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Die Tochter des Münzmeisters

Die Tochter des Münzmeisters

Titel: Die Tochter des Münzmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Henneberg
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denken könnt. Bitte, gebt mir Euer Wort, dass Ihr mich ehelichen werdet, egal was kommen mag!«, bat er mit flehender Stimme.
    Unangenehm berührt, versuchte Henrika die Hand wegzuziehen, doch der Griff des jungen Grafen war zu fest. »Ihr wisst genau, dass es nicht in meiner Macht liegt, über mein Leben zu bestimmen. Was nützt Euch also mein Wort?«, entgegnete sie als deutlichen Hinweis auf das Zustandekommen ihrer Verbindung.
    Ihr zukünftiger Ehemann ließ sich nicht beirren und verharrte in der Stellung. »Mir wäre es trotzdem sehr wichtig, wenn Ihr es mir geben würdet. Ich war anfangs zwar nicht angetan von dem Vorschlag meines Vaters, das gebe ich offen zu, aber jetzt, da ich Euch kenne, bin ich mehr als hingerissen und ihm äußerst dankbar dafür. Ihr könnt versichert sein, dass ich dem Tag unserer endgültigen Verbindung entgegenfiebere«, erklärte Kuno nachdrücklich. »Unser erster gemeinsamer Abend beim König wird mir für immer unvergesslich bleiben!«, murmelte er, wobei seine Stimme einen schmeichelnden Ton angenommen hatte, und er zog Henrikas Hand wieder an seine Lippen.
    Laute Schritte, die die Treppe hinaufeilten, befreitendie junge Frau von der Notwendigkeit einer Antwort, als Randolf, begleitet von einem heftig gestikulierenden Clemens, ins Zimmer stürmte.
    Überrascht blieb der Ritter wie angewurzelt stehen, und seine Gesichtszüge verhärteten sich. »Ich muss Euch dringend sprechen, Graf Kuno! Bitte folgt mir nach hinten in den Garten, dort sind wir ungestört«, forderte er den jungen Mann auf, der sich zwischenzeitlich erhoben und in aller Ruhe die Hand seiner Braut freigegeben hatte. Die peinlich berührte Henrika würdigte er dabei keines Blickes.
    Es widerstrebte Kuno ganz offensichtlich, der Bitte, die mehr wie ein Befehl klang, zu folgen, und fragend richtete er seinen Blick auf Henrika, die ihm jedoch auswich. Randolf, der mit finsterer Miene an der geöffneten Tür auf ihn wartete, war die Ungeduld deutlich anzumerken.
    »Ich sehe keine Veranlassung, Eurer Bitte nachzukommen. Außerdem habe ich gerade etwas Wichtiges mit meiner Braut zu besprechen. Wenn Ihr so lange draußen warten wollt?«, sagte Kuno.
    Ein schneller Seitenblick auf Randolf zeigte Henrika, dass er kurz vorm Platzen stand. Ihr war klar, dass Graf Kuno sich im Rang über Randolf befand, und da sie eine unbedachte Äußerung befürchtete, griff sie seufzend ein. »Geht ruhig mit hinaus, werter Graf, denn ich brauche ein wenig Zeit, um über Eure Bitte nachzudenken.«
    Der Sohn des Northeimers hatte vor allem auch die konsequente Verfolgung seiner Ziele von seinem Vater geerbt, denn er blieb mit stoischer Miene stehen. Erst als Henrika mit einem weiteren Seufzer hinzufügte, dass sie in Kürze ebenfalls folgen werde, wandte er sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck zur Tür und ließden verwirrten Münzmeister mit seiner unglücklichen Tochter zurück.
    Randolf verlor keine Zeit und kam sofort auf sein Anliegen zu sprechen, kaum dass die Männer die Werkstatt durchschritten und den kleinen Garten erreicht hatten.
    »Ihr müsst Euren Vater unbedingt dazu bewegen, diesen Ort sofort zu verlassen. Er hat jetzt schon allen Grund dazu, und ein weiteres Warten wird nicht von Erfolg gekrönt sein, das kann ich Euch sagen«, teilte er Kuno zwar leise, aber drängend mit.
    Wäre die Sache mit Henrika nicht gewesen, hätte er den jungen Mann, der ihm mit herausfordernder Miene zuhörte, wohl sogar sympathisch gefunden. Aber so hegte er eine kaum zu zügelnde Wut auf ihn und hätte ihm am liebsten die Faust in das immer noch zufriedene Gesicht geschlagen. Leider durfte er aufgrund der problematischen Lage seinen Gefühlen nicht freien Lauf lassen, sondern musste den Grafen von seinem Vorschlag überzeugen.
    »Mein Vater wird selbst darüber entscheiden, wie lange er noch warten möchte, und benötigt dafür kaum Euren Rat«, wies Kuno bewusst hochmütig das Anliegen zurück.
    Randolf hatte damit gerechnet, denn ihm war schon lange klar, dass sein Gegenüber die von ihm empfundene Abneigung instinktiv erwiderte.
    »Gut, aber vielleicht entscheidet sich Euer Vater zu einer schnelleren Abreise, wenn er erfährt, dass ich Egeno von Konradsburg vorhin durch Zufall begegnet bin.«
    Mit Genugtuung sah Randolf, wie der junge Graf schlagartig blass wurde, was ihn allerdings nicht verwunderte. Egeno war nicht nur ein äußerst übler Zeitgenosse, sondern vor allem seinerzeit für die erhobenenAnschuldigungen gegen Graf Otto

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