Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
Sie haben den Whiskey gefunden«, meinte Carter.
      »Haben Sie den Chief Inspector gesehen?«
      »Ja, und ihr eine Botschaft für Ferguson mitgegeben.«
      »Nett von Ihnen. Sie haben vorhin hebräisch gespro­
    chen. Ich kann die Sprache zwar nicht, aber ich erkenne sie. Für einen Israeli haben Sie eine tolle englische Aus­ sprache – wie in einer renommierten Privatschule ge­ lernt.«
      »Mein Vater war Diplomat in London. Ich bin in St. Paul’s gewesen.«
      »Nicht schlecht. Dermot hat mir übrigens alles erzählt. Hakim war also nur ein Fantasieprodukt?«
      »Absolut nicht. Die Villa existiert, und Hakim hat sich auch dort aufgehalten.«
      »Sie sagen, er hat sich dort aufgehalten?«
      »Wir haben Ihnen einen Gefallen getan. Ich bin letzte Nacht mit meinen Leuten dort gewesen und habe ihn er­ ledigt.«
      »Nur ihn?«
      In diesem Moment sprangen die Motoren an. »Aber nein, wir haben sie alle getötet.«
      »Einschließlich der beiden Frauen?«
      Carter zuckte die Schultern. »Es mußte sein, uns blieb keine andere Wahl. Die arabischen Länder befinden sich im Krieg mit uns, deshalb heißt es: alles oder nichts. Als alter IRA-Mann müßten Sie das doch verstehen.«
      »Was ist mit dem echten Carter und seinen Männern?« fragte Dillon. »Haben Sie die auch umgebracht?«
      »War nicht nötig. Sie haben heute nachmittag hier auf der anderen Seite der Mole angelegt. Moshe ist hinüber­ geschwommen und hat gewartet, bis alle zum Essen oder vielleicht zu einer Besprechung nach unten gegangen wa­ ren, ist mit einem Kanister Calsane an Bord und hat es den Niedergang runtergekippt. Das ist ein Nervengas, das sie zwölf Stunden lang ausschaltet. Nur vorübergehend, es bleiben keine Schäden zurück.«
      »Soweit Sie wissen.«
      Carter lächelte. »Ich muß gehen. Wir reden später wei­ ter.«
      Das Boot machte nur langsam Fahrt, da es sich offen­ sichtlich seinen Weg durch die kleine Flotte der Fischer­ boote bahnte. Dillon blickte zu Riley, der sich Whiskey nachschenkte und ziemlich fertig aussah.
      »Du weißt also nicht, wer sie sind?«
      »Ich schwör’s bei der Heiligen Jungfrau, Sean. Ich hab’ keine Ahnung, und ich will es auch gar nicht wissen. Ich will mein Geld und dann mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben.«
      »Ach so? Und was meinst du, wann du mit einer Kugel im Kopf über Bord gehst?«
      Riley starrte ihn schockiert an. »Warum sollten sie mich umlegen?«
      »Weil sie dich nicht mehr brauchen. Du hast deinen Zweck erfüllt. Herrgott, Dermot, bist du blöd oder was? Du hast doch Carter eben gehört. Diese Leute kennen ab­ solut keine Skrupel.« Dillon geriet allmählich wirklich in Wut. »Sie haben nicht nur Hakim und seine beiden Go­ rillas kaltgemacht, sondern auch den Hausmeister, seine Frau und die Tochter. Sie nehmen einfach keine Gefan­ genen, und egal, was dieser Carter sagt, ich weiß, daß Cal­ sane immer noch im Experimentierstadium ist und kein Mensch ausschließen kann, daß eine dauerhafte Hirn­ schädigung zurückbleibt.«
      »Heilige Mutter Gottes!« stöhnte Riley.
    »Wer also braucht dich, Dermot?«
    »Sean, was soll ich machen?«
      »Das ist doch wohl klar, oder? Du hast meine fünftau­ send Dollar, du hast einen Paß. Also über Bord mit dir, und zwar schleunigst, ehe wir aus dem Hafen raus sind.«
      »Bei Gott, das mache ich auch.« Riley sprang auf, zö­ gerte dann allerdings. »Ich kann dich nicht mitnehmen, Sean … die Handschellen.«
      »Ach, schon gut, los mit dir«, entgegnete Dillon nur.
      Vorsichtig öffnete Riley die Tür des Niedergangs und spähte hinaus. Einer der Männer stand am Bug, Carter und der andere, den er Arnold genannt hatte, waren im Steuerhaus. Das Boot schlängelte sich zwischen den klei­ nen Schiffen der Fischer hindurch. Geduckt huschte Riley zur Reling und ließ sich ins Wasser gleiten. Es war über­ raschend warm. Er schwamm unter das Heck eines Fi­ scherboots, wandte sich um und beobachtete die Lichter des Bootes, das langsam den Hafen verließ.
      »Viel Glück, Dillon, wirst es brauchen«, sagte er leise, ehe er zu einer Treppe schwamm, die aus dem Wasser führte, und die Mole entlangeilte. Er hatte das Geld und den Paß. Jetzt rasch nach Palermo und in ein Flugzeug nach Paris und dann schleunigst weiter nach Irland. Dort unter seinen eigenen Leuten war er wieder in Sicherheit. Wenn er nur schon daheim wäre!

    Als das Boot auf offener See war,

Weitere Kostenlose Bücher