Die Tochter Des Praesidenten
es soll ein sonniger Tag werden?”
“Das hoffe ich. Wenn wir hier einschneien, wird der Vizepräsident nicht gerade begeistert sein”, erwiderte Ron mit finsterer Miene.
“Heh, für das Wetter sind wir nicht verantwortlich. Wir tun, was wir können. Das muss reichen.”
Nick ging in die Küche, schloss die Tür, schaltete das Licht ein und machte Kaffee.
Der Präsident und seine Familie wurden vermisst. Er fragte sich, was Sam dazu sagen würde.
Nick überlegte, welche Agenten beim Präsidenten waren. Er musste mit Chambers reden, aber dazu war jetzt nicht die Zeit. Gleich nach der Ankunft in Washington würde er mit ihm über seinen Verdacht sprechen müssen.
Dann fiel ihm Sams Warnung ein. Trau niemandem.
Er musste einen kühlen Kopf bewahren.
Was würde Ashley tun, wenn ihrer Familie wirklich etwas zugestoßen war? Sie war zu jung, um von einem solchen Schicksalsschlag getroffen zu werden.
Nick widerstand der Versuchung, zu ihr zu gehen, sie in den Arm zu nehmen und ihr zu versprechen, dass er immer für sie da sein würde.
Er konnte sich inzwischen nur zu gut ausmalen, wie sie darauf reagieren würde.
Sich in die Tochter des Präsidenten zu verlieben stand vermutlich ganz oben auf der Liste derjenigen Dinge, mit denen man sich seine Karriere ruinieren konnte. Trotzdem wollte er ihr helfen, so gut er konnte.
Die Tür ging auf. Ashley kam herein. Sie trug einen Bademantel über dem Schlafanzug. Ihr Haar war zerzaust, und sie sah verwirrt und verletzlich aus.
“Nick, was ist los? Warum müssen wir abreisen?”
“Hat Ron es dir nicht erzählt?”
“Nein. Er hat mich geweckt und mir bedeutet, leise zu sein, damit Trish nicht aufwacht.
Danach zeigte er zur Treppe und ging in Joes Zimmer.”
Nick füllte einen Becher mit Kaffee und reichte ihn ihr. Er goss Ron und sich selbst welchen ein und stellte die Becher auf den Tisch.
Lautlos betrat sein Partner die Küche. “Setz dich, Ashley. Wir haben nicht viel Zeit, aber wir wollen versuchen, dir alles zu erklären.”
Ashley hatte ihn nicht hereinkommen gehört und zuckte erschreckt zusammen. Sie setzte sich und sah die beiden Agenten gespannt an.
Ron nahm ihr gegenüber Platz, nickte seinem Partner zu und wartete darauf, dass Nick sich zu ihnen gesellte.
Ashleys Blick wanderte nervös von einem zum anderen.
“Es ist etwas geschehen, nicht? Was ist los?”
Nick wählte seine Worte sorgfältig. “Ja. Dein Vater möchte, dass du früher zurückkehrst als geplant. Eine Privatmaschine wird uns nach Washington bringen.”
“Mein Vater?” wiederholte sie und sah Ron an. “Er ist doch noch beim Hochseeangeln, oder nicht? Sie kommen doch erst am Wochenende wieder.” Ron antwortete nicht, und sie fuhr hastig fort. “Das ergibt, doch keinen Sinn. Wir wollten doch sowieso übermorgen nach Hause.
Warum kann ich nicht mit den anderen heimfliegen?”
Diesmal antwortete Ron. “Ashley, in unserem Beruf stellt man nicht viele Fragen. Uns wurde mitgeteilt, dass du nach Washington zurückkehren sollst und ein Flugzeug uns abholt.
Es ist unser Job, dich in die Maschine zu setzen.”
Sie runzelte die Stirn. “Und was ist mit den anderen?”
“Ich habe Joe bereits erklärt, dass du früher zurück musst, und er wird es den anderen sagen.
Er wird ihre Rückreise organisieren.” Ron tätschelte ihre Hand. “Es tut mir Leid, dass du nicht bleiben kannst.”
“Meinst du, du kannst dich anziehen und deine Tasche packen, ohne Trish zu wecken?”
fragte Nick unvermittelt.
Der Blick, den sie ihm zuwarf, war voller Verachtung. “Trish schläft sehr fest.”
Er sah auf die Uhr. “Du hast zwanzig Minuten. Es ist kalt draußen, also zieh dich warm an.
Ich starte schon mal den Wagen.” Er leerte seinen Becher und verließ die Küche.
Ashley sah ihm nach. “Ich sollte mich beeilen, was? Wenn ich in zwanzig Minuten nicht fertig bin, fährt er ohne mich los.”
Ron lächelte besänftigend. “Das bezweifle ich. Ashley, Nick macht nur seinen Job. Es tut mir Leid, dass er dir auf die Nerven geht. Ich gebe zu, er wirkt nicht gerade locker. Für dich war das hier ein Urlaub, für ihn war es ein Auftrag, und er nimmt seinen Beruf sehr ernst.”
“Oh, damit habe ich kein Problem. Das Problem, das ich mit Nick Logan habe, ist, dass er sich selbst entschieden zu ernst nimmt.”
“Na ja, du wirst uns beide nicht mehr lange ertragen müssen. In Washington werden sich andere um dich kümmern.”
Sie legte die Hand auf seine. “Es tut mir Leid, Ron. Es
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