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Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin

Titel: Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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gehen, Mädchen«, sagte sie.

    »Wenn ich das kann, gerne«, sagte Maru, die sich immer noch unbehaglich fühlte.
    »Die Erwachte vergiften? Niedertracht spricht aus diesem Plan, große Niedertracht. Ich verstehe nicht, dass gerade du dich daran beteiligst, Nehis. Ich spüre, dass Hirth dich liebt, Nehis. Willst du diese Liebe enttäuschen?«
    Maru fühlte sich nun richtig schlecht, auch wenn sie nicht verstand, was diese letzte Bemerkung bedeuten sollte. Warum sollte die Erdgöttin gerade sie lieben? Und was hatte die Hüterin der Äcker mit einer Seeschlange zu tun? Aber sie hatte doch gute Gründe für ihre Frage, sehr gute Gründe. Wika musste das verstehen.
    »Weißt du von dem Opfer?«, fragte sie.
    Wika, die dabei war, Moose auf einen Haufen zu schichten, hielt inne. »Was für ein Opfer?«
    »Bei Neumond. Sie haben vor, ein Mädchen zu opfern, Taiwes Enkelin Lathe.«
    Wikas Augen verengten sich zu Schlitzen. »Die kleine Lathe? Ich selbst habe ihr auf die Welt geholfen. Wer will sie opfern?«
    »Das Dorf, die Ältesten, Edaling Hana, alle. Sie haben ein Ritual vollzogen, das Auw…, Auw…«
    »Auwara? Sie haben das Schilf befragt? Sie sind so dumm!«, rief Wika zornig. »Ein Menschenopfer? Ist die Alte Zeit wiedergekehrt? Wer soll es durchführen? Haben sie doch noch irgendwo im Fenn einen halbverfaulten Maghai ausgegraben? Maghai, immer mischen sie sich ein, und immer ist es hinterher schlimmer als vorher! Es ist doch nicht Dwailis, oder? Oder?«
    »Dwailis?«, fragte Maru.
    »Nein, nicht Dwailis. Sicher nicht. Er ist ein alter Narr, aber so verrückt ist er nicht«, murmelte Wika.
    »Ich glaube, Hana soll das Ritual vollziehen«, sagte Maru vorsichtig.

    »Hana? Ha!«
    Wieder schlug Wika mit der Faust auf den Tisch, dass das Geschirr klapperte. »Warum nicht gleich sein Weib? Was versteht dieser Einfaltspinsel von den alten Blutriten?«
    »Und genau deshalb frage ich nach dem Gift«, versuchte Maru, noch einmal auf ihre Frage zurückzukommen. »Wenn die Söldner Erfolg haben, wenn sie die Awathani töten können, dann muss niemand geopfert werden, nie mehr!«
    »Keiner hat es mir erzählt. Jeden Tratsch erfahre ich. Aber das haben sie verheimlicht. Das Sumpffieber soll sie holen!« Wika legte ihre Kräuter zur Seite und stützte sich auf den Tisch. »Von den Fremden haben sie berichtet. Von dir, deinem Onkel, der nicht wie dein Onkel aussieht. Sie reden und reden. Wenn ihre Ziegen krank sind, rufen sie mich, wenn sie das Reißen in den Gliedern spüren, fragen sie nach mir. Aber nichts von dem Opfer, nichts von der kleinen Lathe.« Sie sah Maru wieder scharf ins Gesicht. »Aber das ist nicht alles, oder? Du bist nicht nur hier wegen Lathe.«
    Maru holte tief Luft. Es fiel ihr schwer, es auszusprechen: »Taiwe hat meinem Onkel Gold geboten. Für mich.«
    »Ah! Das ist es also! Wieder das verfluchte Gold. Aber – er ist nicht dein Onkel.«
    »Nein, ist er nicht.«
    »Ich schmecke es, rieche es. Er hat dich gekauft. Er kann dich verkaufen. Ist es das? Ja, vielleicht ist es das. Aber da ist noch mehr«, wiederholte Wika murmelnd.
    Maru dachte nur ungern daran, aber es war so: Sie war immer noch Tasils Sklavin. Manchmal vergaß sie es schon fast. Sie war erstaunt, dass Wika das erriet.
    Plötzlich legte die Alte die Hand an Marus Schläfe und blickte ihr tief in die Augen. »Ich sehe, ich sehe. Da ist viel verborgen. Aber nein! Diesen Weg will ich nicht gehen.«

    Maru fragte sich, wovon sie jetzt wieder sprach.
    »Wie heißt er, was ist er?«, fragte Wika.
    »Wer?«
    »Der Mann, den du Onkel nennst.«
    »Tasil heißt er. Er stammt aus Urath, und er ist... eine Art Händler«, sagte Maru.
    »Händler? Vielleicht. Alles und jeden wird er verkaufen, ist es nicht so? Vielleicht auch dich, Nehis. Aber da ist... er ist doch kein Maghai, oder?«
    »Tasil? Nein«, antwortete Maru, aber dann ergänzte sie: »Er kann zaubern, ein wenig. Einfache Dinge. Er kann Menschen überzeugen.« Sie wusste nicht, wie sie es sonst beschreiben sollte.
    »Er kann mehr, als du glaubst, scheint mir. Sag, Nehis, warum bleibst du bei ihm?«
    Maru starrte Wika an. Eine weitere seltsame Frage. Schließlich war sie seine Sklavin. »Er hat mich gekauft. Wie du sagtest.«
    »Und?«
    »Er hat das Band mit meinem Namen.« Das stimmte. Er hatte das dünne Sklavenhalsband mit ihrem Namenszeichen immer noch.
    »Ich verstehe«, sagte Wika. »Höre, Nehis: Denke darüber nach, warum du bei ihm bleibst.«
    Maru verstand nicht, warum Wika das so

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