Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
ihn also nie­ mand mit ihm in Verbindung bringen, doch das spielte keine Rolle. Er würde im Schlamm versinken und dort für alle Zeit liegenbleiben, eine Erinnerung an die dümm­ ste Tat in seinem gesamten Leben, die er beinahe began­ gen hätte.
      »Verdammter Narr«, sagte er leise. »Was hast du dir bloß gedacht?« Dann stieg er wieder ein und fuhr weiter.

    Der Flug mit der Gulfstream war so ruhig, daß Dillon es kaum glauben konnte. Überhaupt war er ungeheuer be­ eindruckt. Die riesigen Clubsessel ließen sich zum Schla­ fen verstellen, an der Seitenwand stand zudem noch ein Sofa, die Tische waren aus furniertem Ahorn, es gab eine Bordküche, einen Aufenthaltsraum für die Besatzung und sogar eine Dusche.
      »Ihr gönnt euch was«, meinte er zu Johnson.
      »Es ist das beste Flugzeug der Welt«, erwiderte Blake, »und genau das brauche ich. Ich kann sogar Rollbahnen benutzen, die nur halb so lang sind wie die für Verkehrs­ flugzeuge.«
      »Mir gefällt besonders, daß ›Gulfstream V‹ mit der römischen Ziffer anstatt mit einer normalen Fünf ge­ schrieben ist.«
      »Das ist eben Stil. Und dank Satellitentechnik auf dem neusten Stand haben wir jederzeit und überallhin Tele­ fonverbindung.«
      »Das will ich gleich mal ausprobieren.«
      Captain Vernons Stimme kam aus dem Lautsprecher. »Unsere Flughöhe beträgt fünfzigtausend Fuß, und wir haben guten Rückenwind. Übrigens ist Irland uns fünf Stunden in der Zeit voraus, daher schlage ich vor, Sie stel­ len Ihre Uhren um.«
      Kersey brachte Kaffee und für Dillon Tee. »Bitte sehr, meine Herren. Melden Sie sich, wenn Sie etwas möchten. Ich serviere das Abendessen in einer Stunde, wenn’s recht ist.«
      »Also, ein großer Bushmills-Whiskey wäre mir jetzt schon recht«, sagte Dillon. »Falls Sie hier so was haben.«
      »Wir haben alles.« Kersey kehrte nur Sekunden später mit dem Bushmills zurück. »Okay, Sir?«
      »Bestens«, grinste Dillon.
      Nachdem Kersey die Tür zur Bordküche geschlossen hat­ te, sagte Blake: »Sie wollten doch einen Anruf machen?«
      »Ja. Mein alter Freund Liam Devlin ist der größte leben­ de Experte, was die IRA angeht. Er hat uns beträchtlich bei der Irish-Rose-Affäre geholfen, erinnern Sie sich?«
      »Und ob.« Blake stellte seine Uhr um. »Aber dort drü­ ben ist es jetzt halb drei in der Nacht.«
      »Dann weck’ ich ihn eben auf.« Dillon griff nach dem Telefon.

    In seinem Häuschen in Kilrea, einem Dorf nahe bei Du­ blin, schaltete Liam Devlin fluchend das Licht ein, als das Telefon beharrlich läutete, und nahm den Hörer ab, wo­ bei er einen Blick auf den Wecker warf.
      »Jesus, Maria und Josef, wissen Sie, wieviel Uhr es ist, wer immer Sie sind?«
      »Ach, halt die Klappe, alter Gauner, und hör mir zu, ja? Hier ist Sean – Sean Dillon.«
      Devlin richtete sich auf. »Na, sag mal – von wo aus rufst du denn jetzt an?«
      »Aus einer Gulfstream, die gerade den Atlantik über­ quert, Liam. Ich habe einen Freund bei mir, und wir brauchen dich.«
      »Geht’s um die IRA?«
      »Schlimmer, viel schlimmer. Mit der IRA hat’s zwar nichts zu tun, aber Dermot Riley ist in die Sache verwik­ kelt.«
      »Der sitzt doch gerade seine fünfzehn Jahre in Wands­ worth ab.«
      »Das hat er, bis er Ferguson angeboten hat, ihm den Aufenthaltsort und das Waffenlager einer anderen IRAGruppe in London zu verraten.«
      »Hast du ihm das etwa geglaubt?« Devlin lachte laut auf. »Und dann ist er euch entwischt, was?«
      »So ungefähr, nur ist alles noch viel komplizierter, und wie ich schon sagte, es ist keine Sache, die die IRA betrifft. Ich muß ihn unbedingt finden, Liam. Es ist wirklich le­ benswichtig. Hör dich mal um, ob du irgendwas rausfin­ den kannst.«
      »Na ja, da wäre seine Tante Bridget O’Malley unten in Tullamore. Ihre Farm liegt in der Nähe des Blackwater River.«
      »Könnte sein, er könnte sich aber auch gedacht haben, daß das zu riskant ist. Wir sind gegen halb zehn bei dir in Kilrea. Er hat übrigens den Namen Thomas O’Malley be­ nutzt.«
      »Gut. Kann ich jetzt weiterschlafen?«
      »Klar, du hast doch schon immer nur das getan, was du wolltest«, entgegnete Dillon und legte auf.

    Devlin konnte nicht wieder einschlafen. Nach allem, was Dillon gesagt hatte, schien es sich um etwas Besonderes zu handeln, um etwas ganz Besonderes sogar, und das ließ ihm keine Ruhe. Er griff nach einer Zigarette und

Weitere Kostenlose Bücher