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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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im langen, ledernen Schuppenpanzer, der Befehlshaber seines Begleitschutzes.
    »Was will der denn hier?«, knurrte Tasil.
    Offensichtlich war er von dieser Begegnung ebenso überrascht wie Maru. Sie konnte sich gut erinnern, wie der Händler gesagt
hatte, dass er warten wolle, bis der Streit zwischen den Brüdern entschieden sei. Angst um seine kostbaren Waren hatte er gehabt. Sie mochte ihn nicht, fand ihn glatt und ölig. Er hatte sie und die anderen für ein paar Ballen Leinen gekauft und weiterverschachert für ein Messer. Wie lange war das jetzt her? Sie runzelte die Stirn. Vor einem Tag war sie zu Tasil gekommen, und doch schien es ihr, als seien Jahre seither vergangen. Von allen Dingen ihres alten Lebens hatte sie den Händler sicher am wenigsten vermisst. Was also wollte er hier? Ihr wurde kalt – was, wenn er sie und Tasil verriet? Aber dann wurde Maru klar, dass Atib das sicher nicht tun würde. Er hatte Eigentum des Raik verkauft. Das war ein schweres Verbrechen. Es wäre besser für ihn, darüber zu schweigen. Offensichtlich sah der Händler das ebenso. Sie stand mit Tasil in der Nähe des Throns, aber Atib übersah sie geflissentlich. Den Hakul-Dolch, den er für Maru bekommen hatte, trug er stolz am Gürtel. Fakyn runzelte kurz die Stirn, als er Tasil und das Mädchen entdeckte, aber dann tat er ebenfalls so, als würde er sie nicht kennen.
    Als sie die Mitte der Hohen Kammer erreicht hatten, hob der Immit die Hand zum Zeichen, dass sie stehen bleiben sollten. Einer seiner Verwalter flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Schaduk nickte knapp. »Willkommen im Bet Raik, Atib, Händler des Utu-Hegasch. Wie ich höre, ist es eine Beschwerde, die dich zu mir führt.«
    »Nun, Herr, so ist es leider.« Atib stetzte ein verlegenes Lächeln auf. »Ich wende mich mit meinem Anliegen an dich, wie es der alte Brauch erlaubt, denn ich weiß nicht, wer mir sonst in diesen dunklen Tagen zu meinem Recht verhelfen sollte.«
    »Dein Vertrauen ehrt mich, Atib, und ich achte die Bräuche dieser Stadt. Sag mir, welches Unrecht dir geschehen sein soll.«
    »Nun, Herr, vielleicht ist es nicht einmal ein Unrecht, nur ein Versehen, eher ein Versäumnis, und es lässt sich sicher schnell beheben,
zumal die Männer, denen dieser Irrtum unterlief, jetzt unter deinem Befehl stehen.«
    »Sag, Händler, weißt du, wer ich bin?«
    Atib stutzte. »Natürlich Herr, du bist Schaduk, Immit des Kaidhan von Ulbai und zurzeit Herr dieser Stadt...«
    »So ist es, Atib, ich bin die rechte Hand des Kaidhan, und erst seit wenigen Stunden herrsche ich über diese Stadt«, sagte der Immit gereizt. »Es ist eine Herrschaft, die ich schnell wieder abgeben will, denn, glaube mir, Händler, ich habe viele andere Aufgaben zu bewältigen und wenig Lust, länger in Serkesch zu verweilen, als es unbedingt notwendig ist. Meine Zeit auf diesem Stuhl ist also knapp bemessen. Deshalb rate ich dir, dein Anliegen schnell vorzutragen. Es könnte sonst sein, dass du noch redest, während ich schon wieder in Ulbai bin. Du verstehst mich? Gut. Dann fahr fort, Mann.«
    Atib schluckte, räusperte sich und fuhr mit einem öligen Lächeln fort. »Verzeih, Herr, es ist also so, dass ich mit einer Schiffsladung Waren, die ich in Utu-Hegaschs Auftrag in Akyr erstanden habe, heute hier eingetroffen bin. Nun ergeben sich gleich mehrere Schwierigkeiten für mich, Herr. Zum Ersten ist dies ein Tag der Trauer, weshalb keiner der Menschen im Hafen bereit ist, mein Schiff zu entladen. Also befahl ich den Sklaven, die Teil meiner Ladung sind, die Waren in das Markthaus zu bringen. Doch ist es geschlossen, und es wurde mir von den Wachen dort nicht erlaubt, meine Waren dort zu lagern. Also brachte ich alles zurück in den Hafen. Aber der Schiffsführer weigerte sich, die Waren wieder an Bord zu lassen, da ich ihn nicht bezahlen kann, denn dies wollte ich mit dem Silber tun, das ich hoffte, im Markthaus vom Verwalter des Raik zu erhalten.«
    »Und auf den Gedanken, den Schiffsführer einstweilen aus deiner eigenen Tasche zu bezahlen, bist du nicht gekommen?«, fragte der Immit spöttisch.

    »Nun, Herr, das bin ich. Unglücklicherweise forderten nun aber auch die Männer, die zu meinem Schutz mitgereist sind, ihren Lohn, den sie ohne Zweifel verdient haben. Und ich kann sie nicht bezahlen, Herr, denn der größte Teil meines Silbers wird im Markthaus verwahrt, unter dem Schutz des Raik – und ist für mich derzeit unerreichbar.«
    »Vielleicht solltest du deine Leute einfach um zwei

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