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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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unterwürfiger. »Feinde, Herr?« Er lachte unsicher. »Ich handelte nur unter dem Siegel des Raik, Herr.«
    »Obwohl die Budinier unsere Feinde sind?«, wiederholte der Immit seine Frage.

    Im Saal wurde es unruhig. Hinter Maru flüsterten die Würdenträger aufgeregt, und sie hörte ein empörtes »Stellt er unsere Handelsrechte infrage?«.
    Sie selbst verstand die Frage des Immit nicht. Budinier und Akkesch betrieben doch schon immer Handel. Die Akkesch hatten Dinge, die man in Akyr und Budingar brauchte, und umgekehrt schien es genauso zu sein. Von Zeit zu Zeit war eben Krieg, eigentlich jedes Jahr nach der Ernte. Die jungen Männer zogen aus und kehrten mit mehr Geschichten als Verwundungen zurück. Es gab kaum je richtige Kämpfe, und Blut wurde wenig vergossen. Strydh konnte mit dem mageren Opfer kaum zufrieden sein. Und in den langen Monden des Friedens trieb man eben Handel. Was war daran auszusetzen?
    »Nun, Herr.« Atib wand sich. »Ich bin nur ein einfacher Mann und verstehe nichts von solchen Fragen. Ich habe nur versucht, Raik Utu-Hegasch, meinem Herrn, zu dienen. Und Kupfer, wie es die Budinier anbieten, ist anderswo schwer zu bekommen.«
    »Ist das so, Händler?«
    »So war es schon immer, Herr.«
    »Dieser Stadt scheint es damit recht gut zu gehen, nicht wahr?«
    »Oh, die Zeiten sind schwer, Herr, doch könnten sie schlechter sein«, sagte Atib vorsichtig.
    »Es scheinen auch recht friedliche Zeiten zu sein, ist das möglich?«
    »Nun, zum Glück sind sie das, Herr.« Atib präsentierte sein öligstes Lächeln.
    »Ja, alles gibt es reichlich, nur an Kämpfern scheint es in dieser Stadt sehr zu mangeln. An den Toren wurden wir von Eschet begrüßt, die kaum fünf Mann zählten. Im Hafen sollten doch wohl mindestens zwei Ansai sein, also hundertzwanzig Krieger, doch habe ich kaum siebzig gezählt, ist das nicht so, Malk Numur? Hat
diese Stadt ihre heiligen Pflichten gegenüber dem Reich und dem Gott des Krieges vielleicht vergessen? Und hat sie keine Furcht, dass Strydh ihre Vergesslichkeit bestraft?«
    Der Malk war ebenso überrascht wie die meisten im Saal, dass sich der Immit plötzlich an ihn wandte. Er errötete, aber dann huschte ein zufriedenes Lächeln über seine Lippen. »Du hast recht, geehrter Immit, in dieser Stadt mangelt es wahrlich an Kriegern. Oft habe ich mit meinem Vater über diese Angelegenheiten gesprochen, doch genau wie mein Bruder Iddin war er der Meinung, dass wir uns besser mit Handel als mit Waffen verteidigen.«
    »Und du warst nicht dieser Meinung?«
    »Nein, geehrter Immit, Strydh ist mein Zeuge, dass ich meinen Vater stets bat, die Reihen unserer Krieger zu verstärken.«
    »Dies kann ich bestätigen«, warf Abeq Mahas ein.
    »Du bist ein Abeq Strydhs, doch hat Numur nicht dich, sondern deinen Gott als Zeugen angerufen«, wies Immit Schaduk den Priester scharf zurecht.
    Das Gesicht des Abeq versteinerte, als er sich verbeugte und einen Schritt zurückzog.
    Maru fragte sich, was der Immit vorhatte. Wenn sein Plan gewesen war, Malk Numur bloßzustellen, war ihm das misslungen. Selbst sie wusste schon, dass Numur ein treuer Diener Strydhs war, und es war sicher nicht seine Schuld, dass die Stadt so lange Frieden gehalten hatte.
    »Nun, es ist nicht nötig, dass der Gott deine Worte bezeugt, geehrter Malk«, sagte Immit Schaduk. »Mir ist aufgefallen, dass die Krieger, die unter deinem Befehl stehen, gut gerüstet und ihre Einheiten stark sind.«
    »Ich danke dem edlen Immit für seine Worte.« Numur versuchte gar nicht erst, seine Genugtuung zu verbergen. Offensichtlich sah er hier eine Gelegenheit, seinen Bruder in der Gunst des Immit auszustechen.

    »Ich frage mich aber«, fuhr Immit Schaduk fort, »woher du die Mittel für diese gute Ausrüstung nimmst?«
    Numur setzte zu einer schnellen Antwort an, aber dann verfärbte er sich und schwieg betroffen. Er war dem Immit in die Falle gegangen. Auch im Saal wurde es ganz still. Niemand achtete mehr auf Atib und Fakyn, die verloren in der Halle standen und immer noch auf eine Entscheidung des Immit warteten. Nur Tasil grinste auf die ihm eigene Art. Ihm schien die Sache zu gefallen.
    »Nun, geehrter Malk?«, hakte der Immit nach. »Woher kommt das Eisen für die Waffen deiner Leibwache? Woher die glänzenden Rüstungen?«
    Der Malk sah sich Hilfe suchend um, aber niemand wagte, seine Stimme zu erheben. Selbst Abeq Mahas schwieg.
    »Alles, was ich tat, tat ich zum Wohle unseres Reiches und unseres Kaidhan«, sagte Numur

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