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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Ankerpforte hoch. Vorsichtig spähte er hindurch. Niemand war an Deck, aber aus der Kajüte kam Geläch­ ter und dann ein Schmerzensschrei. Dillon kletterte an Bord, nahm die Walther aus dem Beutel um seinen Hals und winkte in Richtung Dock. Als er unter Deck schlich, startete das Boot bereits.
      Ein weiterer Schmerzensschrei ertönte. Er spähte durch das Bullauge in der Tür. Salter und seine beiden Gorillas, Baxter und Hall, waren an drei Stühlen gefesselt. Ein gro­ ßer Mann in einem dunklen Anzug, vermutlich Hooker, hatte eine Butangasflasche in der Hand, wie man sie zum Ablösen alter Anstriche benutzt. Mit einem Ausdruck hämischer Freude auf seinem brutalen Gesicht richtete er die Flamme auf Baxters linke Wange, der vor Schmerz brüllte.
      »Das sollst du mir büßen«, rief Harry Salter. »Ich schwör’s dir.«
      »Ehrlich?« grinste Hooker. »Glaub’ ich nicht, denn wenn ich fertig bin, bist du ein gut durchgebratener Hamburger. Noch eine Kostprobe gefällig?«
      Dillon entdeckte zwei von Hookers Männern, die ihm lachend zusahen. Wo war der dritte? Aber er konnte nicht länger warten. Als Hooker zur Seite zuging, stieß er die Tür auf und trat ein.
      »Schluß damit.«
      Hooker starrte ihn verblüfft an. »Wen zur Hölle haben wir denn da? Schnappt ihn euch, Jungs.«
      Einer der beiden fuhr mit der Hand in seine Tasche, doch Dillon war schneller und schoß ihn in den Ober­ schenkel.
      Salter lehnte sich zurück und lachte laut auf. »Guter Gott, Dillon, du kleiner irischer Teufel. Ich hab’ keine Ahnung, was du angestellt hast, daß du dir selbst kaum mehr ähnlich siehst, aber deine Stimme erkenne ich.«
      »Stell den Brenner ab«, befahl Dillon, »und leg’ ihn auf den Tisch.«
      »Leck mich!« zischte Hooker.
      »Na dann«, erwiderte Dillon und schoß ihm ein Stück­ chen des linken Ohrs weg.
      Hooker kreischte auf, ließ den Brenner fallen, der aus irgendeinem Grund erlosch, und preßte sich die Hand ans Ohr. Zwischen seinen Fingern sickerte Blut hindurch.
      »Schneid sie los«, befahl Dillon dem einzigen noch un­ verletzten Mann.
      Da die Tür offengeblieben war, hatte er nicht bemerkt, daß jemand an ihn herangeschlichen war, bis sich der Lauf einer Waffe an seinen Hals preßte. Er drehte ein we­ nig den Kopf und sah in der verspiegelten Wand einen kleinen Mann mit dunklem lockigem Haar, der wie ein Zigeuner aussah. Er hielt eine abgesägte Flinte in der Hand und nahm ihm die Walther ab.
      »Bring ihn um!« fauchte Hooker. »Blas ihm den ver­ fluchten Schädel weg.«
      In diesem Moment bemerkte Dillon, daß sich die Tür am anderen Ende der Kajüte öffnete und Blake Johnson, gefolgt von Billy, hereinkam. Blitzschnell ging er in die Knie. Fast gleichzeitig schoß Blake mit der Beretta den Zigeuner in die rechte Schulter, so daß er herumgerissen wurde und das Gewehr fallenließ.
      »Wo habt ihr so lange gesteckt?« fragte Dillon.
      Billy riß seine Waffe hoch. »Ich bring’ euch alle um!«
      »Nein, laß das, Billy«, sagte Harry Salter. »Schneid uns nur los.« Er betrachtete Baxters verbranntes Gesicht. »Kei­ ne Sorge, George, ich kümmere mich darum, daß du in der London Clinic verarztest wirst. Nur das Beste für mei­ ne Jungs.« Als er frei war, stand er auf und massierte seine Hände. »Dillon, du siehst zwar richtig lächerlich aus, aber ich werde dich in meinem Testament bedenken.«
      Der Mann, den Dillon ins Bein geschossen hatte, lag neben dem Zigeuner auf der Sitzbank unter dem Spiegel, Hooker lehnte sich stöhnend gegen den Tisch. Überall war Blut.
      Salter lachte. »Alles eine Nummer zu groß für euch, aber das habt ihr nicht mal gemerkt.«
      »Gehen wir«, sagte Dillon. »Ihr Boot wartet.«
      »In Ordnung.« Salter wandte sich an Hooker. »In der Wapping High Street gibt’s einen ausgezeichneten indi­ schen Chirurgen namens Azis. Kannst ihm sagen, daß ich dich geschickt hab’.« Er ging mit den anderen hinauf an Deck, wo er jedoch plötzlich stehenblieb. »Hab’ noch was vergessen. Gib mir mal die Walther, Dillon.«
      Dillon reichte sie ihm ohne Zögern, und Salter ver­ schwand in der Kajüte. Man hörte zwei rasche Schüsse und einen Schmerzensschrei, dann kehrte er wieder zu­ rück und reichte Dillon die Walther.
      »Was hast du getan?«
      »Hab’s genauso gemacht, wie ihr es bei euch in der IRA haltet, und ihm eine Kugel in jede Kniescheibe verpaßt, so daß er künftig an

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