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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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könntest mir ruhig alles erzählen, Dermot«, sagte Dillon.
      Und Riley berichtete in aller Ausführlichkeit von Brown und dem Plan, den er ihm bei seinem Besuch in Wandsworth dargelegt hatte.
      »Demnach ist der gute alte Hakim gar nicht oben in seiner Villa?«
      »Weiß ich nicht. Ich hatte den Namen nie vorher ge­ hört, bis Brown ihn nannte.« Er schüttelte den Kopf. »Ehrlich, Sean, es war Brown, der die ganze Geschichte ausgeheckt hat mit dem falschen Waffenlager der IRA in London, diesem verdammten Hakim – alles.«
      »Und du hast keine Verbindung mehr mit ihm gehabt, nachdem du aus Wandsworth raus warst?«
      »Er hat gesagt, das sei nicht nötig; er würde auch so auf dem laufenden sein.«
      »Und woher wußte er dann, daß wir kommen?«
      »Ich habe ihn danach gefragt. Er meinte nur, Richtmi­ krofone seien eine wundervolle Erfindung. Man könne von der Straße aus bequem hören, was in einem Haus ge­ redet würde.«
      »Der Kombi der Telefongesellschaft«, sagte Dillon. »Diese raffinierten Mistkerle.«
      »Tut mir leid, Sean, aber sieh die Sache mal von mei­ nem Standpunkt aus. Bei diesen vielen Jahren im Ge­ fängnis, die vor mir lagen, konnte ich Browns Angebot nicht ablehnen.«
      »Ach, halt die Klappe. Nimm mal meine Brieftasche heraus.«
      Dermot tat ihm den Gefallen. »Was willst du damit?«
      »Darin findest du fünftausend Dollar in unterschiedli­ chen Währungen, und die wirst du brauchen, mein Alter. Ist mein Geld für diesen Einsatz.«
      »Aber ich krieg’ zwanzigtausend Pfund. Ich brauche es nicht.«
      »O doch, und ob, du armer, verfluchter Narr«, erwi­ derte Dillon.

    Die Frau, die das Essen serviert hatte, führte Hannah in ein Schlafzimmer. Es war klein und einfach eingerichtet mit einem Einzelbett; in einem Nebenraum, der kaum größer als ein Schrank war, gab es eine Toilette und eine Dusche. Ein Fenster stand offen, so daß sie den nächtli­ chen Hafen sehen konnte. Sie stellte ihre Reisetasche aufs Bett und zog eine Walther aus der Tasche an ihrem Gür­ tel, in der sie das ihr zugeteilte Geld für diesen Einsatz verwahrte. Nachdem sie die Waffe überprüft hatte, ging sie nach unten.
      Mit einem merkwürdigen Gefühl der Unruhe dachte sie an Dillon und den bevorstehenden Einsatz. Sie hatte seine Vergangenheit – diese Morde für die IRA und die Aufträ­ ge, die er für so ungefähr jede Terroristengruppe über­ nommen hatte, die es gab – immer strikt verurteilt. Auch wenn nun alles anders war, seit er für Ferguson arbeitete, konnte sie seine früheren Taten einfach nicht vergessen.
      Entschlossen ging sie zur Bar, bestellte einen Cognac, was ganz gegen ihre sonstige Gewohnheit war, und setzte sich damit draußen an den kleinen Ecktisch.
      »Ach, Dillon, du verfluchter Kerl!« sagte sie leise.
      Etwas Kaltes preßte sich an ihren Nacken. »Nicht um­ drehen, Chief Inspector. Ich denke mir, daß Sie bewaffnet sind, also nehmen Sie die Waffe aus Ihrer Tasche und hal­ ten Sie sie mit der linken Hand hoch.«
      Sie erkannte die Stimme des Mannes, der sich Carter genannt hatte, und gehorchte. »Was soll das?«
      Er nahm ihr die Waffe ab. »Sagen wir, das ganze Un­ ternehmen ist ein wenig anders, als es den Anschein hatte. Übrigens, wir haben Hakim für Sie ausgeschaltet. Be­ trachten Sie das als Bonus, aber alles andere war nur Mit­ tel zum Zweck. Der arme Dermot. Sein schlechtes Gewis­ sen bringt ihn noch um, aber er hat getan, was man ihm gesagt hat, um aus Wandsworth rauszukommen.«
      »Und was steckt nun in Wirklichkeit dahinter?«
      »Wir brauchten Dillon. Keine Sorge, wir schicken ihn bald zurück, dann kann er Ihnen alles berichten. Sagen Sie Ferguson, wir werden in Verbindung bleiben, aber er muß für einige Zeit ohne ihn zurechtkommen. Und jetzt legen Sie die Hände auf den Kopf.«
      Hannah gehorchte. »Was ist mit dem echten Carter und seinen Männern passiert?«
      Es kam keine Antwort, und als sie sich vorsichtig um­ drehte, war er verschwunden. Sie ging die Treppe hinun­ ter und eilte zum Hafen, aber noch ehe sie die Mole er­ reichte, hörte sie, wie ein Motor gestartet wurde, und sah das Boot davonfahren. Ein Mann stand im Steuerhaus, ein anderer zog am Heck ein Tau ein. Sie wandte sich um und lief zurück.

    Als Carter wieder unter Deck kam, saß Dillon auf der Bank am Tisch; ihm gegenüber hockte Riley, der ein Glas in der Hand hielt und finster vor sich hinblickte.
      »Ah,

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