Die Tochter Des Praesidenten
super. Sie würde den Mann nicht ansehen können, ohne an Trishs alberne Sprüche zu denken. Sie rang sich ein Lächeln ab. “Danke.”
Seine Miene blieb unverändert. Hinter der Sonnenbrille war sein Blick nicht zu erkennen.
“Sparen Sie sich die Mühe, Miss Sullivan. Wir sind allein. Sie brauchen nicht höflich zu sein.”
Genau das war es, was sie an ihm so unausstehlich fand. Sie wollte nur freundlich sein, und er reagierte sarkastisch.
Sie beschloss, ihm nicht zu antworten.
Selbst das wirkte nicht.
“Ja, das ist viel besser”, meinte er. “An trotziges Schweigen bin ich gewöhnt.”
Sie würde diese Bemerkung mit keiner Erwiderung würdigen.
Ashley und Nick holten die Ausrüstung aus dem Chalet und gingen zum Skilift.
Im Nordwesten bildeten sich über den Bergen die ersten Wolken. Wie es aussah, würde es spätestens am Mittag schneien. Sie mussten sich beeilen.
“Heh, wartet auf uns.”
Derek und Craig kamen angerannt. “Warum so eilig, Ashley?” fragte Craig. “Du hättest doch auf uns warten können. Ich dachte, wir wollten zusammen Ski laufen?”
Sie spürte, wie sie errötete. “Tut mir leid, Craig.” Sie schaute zum dunkler werdenden Himmel hinauf.
Nick schob sie weiter. “Hier kommt unsere Gondel”, sagte er, während er sie einfach auf den Sitz hob und sich neben sie setzte. Ashley war so verblüfft, dass sie fast ihre Stöcke verloren hatte.
“Das war unhöflich”, murmelte sie. “Wir hätten warten können.” Ihre Freunde schnallten sich gerade die Skier unter.
“Wenn Sie heute noch laufen wollen, müssen wir hinauf. Dies ist unsere einzige Chance, bevor es zu schneien beginnt.”
Sie runze lte die Stirn. “Ich bin schon bei Schneefall Ski gelaufen, Es gab keinen Grund …”
“Sie streiten sich gern mit mir, was? Was immer ich auch sage, Sie haben etwas daran auszusetzen.”
“Ich finde Sie einfach nur unhöflich, das ist alles. Ich war sicher, dass ich und meine Freunde hier Spaß haben würden, aber Sie verderben ihn uns dauernd!”
Sie zog den Kopf ein, als ein Windstoß den Pulverschnee aufwirbelte.
“Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich in der Lage bin, sechs Leuten den Urlaub zu vermiesen.
Verdammt, bin ich gut”, knurrte Nick.
“Soll das witzig sein?”
Er sah nach vorn. “Hoffentlich nicht. Ich bin doch hier der Typ ohne jeden Humor.”
Noch nie im Leben hatte Ashley einem anderen Menschen gegenüber so viel Feindseligkeit empfunden. Am liebsten hätte sie ihn aus der Gondel geworfen.
Sie kamen oben an, und Ashley glitt vom Sitz. Erst jetzt merkte sie, dass der Schnee in der Luft nicht aufgewirbelt wurde, sondern von oben kam und immer dichter wurde.
“Fahren wir los”, sagte Nick unwirsch.
“Ich warte auf Craig und Derek.”
“Ashley…”
“Fahren Sie ruhig schon los. Wir sehen uns in der Hütte.” Sein Gesicht war kaum zu erkennen, so heftig schneite es inzwischen. Sie rückte die Skibrille zurecht und schaute über die Schulter.
Na endlich! Craig und Derek waren da. ” Joe hatte recht”, sagte Derek nervös. “Er ist unten geblieben, um abzuwarten, wie sich das Wetter entwickelt.”
Craig stieß sich ab. “Wer als Letzter unten ist, bezahlt das Mittagessen”, rief er über die Schulter.
Derek folgte ihm auf den Skiern.
“Meinetwegen können wir, Miss Sullivan”, sagte Nick leise.
Sie raste los, fest entschlossen, ihn abzuhängen. Das Problem war nur, dass er fast wie ein Profi lief. Sie nahm den direkten Weg nach unten, musste einem la ngsameren Läufer ausweichen und kam von der Route ab. Verärgert stöhnte sie auf und bremste ab.
Schließlich stoppte sie und sah sich um. Keiner der Männer war in Sicht.
Nicht einmal ihr Schatten.
“Nick?” rief sie.
In der Ferne waren andere Skiläufer, aber keiner von ihnen sah aus wie Craig, Derek oder Nick. Sie beschloss weiterzufahren.
Nick würde vermutlich denken, dass sie absichtlich vom Weg abgekommen war. Jetzt befand sie sich in einem bewaldeten Teil und musste sehr vorsichtig sein.
Ashley fröstelte.
Es schneite immer mehr. Immer heftiger.
Das ist ein regelrechter Schneesturm, dachte sie einige Minuten später. Sie konnte nichts mehr sehen und tastete sich zwischen den Bäumen hindurch.
Nach einer Weile tauchten vor ihr die Umrisse eines der großen Restaurants auf, in denen erschöpfte Skiläufer auf halber Strecke rasten konnten. Sie hielt sich an der Wand fest und war heilfroh, den wirbelnden Schnee hinter sich lassen zu können.
Sie würde sich ein wenig
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