasil, »aber vielleicht sind die Geschichten wahr.«
    »Was suchst du, Onkel?«
    »Bänder, Riemen, Schnallen, irgendetwas, um diesen Harnisch zu öffnen, aber ich finde keine.«
    »Vielleicht auf dem Rücken?«
    Tasil drehte den Mann wieder um. Doch auch auf dem Rücken war kein Verschluss, nicht einmal eine Naht in der Schlangenhaut
zu sehen. Er zückte seinen Dolch. »Du kannst es natürlich nicht wissen, Maru, aber man erzählt sich, dass den Rüstungen aus der Haut der Seeschlange seltsame Kräfte innewohnen. Es heißt, sie passen sich jeder Veränderung des Körpers an, noch nach Jahrzehnten. Sie sind leicht, und doch wehren sie Pfeile und Klingen besser ab als jede Rüstung aus Eisen oder Bronze. Eine solche Rüstung wäre ihr Gewicht in Eisen oder sogar Gold wert.«
    »Aber wenn diese Rüstung keine Verschlüsse hat – wie legt man sie dann an und wieder ab, Onkel?«
    »Gar nicht, du dumme Gans. Sieh sie dir an! Er muss sie seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten getragen haben.« Tasil setzte seinen Dolch am Nacken des Mannes an und versuchte, einen Schnitt entlang des Rückens vorzunehmen. Es ging erstaunlich leicht. »Wer hätte das gedacht...«
    Er hatte den Satz noch nicht beendet, als sich die Rüstung unter seinen Fingern veränderte. Sie wurde rissig, Stücke brachen heraus, und wenige Sekunden später hielt Tasil nur noch graue Schlangenhautfetzen in den Händen.
    »Bei den Hütern!«, entfuhr es ihm.
    Das war noch nicht alles. Der Körper des Maghai begann sich ebenfalls zu verändern. Binnen Sekunden vertrocknete er, schrumpfte und zerfiel. Maru schrie auf, und selbst Tasil sprang entsetzt zurück. Es dauerte keine Minute, und von dem Körper des Maghai war nur noch Staub übrig.
    »Fahs

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