Die Tochter Des Praesidenten
kaum noch zu erkennen war. “Ich kann kaum glauben, dass ich heil nach unten gekommen bin.”
“Ich auch nicht”, erwiderte er leise, bevor er wieder den Arm um sie legte.
Ashley schien erst jetzt bewusst zu werden, dass sie ihm erlaubte, sie zu berühren. Nick spürte, wie sie sich verkrampfte, und rechnete damit, dass sie seinen Arm abschütteln würde.
Doch das tat sie nicht. Sie entspannte sich, schüttelte wie benommen den Kopf und sah ihm ins Gesicht.
“Ich wette, du bist wütend auf mich”, sagte sie und erschöpft.
“Oh, ja, sehr sogar”, erwiderte er sanft. “Ich gebe zu, ich hatte große Angst um dich. Ich bin wieder nach oben gefahren, um nach dir zu suchen.”
“Ich habe es nicht absichtlich getan.”
“Ich freue mich das zu hören.”
In der Lodge zeigte er zum flackernden Kamin. “Setz dich. Ich hole dir Kaffee. Oder möchtest du eine heiße Schokolade?”
“Kaffee, bitte.”
Er sah ihr nach, als sie sich erschöpft in einen Sessel fallen ließ und sich die Hände am Feuer wärmte.
Ron erwartete ihn an der Bar. “Wie ich höre, hast du heute morgen deinen Schützling verloren.” Er schaute zu Ashley hinüber. “Sie sieht okay aus.”
Nick rieb sich die Stirn. “Ich bin nur froh, dass ihr nichts zugestoßen ist.”
“Was ist geschehen?”
Nick erzählte es ihm.
Ron lächelte mitfühlend. “Soll ich dich eine Weile ablösen? Ich glaube, du brauchst eine Pause.”
“Gute Idee. Danke.”
Der Barkeeper brachte den Kaffee. Nick zahlte und zeigte auf den Becher. “Sie gehört dir, Ron. Nimm sie mir für ein paar Stunden ab, ja?”
Ron nickte. “Gern. Schätze, ich werde heute keine Mühe haben, sie von den Hängen fern zu halten.”
Draußen vor den großen Fenstern wehte der Schnee fast waagerecht. Vom Kamin her drangen fröhliche Stimmen. Als die beiden Agenten sich umdrehten, sahen sie, das Ashley von ihren Freunden umringt war. Craig nahm sie in die Arme und küsste sie.
Nick fiel auf, dass sie nichts dagegen zu haben schien. Kopfschüttelnd stand er auf und ging.
Er brauchte wirklich eine Pause.
Nick lag mit geschlossenen Augen auf seiner Schlafcouch, als Ron die Hütte betrat.
“Wie geht es dir?” fragte sein Kollege.
“Ganz gut”, erwiderte Nick und setzte sich auf. “Was liegt an?”
“Ich begleite die Gruppe in die Stadt. Sie wollen vielleicht ins Kino. Du brauchst nicht mitzukommen.” Ron setzte sich auf die zweite Couch. “Warum gehst du nicht etwas essen?”
Nick stand auf und streckte sich. “Gute Idee.” Von der Lodge aus würde er Sana anrufen.
Vielleicht konnten sie sich treffen, wenn die anderen fort waren.
“Wie gefällt es dir in Colorado?” fragte Nick, als er Sam zwei Stunden später einen Kaffee hinstellte und sich zu ihm setzte.
“Ich hatte schon härtere Aufträge. Erinnerst du dich an den Winter in Amsterdam?” Sam fröstelte.
Nick lächelte. “Ich muss gestehen, ich habe recht angenehme Erinnerungen.”
“Hast du mal wieder was von Brigid gehört?”
“Nichts außer einem Brief, in dem sie mir mitteilte, dass sie einen Bankierssohn heiraten werde, und mich bat, sie nicht in Verlegenheit zu bringen.”
Sam lachte. “Nicht sehr taktvoll, aber ehrlich.”
Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft läutete das Telefon. “Entschuldige”, sagte Nick und eilte an den Apparat. “Hallo?”
“Kann ich Ashley sprechen, bitte?” hörte er eine freundliche Stimme, die er sofort erkannte.
“Es tut mir leid, Mrs. Sullivan. Ashley ist mit ihren Freunden in der Stadt. Es schneit so heftig, dass sie nicht Ski laufen können.” Er zögerte. “Hier ist Special Agent Logan. Kann ich Ihrer Tochter etwas ausrichten?”
“Ja, bitte. Sie soll mich anrufen, sobald sie zurück ist.”
“Ich werde sie bitten, Sie anzurufen, Mrs. Sullivan.”
“Egal, wie spät es ist, ja?”
“Natürlich.”
Nick legte auf und setzte sich wieder zu Sam.
“Eine besorgte Mutter, was?”
“Sind sie das nicht alle?”
Sam schmunzelte. “Deine darf gar nicht wissen, was du so alles durchgemacht hast.”
Seufzend lehnte Nick sich zurück. “Schön, dass du heute Zeit hast, Sam.” .
“Wie gesagt, dies ist mein freier Tag. Außerdem bin ich wirklich neugierig, wie du zu diesem spannenden Job gekommen bist.”
Verwirrt sah Nick seinen Expartner an. “Spannender Job? Ich weiß nicht, wovon du redest.”
“Mach mir nichts vor, Logan. Mit deinem Hintergrund und deiner Erfahrung bist du ge nau der Richtige, um diesen Gerüchten
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