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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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de Brissac.
      »Oh, ich glaube, wir können ihn dazu überreden. Schließlich sind Sie Cazalet nicht gleichgültig, Marie, im Gegenteil. Im Zusammenhang mit Ihnen hat er sicher eine Menge Emotionen – Liebe, Schuldgefühle, tiefes Bedauern über den Verlust Ihrer Mutter und die versäumten Gele­ genheiten, mit Ihnen zusammenzusein. Sie sind keine ge­ wöhnliche Geisel. Und er kann jederzeit eine Provokation durch die Araber erfinden. Der CIA ist in solchen Sachen sehr geschickt, und wir werden natürlich mit Freuden dabei helfen. Nein, wir können wohl erwarten, daß er wunsch­ gemäß reagiert, wenn er sich alles gründlich überlegt hat.«
      »Und was jetzt?« fragte Dillon.
      »Sie werden nach Salinas zurückgebracht, dann fliegen Sie weiter nach London und zu Ferguson.« Er öffnete eine Schublade und nahm ein Handy heraus. »Das neueste Modell, Kamerad, mit Satellitenantenne und nicht zu or­ ten. Sie können mich zwar nicht anrufen, aber ich werde mich melden.«
      »Wozu soll das gut sein?«
      »Um meine Macht zu beweisen. Ich will’s Ihnen erklä­ ren. Es wäre verständlich, wenn Ferguson nach dem Ge­ spräch mit Ihnen beschließen würde, die Computer des Britischen Geheimdienstes nach Informationen über eine Terroristengruppe namens ›die Makkabäer‹ zu durchfor­ sten. Wenn er das tut, weiß ich es schneller, als Sie sich vorstellen können, und rufe Sie an, um es Ihnen zu sagen. Falls Cazalet das gleiche bei den CIA-Dateien probiert, werde ich es ebenfalls erfahren und Sie ebenfalls anrufen. Meine unsichtbaren Leute sind überall. Übrigens ist es in jedem Fall nur Zeitverschwendung. Es gibt nirgendwo In­ formationen über mich oder meine Organisation.«
      »Was ist dann der Zweck dieser Übung?«
      »Es beweist Ihnen einfach meine Macht. Aber kommen wir wieder zur Sache. Wir setzen Sie also in Salinas ab, Sie kehren zu Ferguson zurück und informieren ihn darüber, daß ich Cazalets Tochter hinrichten lasse, falls er Nemesis nicht beim kommenden Treffen des Future Projects Committee unterzeichnet.«
      »Sie sind verrückt«, flüsterte Marie de Brissac.
      »Sagen Sie Ferguson, daß ich es für besser halte, den Premierminister nicht zu unterrichten. Sie machen mit Ferguson einen Abstecher nach Washington ins Weiße Haus, wo er sicher problemlos eine Audienz beim Präsi­ denten erhalten wird.«
      »Ich verstehe«, nickte Dillon. »Und wir richten ihm Ih­ re Botschaft aus?«
      »Genau, und Sie fügen hinzu, falls er den kleinsten Versuch unternimmt, die CIA, das FBI oder irgendeine militärische Spezialeinheit einzuschalten, werde ich da­ von erfahren und die Comtesse ebenfalls sofort hinrich­ ten lassen. Ich habe überall meine Leute, Dillon, wie Ih­ nen meine Telefonanrufe auf Ihre Nachforschungen hin beweisen werden.«
      Dillon holte tief Luft. »Es läuft also schlicht und ein­ fach darauf hinaus, daß Cazalet entweder mit seiner Un­ terschrift den Plan Nemesis in Kraft setzt oder sie stirbt.«
      »Ganz genau, Kamerad, ich hätte es selbst nicht besser sagen können.«
      »Er unterzeichnet bestimmt nicht.«
      »Das wäre ein Jammer – für die Comtesse.«
      »Sie Ungeheuer!« rief Marie de Brissac.
      Judas nickte David Braun zu. »Bring Sie zurück in ihr Zimmer«
      »Leben Sie wohl, Mr. Dillon, und Gott schütze Sie. Wir werden uns nicht wiedersehen. Mein Vater wird sich niemals auf eine solche Erpressung einlassen«, sagte Ma­ rie de Brissac.
      »Verlieren Sie nicht die Hoffnung, Mädchen«, erwider­ te Dillon, ehe David Braun sie hinausführte.
      Dillon schlenderte zum Schreibtisch, nahm sich eine Zigarette und zündete sie mit dem silbernen Feuerzeug an. »Sie könnten sie genausogut gleich umbringen«, meinte er nach einem tiefen Zug. »Cazalet wird einen sol­ chen Wahnsinnsbefehl nie unterschreiben.«
      »Dann überreden Sie ihn besser dazu«, erwiderte Judas und wandte sich an Aaron. »Mr. Dillon reist ab. Bringt ihn nach Salinas.«
      »Dem Kerl ist nicht zu trauen«, sagte Aaron in schnel­ lem Hebräisch. »Du hast ja seine Akte gesehen.«
      »Keine Sorge. Ich lasse ihn gleich nach dem Treffen mit dem Präsidenten in Washington erschießen. Ist alles schon arrangiert. Ein ganz professioneller Job, der wie ein nor­ maler Straßenüberfall aussieht. Kennst du Washington? Dort werden dauernd Leute überfallen und umgebracht. Ich weiß, daß Ferguson immer im Charlton absteigt, und Tiefgaragen sind

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